Rosenheim – Kehrtwende in Sachen Alpenbus: Bisher lehnte die Stadt Rosenheim eine Beteiligung an dem Projekt ab. Bei der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses gab es nun bis auf zwei Gegenstimmen ein „Ja“.
Der Alpenbus ist ein Projekt der Landkreise Garmisch-Partenkirchen, Bad-Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und Rosenheim. Der Bus soll eine schnelle Verbindung quer übers Land von Murnau bis nach Rosenheim schaffen. Frühestens 2024 soll das Projekt realisiert werden.
Bis jetzt gab es da aber ein Problem: Die Stadt Rosenheim wollte sich an dem Projekt nicht beteiligen. Die Entscheidung dazu fiel bei der Sitzung des Ausschusses für Verkehrsfragen und ÖPNV am 7. Dezember 2021. Als Grund für die Ablehnung wurde damals vor allem das aus damaliger Sicht ungünstige Kosten-/Nutzenverhältnis für die Stadt Rosenheim angeführt.
Unmut über Ablehnung war bei den anderen Projektpartnern groß
Erste Zweifel an dieser Entscheidung kamen danach aber recht bald sogar innerhalb der Stadträte auf. Außerdem war der Unmut über die Ablehnung bei den anderen an dem Projekt beteiligten Landkreis groß. Sie baten die Stadt Rosenheim darum, ihre Einstellung doch noch mal zu überdenken. Eine Nichtbeteiligung führte zwingend zu einer Überplanung des Projekt, was zumindest eine große zeitliche Verzögerung bedeute.
Nun folgte die Stadt Rosenheim dieser Bitte und kam bei neuerlicher Überprüfung zu einer neuen Einschätzung der Lage. „Eine Beteiligung der Stadt würde nach nochmaliger Prüfung zu positiven Effekten führen“, heißt es in der Stellungnahme der Stadtverwaltung.
So würde der aktuell beschlossen Beitritt zum MVV (wir berichteten) für die zukünftigen Nutzer der Alpenbuslinie eine „unter Zeit- und Kostenaspekten günstige und attraktive Anbindung innerhalb des Verbundgebietes führen und die Stadt Rosenheim mit den anderen Verbundspartnern noch besser vernetzen.“
Außerdem steige mittlerweile die allgemeine Nachfrage nach überörtlichen ÖPNV-Angeboten. Zum Zeitpunkt der Ablehnung im Jahr 2021 sei dies wohl auch aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht der Fall gewesen.
Mit zwei Gegenstimmen wurde Vorschlag angenommen
Der Kostenanteil der Stadt Rosenheim beläuft sich nach früherer Schätzung der Stadtverwaltung in einem Rahmen zwischen 177.000 Euro pro Jahr und 198.000 Euro pro Jahr. Nach den Abzug von staatlichen Fördergelder rechnete man für die Stadt Rosenheim ursprünglich von Kosten in Höhe von 62.000 bis 70.000 Euro für das erste Jahr. Zur derzeitigen Kostensituation gibt es noch keine aktuellen Zahlen. Aufgrund der allgemein steigenden Preise rechnet man aber mit einer Steigerung der Kosten in Höhe von 30 Prozent gegenüber der Darstellung im Beschluss von 7. Dezember.
Dennoch steht für Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März nun außer Frage, dass sich die Stadt Rosenheim diesem Projekt nicht mehr länger enthalten darf. „Ohne uns geht es nicht“, sagte er bei der jüngsten Ausschusssitzung. Diskutiert wurde darüber nicht mehr. Mit zwei Gegenstimmen (Herbert Borrmann und Hans-Peter Lossinger, beide CSU) wurde dem Vorschlag der Stadtverwaltung zum Projektbeitritt zugestimmt.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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