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Studie: Fische haben Spieltrieb

Kleiner Junge mit blauem T-Shirt steht vor Aquarium und schaut zwei große orange Fische an und die schaue n ihn an.

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

10. Januar 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim / Bayern / Deutschland – In der Regel interagiert man mit seinen Fischen im Aquarium höchstens bei der Fütterung und beobachtet sie ansonsten eher. Ein Forscherteam aus den USA hat nun aber den Spieltrieb von Fischen untersucht. Das Fazit der Studie erscheint überraschend: Ja, man kann mit Fischen spielen.

Fische haben als Heimtiere im Vergleich zu Katzen oder Hunden einen Sonderstatus. Während mit den felligen Vierbeinern meist allerhand Aktivitäten verbunden sind, wird ein Aquarium eher als dekoratives Element in einer Wohnung angesehen. Fischen zuzusehen hat demnach eine entspannende Wirkung – wirklich aktiv mit den Tieren zu interagieren scheint bislang eher ungewöhnlich zu sein.

Fische reagieren 
auf Laserpoiner

Eine Studie des Forscherteams um Sofia Eisenbeiser von der Eastern Michigan University könnte in dieses Bild nun Bewegung bringen. In ihrem wissenschaftlichen Paper „Gills Just Want To Have Fun“, erschienen im Fachmagazin „Animals“, legen die Forscher die Annahme nahe, dass Fische über einen Spieltrieb verfügen, der etwa mit einem Laserpointer geweckt werden könne.
Dafür leuchteten sie in verschiedene Aquarien in örtlichen Zoohandlungen und studierten die Reaktionen der Fische: „Wir haben beobachtet, dass über 80 Prozent der 66 Aquarienfischarten, die wir während dieses Versuchs getestet haben, ein merkliches Interesse an einem beweglichen Laserpointer-Anreiz gezeigt haben.“ Dieses Interesse zeigte sich in Form von schnellen Schwimmbewegungen in Richtung des Lichtpunktes. In ausgeprägten Fällen versuchten die Fische sogar, den Punkt zu jagen und hineinzubeißen.

Kann man die Reaktion
als Spielen bezeichnen?

Zur Diskussion steht allerdings, ob es sich bei den Reaktionen wirklich um ein Spiel handelt oder andere Erklärungen plausibler erscheinen. Zur Jagd nach dem Lichtpunkt erklären die Forscher etwa: „Es könnte sich um Aggressionen gegenüber dem Punkt handeln, da es ein unbekannter Reiz ist. Wir weisen aber darauf hin, dass es bei einer Katze, die einen Lichtpunkt jagt, ebenso als aggressives Verhalten gedeutet werden könnte, aber dieses Verhalten als Spielen aufgefasst wird.“

Weitere Untersuchungen könnten Aufschluss darüber geben, wie die Reaktion der Fische zu deuten ist. Allgemein ist die Forschung dazu, wie Fische ihre Umwelt wahrnehmen und auf diese reagieren, noch in einem sehr frühen Stadium.
Wer den recht schlichten Versuch im heimischen Aquarium nachspielen möchte, sollte dabei unbedingt auf das Wohl seiner Fische achten. Weder dürfen die Lichtreize die Tiere stressen, noch sollte man mit dem Laserpointer auf die Augen zielen, um die Gesundheit der Aquarienbewohner nicht zu gefährden.
(Quelle: Pressemitteilung Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) / Beitragsbild: Copyright Industrieverband Heimtierbedarf IVH)

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