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„Antifaschismus bleibt notwendig“

Max-Josefs-Platz in Rosenheim. Foto: Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

9. Mai 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Im Rahmen eines Zeitzeuginnengesprächs mit Ingrid Portenschlager (die Tochter des KZ-Überlebende Ernst Reiter) wurden die Rosenheimer Themenwochen „Antifaschismus bleibt notwendig“ vorgestellt. Im Sommer 2023 gibt es eine Veranstaltungsreihe zur Geschichte, Gegenwart und Gegenstrategien im Kampf gegen die extreme Rechte. Unterschiedliche zivilgesellschaftliche Gruppen, Organisationen, Parteien und Gewerkschaften organisieren neben Vorträge und Filmvorführungen auch Kulturevents und eine Stadtführung.

Mit der Veranstaltungsreihe „Antifaschismus bleibt notwendig“ knüpft das
Rosenheimer Bündnis gegen rechte Hetze an die erfolgreiche Reihe
„Antirassismus bleibt notwendig“ des vergangenen Jahres an.

An dem von der Arbeiterbewegung ausgerufenen „Antifaschisten-Tag“ am 29. Juli 1923 stürmten bewaffnete extrem rechte Akteure aus dem Spektrum der völkisch-nationalistischen „vaterländischen Verbände“ das Rosenheimer Gewerkschaftshaus, verprügelten die anwesenden Arbeiter und ermordeten den Schlosser Ott. In dem Aufruf zur Veranstaltungsreihe heißt es deshalb „Heute – 100 Jahre später – wissen wir, dass der Faschismus zu den größten Gräueltaten gegen die Menschheit führte. Wir wissen aber auch, dass Faschisten bis heute Menschen bedrohen, angreifen und ermorden, und so ist es leider immer noch wichtig zu betonen: ‘Antifaschismus bleibt notwendig!’“

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe sprach Ingrid Portenschlager, die Tochter des KZ-Überlebenden Ernst Reiter im Rosenheimer Gewerkschaftshaus  Sie schilderte  nicht nur das Leben ihres Vaters, welcher als Wehrdienstverweigerer das Konzentrationslager Flossenbürg mit all seinen Brutalitäten überlebte, sondern berichtete auch, was es
bedeutet, von einem schwer traumatisierten Menschen erzogen zu werden, und sprach über die gesellschaftliche Ausgrenzung und Verspottung,
welche sie als Kind eines ehemaligen KZ-Häftlings erfuhr.

Referat und Dokumentarfilm

Die weiteren Events der Rosenheimer Themenwochen sind vor allem für
Juni und Juli geplant. Als nächstes referiert auf Einladung von attac am
30.Mai Alfred Eibl zum Thema „Migration, Geflüchtete und unser
Sozialsystem – Wer profitiert von wem?“
Nach dem CSD7 am 3. Juni wird es dann am 4. Juni ein Open Air Kino und Filmgespräch mit dem Dokumentarfilm „es kann legitim sein, was nicht legal ist“ über den KZ-Überlebenden
Martin Löwenberg geben. Cemal Bozoğlu (MdL) spricht am 20. Juni über
„Aktuelle Tendenzen des Rechtsextremismus“ und der Historiker Sebastian
Zehetmair referiert am 22. Juni unter dem Titel „Im Hinterland der Gegenrevolution“ über „Die Arbeiterbewegung in der Ordnungszelle
Bayern“.
Musikalisch gibt es am 23. Juni  ein Soli-Konzert in der Asta-Kneipe und am 24. Juni. eine Kundgebung unter dem Motto „Bass gegen
Hass“ am Salzstadel. Nach einem Vortrag am 27. Juni. zum Thema „Die AfD und die soziale Frage“ und einen Film am 2. Juli über das Leben des in
Kolbermoor ermordeten Carlos Fernando referiert am 5. Juli Professor Dr.
Klaus Weber über die Notwendigkeit von Antifaschismus.
In zwei Vorträgen am 11.Juli  und 12. Juli analysiert dann Andreas Salomon „Die Rosenheimer Ortsgruppe der KPD 1919–1933″ und stellt die „Biografien Rosenheimer Kommunisten, die in das KZ Dachau eingeliefert wurden“ vor. Mit einem Vortrag der „Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus“ über „Frauen in der extremen Rechten“ am 15. Juli und einer Soli-Tanzveranstaltung am 21. Juli  geht die Reihe dem Ende zu.

Antifaschistische Stadtführung zum Schluss

Die Schlussveranstaltung ist eine antifaschistische Stadtführung „In Gedenken an Georg Ott“ am 29. Juli  (11 Uhr Salzstadel) von der Rosenheimer Geschichtswerkstatt.
Weitere Informationen, Veranstaltungsdetails und Hintergründe gibt es im
Internet unter: https://antifaschismusbleibtnotwendig.rosenheim.tk/

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