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Wie sieht die Zukunft des Bauens aus?

Die Auftaktveranstaltung „Holzbau kompetent geplant“ war ein voller Erfolg und soll im digitalen TIMBER TALK vom Verein „Wir bauen auf heimisches Holz e.V.“ weitergeführt werden. Foto: Copyright Verein "Wir bauen auf heimisches Holz".

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

22. Juli 2023

Lesezeit: 3 Minute(n)

Flintsbach / Landkreis Rosenheim – Interessenten der Wertschöpfungskette Holz vom Wald bis zum Holzbau haben auf der Fachveranstaltung „Holzbau kompetent geplant“ in Flintsbach am Inn bei der Firma Tjiko ihr Wissen erweitert. Der Verein „Wir bauen auf heimisches Holz e.V.“ hatte hochkarätige Vortragende aus Architektur und Planung organisiert, um den Holzbau in der Region zu stärken und die regionale Wertschöpfung von Holz zu fördern.

Das Team „Holzbau kompetent geplant“ v. l.: Jorun Klinger-Illner, 1. Vereins-Vorsitzende;<br />
Referentin Prof. Maren Kohaus, TH Rosenheim; Referent Prof. Dr. Stefan Winter, TU München;<br />
Referent Martin Hirner, Hirner und Riehl Architekten; Organisatorin Catherina Wagenstaller,<br />
Vereins-Vorstandsmitglied, Wagenstaller+Guggenbichler Architekten; Dr. Max von Bredow,<br />
Stellvertretender Vereins-Vorsitzender; Lukas Schiffer, Gründer von Tjiko. Foto: Copyright "Wir bauen auf heimisches Holz".

Das Team „Holzbau kompetent geplant“ von links: Jorun Klinger-Illner, 1. Vereins-Vorsitzende; Referentin Prof. Maren Kohaus, TH Rosenheim; Referent Prof. Dr. Stefan Winter, TU München; Referent Martin Hirner, Hirner und Riehl Architekten; Organisatorin Catherina Wagenstaller, Vereins-Vorstandsmitglied, Wagenstaller+Guggenbichler Architekten; Dr. Max von Bredow, Stellvertretender Vereins-Vorsitzender; Lukas Schiffer, Gründer von Tjiko. Foto: Verein „Wir bauen auf heimisches Holz“.

Für ein nachhaltiges Bauen sei der Zukunftsbaustoff Holz nicht wegzudenken, so der Verein „Wir bauen auf heimisches Holz“. In der Region Südostoberbayern gibt es viel Wald, holzverarbeitendes Handwerk, kompetente Planungs- und Ausführungsfirmen und nicht zuletzt die Technische Hochschule Rosenheim für Lehre und Forschung – kurz die gesamte Wertschöpfungskette Holz. „Wir Akteure dieser Wertschöpfungskette haben den Verein „Wir bauen auf heimisches Holz e.V.“ gegründet, um durch einen verstärkten Austausch über das eigene Gewerk hinweg, gemeinsam leistungs-, wettbewerbsfähig und nachhaltig aus der Region für die Region anbieten zu können“, betont Vorstandsmitglied und Architektin Catherina Wagenstaller.

Effizienter und günstiger bauen mit Holz

Die Fachwelt sei sich diesbezüglich schon länger einig,“ Vorfertigung und elementierte Bauweise wird aus Holz effizient umgesetzt.“ 15 Prozent mehr Wohneinheiten und 10 Prozent günstiger könne gebaut werden, stellt eine Studie der EY-Parthenon in Zusammenarbeit mit der BayWa Bausparte (OVB Artikel, April 2023) fest. Für den stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Dr. Max v. Bredow steht fest „Die Optimierungspotenziale können nur geschöpft werden, wenn wir die Planung richtig und fachgerecht umsetzen, daher sind Veranstaltungen wie „Holzbau kompetent geplant“ so wichtig für unsere Region wie auch alle anderen Regionen in Bayern und Deutschland“.
Hochkarätig besetzt ist die Vortragsreihe über das Planen mit Holz, die der Verein „Wir bauen auf heimisches Holz e.V.“ unter Führung der 1. Vorsitzenden Jorun Klinger-Illner organisiert. Architektin Prof. Maren Kohaus, TH Rosenheim, erläuterte die Veränderungen von naturbelassenen Holzfassaden und deren Einfluss auf das äußere Erscheinungsbild und betonte die positive Wahrnehmung des natürlichen Rohstoffes als architektonische Besonderheit. Martin Hirner, Hirner und Riehl Architekten, brachte Einblicke in ein Praxisbeispiel mit, an dem er die Schnittstellen und Besonderheiten bei der Planung und Realisierung mit „Bauherr-eigenem“ Holz darstellt. Ebenso präsentierte er eine Holz-Stroh-Konstruktion mit Lehmputz.  Professor Dr. Winter, TU München, sprach über die Trends und Herausforderungen im Holzbau. So betont er die Weiterentwicklung des mehrgeschossigen Bauens mit Holz, wie auch die gesellschaftliche Verpflichtung in Bezug auf unsere demographische und kulturelle Entwicklung. Wichtig ist dem Verein fachkundige Einblicke in den Holzbau zu geben, die für die Planung relevant sind und für den Holzbau begeistern. Ganz klar liegt dabei der Fokus auf einer regionalen Wertschöpfung und der Blick über das eigene Gewerk hinaus in die vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen.
Der Veranstaltungsort war das neue Headquarter der Firma Tjiko, die schon lange an modularer Vorfertigung arbeiten und als Start Up im Digitalen Gründerzentrum Rosenheim „Stellwerk 18“ gegründet wurden. Mittlerweile konnte dort als Teil der Veranstaltung ein Werk auf 4.200 Quadratmeter mit 50 Mitarbeitern besichtigt werden, in dem zwölf Badmodule pro Woche gefertigt werden. „Wir liefern aus der Region bis nach Rügen, daher ist digitale Prozesseffizienz unsere Kernkompetenz. So können wir zu der Veranstaltung beitragen und freuen uns Gastgeber sein zu dürfen. Auch wir denken über lokale Wertschöpfungsketten nach, kennen aber auch die Herausforderungen,“ so Lukas Schiffer, Gründer von Tjiko.
(Quelle: Pressemitteilung „Wir bauen auf heimisches Holz / Beitragsbild, Foto: Wir bauen auf heimisches Holz)

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