Rosenheim – Umweltschutz, Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Energie-Ersparnis – das sind derzeit Schlagworte, die tagtäglich überall zu lesen und zu hören sind. Und natürlich ist es wichtig, alles zu tun, um unsere schöne Welt für uns und für die nachfolgenden Generationen zu erhalten und hoffentlich sogar ein Stück weit besser zu machen.
Darin sind wir uns wohl alle einig.
Was aber durchaus diskutiert werden kann, ist der Weg dorthin. Beispiel: Mehrweg. Es ist doch viel besser, wenn etwas mehrfach statt einfach benutzt wird, oder? Ja klar, das steht auch für mich eigentlich außer Frage. Aber tatsächlich gibt es da Beispiele, die mich nachdenklich machen.
Ab 1. Januar 2023 tritt bundesweit die Mehrwegangebotspflicht in Kraft. Ab da müssen Restaurants, Bistros, Cafès und Kinos, eben alle Einrichtungen, die Essen und Getränke zum Mitnehmen verkaufen, verpflichtend Produkte auch in Mehrwegverpackungen anbieten. Derzeit ist das noch freiwillig.
Das Ziel ist klar und sicher auch gut, aber an der Umsetzung hapert es noch mächtig. Weil viele Firmen weder Geld noch Platz für eigene Spülstraßen haben, müssen sie das Mehrweggeschirr bei professionellen Spüldiensten reinigen lassen. Das Problem dabei: diese sind, zumindest bis jetzt, nicht gerade überall dort, wo sie benötigt werden. Folge: Das Mehrweggeschirr geht, gerne auf den Autobahnen, auf teils extrem lange Reise hin und wieder zurück. Nachhaltigkeit, Energiesparen und Umwelt- und Klimaschutz sehen für mich anders aus.
Außerdem ist da dann noch die Sache mit der Rückgabe: Diese müsste überall und jederzeit für die Verbraucher problemlos, einheitlich und ohne Wartezeiten und Mehraufwand, funktionieren, um wirklich von allen genutzt zu werden. Ansonsten befürchte ich – wird Mehrweg dann doch wieder sehr, sehr oft zu Einweg.
Meiner Meinung nach braucht es vor einem Verbot erst einmal eine durchdachte und tatsächliche funktionierende Strategie für die Alternative. Das fehlt mir aktuell nicht nur beim Thema „Mehrwegverpackungen“
(siehe auch Artikel: Mehrweg stellt Kino vor Herausforderungen)
(Quelle: Kommentar Karin Wunsam)
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