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Was tun bei Schlafstörungen?

Frau mit langen braunen Harren und grauem T-Shirt auf dem Bauch liegend schlafend im Bett

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

23. Juni 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Bad Feilnbach  / Landkreis Rosenheim – „Einfach schlafen!“ – das wünschen sich viele. Denn immer mehr Menschen in Deutschland haben Probleme beim Ein- und Durchschlafen. Seit 2010 sind Schlafstörungen bei Berufstätigen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren um 66 Prozent gestiegen. Deshalb war „Einfach schlafen!“ auch das Motto des diesjährigen „Tag des Schlafs“.

Auch im Bereich Schlafmedizin am Medical Park Bad Feilnbach Reithofpark beobachtet man eine Zunahme von Menschen mit Schlafproblemen. Und nicht nur die Anzahl chronischer Schlafstörungen wächst. Nach den Erfahrungen der neurologischen Fachklinik suchen Betroffene auch immer später einen Arzt auf – wenn überhaupt. Stattdessen greifen viele zur Selbstmedikation, die jedoch über einen längeren Zeitraum häufig zum Gewöhnungseffekt führt: der Körper reagiert beim Versuch, die Mittel wieder abzusetzen, mit noch stärkeren Schlafstörungen.

„Die gute Nachricht ist, eine leitliniengestützte Rehabilitationsmaßnahme auf Basis der kognitiven Verhaltenstherapie verhilft den Betroffenen wieder zu einem erholsamen Schlaf“, so Professor Dr. med. Peter Young, Ärztlicher Direktor des Medical Park Bad Feilnbach Reithofpark. Seiner Erfahrung nach lässt sich mithilfe einer stationären oder ambulanten kognitiven Verhaltenstherapie der Teufelskreis durchbrechen und das selbst nach langjährigen Schlafstörungen.

Schlafdauer verkürzt sich durch Wachliegen

Vielfach neigen Menschen mit Ein- und Durchschlafproblemen dazu, immer früher zu Bett zu gehen, um so das Schlafdefizit auszugleichen. Wissenschaftlich wurde aber sehr gut gezeigt: das Gegenteil ist häufig der Fall. Die tatsächliche Schlafdauer wird durch Wachliegen noch mehr verkürzt. Dem begegnet der Medial Park Bad Feilnbach Reithofpark im Rahmen der schlaforientierten Verhaltenstherapie mit gezielter Schlafrestriktion. Die Zeit im Bett wird deutlich reduziert, indem die Zubettgehzeit auf später verschoben wird. Das wiederum führt zu einer Erhöhung des Schlafdrucks am Abend und so fällt das Einschlafen leichter. Diese Methode bringt eine anfängliche Verschlechterung der Beschwerden mit sich, die mit begleiteten Maßnahmen dann gut aufgefangen werden.

Ebenfalls bewährt habe sich die individuelle Schlafanalyse. Eine daraus resultierende Anleitung zur Verbesserung des Nachtschlafs reicht vom Verzicht auf das Nickerchen tagsüber bis hin zur Abkehr von liebgewordenen abendlichen Ritualen. Aus schlafmedizinsicher Sicht legen diese den Fokus auf das schlechte Einschlafen, was dauerhaft nicht förderlich ist.
„Entspannung ist eine wesentliche Voraussetzung für gesunden Schlaf“, so Professor Dr. med. Peter Young. Ausspannen ist das biologische Gegenprogramm zu den Aktivitäten des Tages. In diesem Zustand schüttet der Körper das beruhigende Wohlfühl-Hormon Serotonin aus, welches in der Zirbeldrüse in das Schlaf- und Nachthormon Melatonin umgewandelt wird. Stresshormone wie Adrenalin hingegen werden abgebaut. Einleuchtend, dass Erlernen von individuellen Entspannungsstrategien – sei es durch Yoga, Thai-Chi, Autogenes Training oder Entspannungstraining nach Jacobson – ein wesentliches Element der Schlafrehabilitation bei Medical Park ist.
Zur Überwindung der Tagesmüdigkeit und Gewinnung neuer Energie eignen sich besonders sportliche Aktivitäten an der frischen Luft. Sei es der regemäßige Spaziergang oder gar eine anspruchsvolle Höhenwanderung in den Bergen des bayerischen Voralpenlandes.

Weniger als 42 Stunden Schlaf pro Woche gelten als Schlafmangel

Nach Ansicht von Experten leiden mehr als zehn Prozent der Deutschen unter chronischen Schlafstörungen. Weniger als 42 Stunden Schlaf pro Woche gelten als Schlafmangel. Können Betroffene über mehrere Monate mindestens dreimal pro Woche schlecht ein- und durchschlafen und wachen sie nicht erholt auf, spricht man von einer Insomnie.
Schlechter Schlaf erhöht um bis zu 30 Prozent das Risiko einer schweren Herz-Kreislauferkrankung wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Es gibt Hinweise darauf, dass Schlafmangel auf Dauer zu chronischen Erkrankungen, depressiven Episoden und der Entwicklung von Multimorbidität im Alter führt.
Umso wichtiger ist es, dass Menschen mit andauernden Schlafstörungen eine Behandlung mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen besuchen, ob ambulant oder stationär.
(Quelle: Pressemitteilung Medical Park Bad Feilnbach / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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