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Mutmaßlichen Schleuser verhaftet

Die Rosenheimer Bundespolizei beschuldigt einen Iraner, fünf türkische MIgranten mit einem Pkw eingeschleust zu haben. Einen Führerschein konnte der Fahrzeugführer nicht vorweisen - zumindest keinen gültigen. Foto: Symbolfoto Polizeipräsidium Oberbayern Süd

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

3. Mai 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Irschenberg / Rosenheim – Die Bundespolizei hat am gestrigen Dienstag einen Iraner auf richterliche Anordnung hin in eine Münchner Haftanstalt gebracht. Dem Mann wird vorgeworfen, 5 türkische Staatsangehörigen mit seinem Auto illegal über die deutsch-österreichische Grenze geschleust zu haben – ohne Führerschein. Die Festnahme erfolgte auf einem Autobahnparkplatz am Irschenberg.

Bei der Kontrolle der Pkw-Insassen auf einem Autobahnparkplatz der Autobahn Rosenheim – München stellten die Beamten der Bayerischen Landespolizei fest, dass sich keiner der insgesamt sechs Insassen ausweisen konnte. Der Fahrzeugführer wies sich den Raublinger Fahndern gegenüber mit einem abgelaufenen norwegischen Fremdenpass und einer ebenfalls abgelaufenen italienischen Aufenthaltserlaubnis aus. Bei seiner Durchsuchung tauchten ein lettischer und ein iranischer Führerschein auf. Beide Dokumente konnten als Fälschungen entlarvt werden. Über eine echte Fahrerlaubnis verfügte der Fahrer, laut Angaben der Polizei, nicht.

Schleuserorganisation verlangte 15.000 Euro

Seine fünf Begleiter führten keine Papiere mit. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um Kurden, die ursprünglich aus der Türkei stammen. Sie erklärten aus ihrer Heimat geflohen zu sein und sich bereits dort einer Schleuserorganisation anvertraut zu haben. Für die etappenweise Beförderung nach Deutschland hätten sie 15.000 Euro „hinterlegen“ müssen. Ihre Pässe wären ihnen von den Schleppern abgenommen worden.
Die fünf Geschleusten wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet. Ihr Fahrer gestand im Verlauf der Befragung bei der Bundespolizei in Rosenheim ein, dass seine erste Darstellung von der zufälligen Mitnahme der fünf Personen aus reiner „Nächstenliebe“ doch nicht ganz der Wahrheit entsprechen würde. Der zuletzt in Italien gemeldete Iraner wurde wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern, der illegalen Einreise, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie des Verschaffens von falschen amtlichen Ausweisen angezeigt. Dem Antrag der Staatsanwaltschaft folgend ordnete das zuständige Amtsgericht in München die Untersuchungshaft an. Die Rosenheimer Bundespolizisten lieferten den mutmaßlichen Schleuser in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim ein.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd / Beitragsbild: Symbolfoto Polizeipräsidium Oberbayern Süd)

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