Rosenheim / München / Bayern – Jetzt im Frühling kommen aufgrund der permanenten Temperaturunterschiede im vergangenen Winter zahlreiche Schlaglöcher auf den Straßen zum Vorschein. Diese stellen laut ADAC Südbayern insbesondere für Zweiradfahrer eine große Gefahr dar. „Rad- und Motorradfahrer sollten besonders vorsichtig unterwegs sein. Wer ein Schlagloch übersieht, kann leicht zu Sturz kommen und sich schwer verletzen. Und gerade jetzt überraschen Schlaglöcher auch auf Straßenabschnitten, die im Herbst noch vollkommen in Ordnung waren“, weiß Bernd Emmrich, Verkehrsreferent des ADAC Südbayern. Zudem fordert der Club ein ordentliches Erhaltungsmanagement: „Finanzielle Mehrbelastungen für die Kommunen durch aktuelle Krisen und Personalmangel bei den Ämtern dürfen nicht – wie oftmals in den vergangenen Jahrzehnten – dazu führen, dass die richtige und damit nachhaltige Sanierung von Straßenschäden vernachlässigt wird“, so Emmrich.
Laut ADAC werden Schlaglöcher im Winter bei niedrigen Temperaturen oft mit Kaltasphalt gestopft, der nur als provisorisches Mittel gilt und selten eine ausreichende und somit dauerhafte Bindung zum Untergrund erreicht. Die verarbeitete Masse kann daher bereits im Frühjahr wieder aufbrechen. Um Schlaglöcher langfristig zu entfernen, muss das betroffene Straßenstück ausgefräst und mit heißem Asphalt erneuert werden. Das ist teurer und aufwendiger. Der ADAC Südbayern rät allen Auto- und Motorradfahrern, besonders aufmerksam zu fahren und die Geschwindigkeit den Straßenverhältnissen anzupassen. Auf holprigen Strecken sollte man damit rechnen, dass der vorausfahrende Verkehrsteilnehmer plötzlich bremst oder ausweicht. Daher unbedingt genug Abstand halten.
So entstehen Schlaglöcher
Bei altem, sprödem Asphalt oder dürftig geflickter Straße dringt Wasser in die Fahrbahndecke ein. Bei Minusgraden gefriert das Wasser und dehnt sich aus. Dadurch hebt sich der Asphalt. Taut das Eis, entsteht ein Hohlraum unter der Fahrbahn, die nun besonders von schweren Fahrzeugen eingedrückt wird. Der Asphalt zerbröckelt. Weiterer Regen spült die Löcher aus und vergrößert die Krater.
Wer haftet bei Schlaglöchern?
Städte, Kommunen, das Land oder der Bund haben eine Verkehrssicherungspflicht und müssen Verkehrsteilnehmer vor unvermuteten Gefahrenstellen bewahren oder zumindest warnen. Dazu zählen auch Schlaglöcher. „Der Träger der sogenannten Straßenbaulast haftet allerdings nur, wenn nachgewiesen werden kann, dass er die Verkehrssicherungspflicht verletzt hat, zum Beispiel, weil er die Straßen nicht regelmäßig kontrolliert oder ihm bekannte und für die Verkehrsteilnehmer gefährliche Schlaglöcher nicht behoben hat“, so Emmrich. Sind Schlaglöcher für die Verkehrsteilnehmer selbst jedoch gut erkennbar, kann eine Haftung des Straßenbaulast-Trägers ausscheiden. Je nach Verkehrsaufkommen und Bedeutung kann die Verkehrssicherungspflicht zunächst auch mit einem Warnschild erfüllt sein.
Verhalten im Schadensfall: Im Schadensfall empfiehlt der ADAC Südbayern, zeitnah Beweismittel zu sichern, natürlich ohne sich oder andere Menschen dabei an der Unfallstelle zu gefährden. „Das Schlagloch, die betroffene Straße und das beschädigte Fahrzeug sollten fotografiert, die zulässige Höchstgeschwindigkeit sowie Namen und Anschriften möglicher Zeugen notiert werden. Vorsorglich sollten Polizei und Kfz-Versicherung informiert werden“, rät Emmrich. Schlaglochschäden am Kfz übernimmt allerdings nur die Vollkaskoversicherung. Auch wenn das Auto noch fahrtauglich ist, sollte der Fahrer zur Kontrolle in eine Werkstatt fahren.
Schlaglöcher melden und so für deren schnelle Beseitigung sorgen
Mit der kostenlosen App „Läuft’s?“ des ADAC können Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer Mängel im Straßenverkehr, wie Schlaglöcher, defekte Ampeln und Straßenlaternen oder unlesbare Schilder, melden. Die ADAC Verkehrsexperten leiten die Meldungen zur Bearbeitung dann an die zuständigen Behörden weiter. Schlaglöcher werden häufig moniert. „Wir stellen sicher, dass die Meldungen der Verkehrsteilnehmer bei den richtigen Stellen landen und so eine zügige Bearbeitung eingeleitet werden kann. Wir haben in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen damit gemacht“, betont Emmrich.
(Quelle: Pressemitteilung ADAC Südbayern / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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