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Peta fordert Hundeführerschein

Hund knurrt

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

10. Januar 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Waldkraiburg / Landkreis Mühldorf am Inn / Stuttgart – Einem Medienbericht zufolge wurden am Montag in Waldkraiburg ein 72-Jähriger und eine 58-Jährige bei dem Versuch gebissen, ihre Hunde zu trennen. Die Tierrechtsorganisation Peta fordert angesichts dieses Vorfalls einen Hundeführerschein in Bayern.

Der Vorfall ereignete sich laut Bericht der tz auf einem eingezäunten öffentlichen Hundespielplatz an der Siemensstraße.  Der Mann erlitt eine Bissverletzung am Unterarm, die Frau wurde mit einer schweren Bissverletzung im Gesicht mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen.

„Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine. Viele Halter können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache ihres Vierbeiners nicht richtig deuten und einschätzen. Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken bei ihnen zu suchen – nicht beim Tier“, so Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta. „Jeder Hund, der falsch gehalten oder behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – unabhängig davon, ob er einer ‚Rasse‘ angehört oder ein ‚Mix’ ist.“

Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule.

In Niedersachsen ist Sachkundenachweis
für Hundehalter schon beschlossen

Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen einen Sachkundenachweis für Hundehalter beschlossen – seit Juli 2013 ist der allgemeine Hundeführerschein verpflichtend .Dort ereigneten sich, laut Peta, nach drei Jahren nachweislich weniger Vorfälle  Wer in Berlin seit dem 1. Januar 2017 einen Hund neu aufgenommen hat, ist ebenfalls dazu aufgefordert, sich die notwendige Sachkunde anzueignen. Einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2016 zufolge spreche sich mit 65 Prozent eine deutliche Mehrheit der Deutschen für einen Sachkundenachweis für Hundehalter  aus.

Einige Städte belohnen verantwortungsbewusste Halter: Wer in München nach dem 1. Mai 2014 einen Hundeführerschein absolviert hat, kann sich ein Jahr lang von der Hundesteuer befreien lassen. In Mannheim gilt eine zweijährige Steuerbefreiung für alle Hunde, deren Halter den Hundeführerschein nach dem 1. Januar 2016 erworben haben.
Ein verpflichtender Hundeführerschein habe einen weiteren Vorteil: Er kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt „angeschafft“ wurden.
(Quelle: Pressemitteilung Peta / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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