München – Mit feierlichen Gottesdiensten und Kräutersegnungen begehen Katholiken am Dienstag, 15. August, das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel. Es wird auch Mariä Himmelfahrt oder Frauentag genannt und gilt als wichtigstes unter den Marienfesten. Traditionell werden zu Sträußen gebundene Kräuter gesegnet, die Gläubige zu den Gottesdiensten mitbringen. Mehr als 100 Kirchen im Erzbistum München und Freising begehen an diesem Tag auch ihr Patrozinium.
Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, feiert um 10 Uhr einen Pontifikalgottesdienst in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf in München. Der Bischofsvikar für die Seelsorgsregion Nord, Weihbischof Wolfgang Bischof, zelebriert um 10.30 Uhr einen festlichen Gottesdienst im Freisinger Mariendom. Weihbischof emeritus Bernhard Haßlberger feiert um 11 Uhr anlässlich des Jubiläums 550 Jahre Wallfahrt zur Filialkirche Mariä Himmelfahrt im Marzlinger Ortsteil Rudlfing im Landkreis Freising einen Festgottesdienst.
In den zwei Münchner Marien-Wallfahrtskirchen Ramersdorf und Thalkirchen beginnt am 15. August auch wieder der traditionelle „Frauendreißiger“: 30 Tage lang bis zum Fest Kreuzerhöhung am 14. September finden in den Kirchen täglich Gottesdienste, Andachten und Rosenkranzgebete statt. Gläubige und vor allem auch pfarrliche Gruppen pilgern zu den beiden Gnadenorten, um Ruhe und Einkehr zu finden. In Maria Ramersdorf wird der Frauendreißiger um 10 Uhr mit dem Pontifikalgottesdienst mit Kardinal Marx eröffnet, in Maria Thalkirchen um 19 Uhr mit anschließender Lichterprozession.
Der Brauch der Kräuterweihe geht auf eine Erzählung des Johannes von Damaskus zurück, der als Mönch um 700 im Kloster Mar Saba bei Jerusalem lebte. Laut dieser Erzählung erfüllte „wundersamer Kräuterduft“ das Grab Mariens. Auch aus dem 14. Jahrhundert ist eine Legende überliefert, wonach die Grabtücher, in die der Leichnam Mariens gewickelt war, „gleich Balsam und der Blume der Lilien“ dufteten. Vor diesem Hintergrund werden in Bayern zu Mariä Himmelfahrt die zu Sträußen zusammengebundenen Kräuter gesegnet. Bei der Kräutersegnung wird über die Fürsprache Mariens Gottes Heil erbeten. Darin drückt sich nicht nur die Achtung vor der Schöpfung aus, die Heilkraft der Kräuter symbolisiert auch die liebende Zuwendung Gottes zu den Menschen.
Diese Pflanzen gehören traditionell in den Kräuterbuschen
Traditionell werden lebensnotwendige und heilkräftige Pflanzen wie Brotgetreide, Heil- und Gewürzpflanzen eingebunden. Vor allem im Oberland wird in der Mitte eine Königskerze eingefügt. Hinzu kommen Rohrkolben und Rainfarn sowie Heilpflanzen wie Johanniskraut, Salbei, Schafgarbe und Kamille. Als Gewürzpflanzen gehören Majoran, Thymian, Bohnenkraut, Minze und Liebstöckl in den Strauß, daneben die Hauptgetreidearten Hafer, Gerste, Weizen und Roggen. Oft wird der Kräuterbuschen auch mit Blumen aus dem sommerlichen Garten und einer Rose, dem Symbol für Maria, geschmückt. Gerade in bäuerlichen Familien werden die Kräuterbuschen kopfüber an einem schattigen Ort aufgehängt, getrocknet und später im Herrgottswinkel aufgesteckt.
(Quelle: Pressemitteilung Erzdiözese München und Freising / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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