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Mehr Pflegebedürftige prognostiziert als erwartet

Hände auf alten Händen

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

13. August 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

München / Bayern – Neuen Prognosen des aktualisierten Pflegegutachtens Bayern 2050 zufolge könnte die Zahl der Pflegebedürftigen im Freistaat bis zum Jahr 2050 auf fast 1,1 Millionen Menschen ansteigen. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek am heutigen Sonntag in München hingewiesen. Der Minister erläuterte: „Im Dezember 2021 waren in Bayern bereits 578.147 Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Den aktuellen Prognosen zufolge wird diese Zahl bis 2050 deutlich steigen, und zwar auf bis zu 1.082.777 Menschen. Das sind fast 90.000 Pflegebedürftige mehr, als wir bisher erwartet hatten.“

Die Prognosen des Pflegegutachtens Bayern 2050 wurden auf Basis der neuesten Pflegestatistik 2021 aktualisiert. Holetschek betonte: „Die aktuelle Pflegestatistik und die neuen Prognosen verdeutlichen: Die Pflege ist eine der größten gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Denn mit der steigenden Zahl an Pflegebedürftigen nimmt auch der Bedarf an Pflegeplätzen und an Pflegepersonal zu. Wir müssen jetzt mit mutigen Lösungen die Weichen stellen und die Zukunft der Pflege nachhaltig gestalten.“

Holetschek fordert von Bundesregierung raschen Pflegegipfel

Der Minister forderte: „Auch die Bundesregierung muss sich ihrer Verantwortung stellen und endlich handeln. Bundesgesundheitsminister Lauterbach sollte alle Beteiligten rasch zu einem Pflegegipfel einladen. Die Herausforderung in der Pflege können Bund, Länder, Kommunen, Träger und Verbände nur in einem gemeinsamen Kraftakt lösen. Wir brauchen eine umfassende Reform, die die Pflegebedürftigen finanziell entlastet, die pflegenden Angehörigen angemessen unterstützt und die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte wirklich verbessert.“
Holetschek erläuterte: „Schon heute nimmt die Zahl der Pflegebedürftigen von Jahr zu Jahr zu. So hat sich die Zahl der Menschen, die zuhause gepflegt werden, seit der letzten Pflegestatistik aus dem Jahr 2019 um 18 Prozent erhöht. Die Zahl der Pflegebedürftigen, die Ende 2021 von ambulanten Diensten versorgt wurden, ist bayernweit im Vergleich zu 2019 um rund 5 Prozent gestiegen. Im teilstationären Bereich, also beispielsweise bei der Tages- oder Nachtpflege, ging die Zahl der versorgten Pflegebedürftigen um 6 Prozent und im vollstationären Bereich um 4,5 Prozent leicht zurück. Grund dafür war vor allem die Corona-Pandemie.“

Der Minister ergänzte: „Im Jahr 2021 waren in Bayern 89.224 Pflegekräfte in der Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen Personen beschäftigt, davon 43.458 Pflegefachkräfte und 45.766 Pflegehilfskräfte. Schon im Basisszenario des Gutachtens steigt der Personalbedarf in der Langzeitpflege bis zum Jahr 2050 um insgesamt 53.328 Pflegekräfte auf 142.551 Pflegekräfte, jeweils in Vollzeit gerechnet. Das ist immens.“

Holetschek betonte: „Wie sich die Zahl der Pflegebedürftigen, aber auch die Zahl der Pflegeangebote und des Pflegepersonals von 2017 bis 2021 im Detail tatsächlich entwickelt hat und wie die Prognosen bis ins Jahr 2050 konkret aussehen, zeigt ab Montag im Internet unser neues Portal www.pflegebedarf2050.bayern.de anschaulich.“  (Das Webportal ist ab Montag (14.8.) unter www.pflegebedarf2050.bayern.de abrufbar. Dort steht auch das aktualisierte Pflegegutachten zum Download bereit. Anmerkung der Redaktion)
(Quelle: Pressemitteilung Bayerische Staatsregierung / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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