Holzkirchen / Landkreis Miesbach- Ein Schleuser hat eine Gruppe türkischer Migranten in Holzkirchen (Landkreis Miesbach) abgesetzt. Befördert wurden die 20 Erwachsenen und Kinder auf der Ladefläche eines Transporters.
Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Die Bundespolizei in Rosenheim ermittelt gegen einen unbekannten Schleuser, der nach ersten Erkenntnissen 20 Migranten auf der Ladefläche eines Transporters nach Deutschland gebracht hat. Offenkundig mussten die geschleusten Erwachsenen und Kinder in der Nacht von Samstag auf Sonntag (26./27. August) das Fahrzeug in Holzkirchen unvermittelt verlassen. Zehn von ihnen konnten von der Polizei in Gewahrsam genommen werden, nachdem ein Geschleuster einen Notruf abgesetzt hatte.
Zehnköpfige Gruppe im Schnellrestaurant gefunden
Bei einem Schnellrestaurant fanden Beamte der Polizeiinspektion Holzkirchen die zehnköpfige Gruppe. Diese kam nach eigenen Angaben ursprünglich aus der Türkei und bestand aus drei Frauen und drei Männern im Alter von 23 bis 33 Jahren sowie vier Jungen im Alter von vier, fünf, sechs und acht Jahren. Keiner von ihnen hatte Papiere dabei. Den Aussagen zufolge hätten ihnen Schleuser die Pässe abgenommen. Von Serbien aus wären die Türken auf der Ladefläche des weißen oder grauen Transporters mitgefahren. Allein für diese Tour hätten die zehn Personen, die miteinander verwandt sein sollen, 15.000 Euro zahlen müssen. Zu Beginn der Fahrt wären insgesamt 20 Menschen auf der Ladefläche gewesen.
Irgendwann sei der Wagen stehen geblieben und der Fahrer habe alle aufgefordert, abzusteigen. Anschließend sei er ohne ein Wort davongefahren. Da sie nicht wussten, wohin sie gehen sollten, hätte einer von ihnen die Notrufnummer gewählt. Wo sich die anderen zehn Migranten befinden, konnte bislang nicht geklärt werden. Zwischenzeitlich ist die für Schleusungsdelikte zuständige Bundespolizei eingeschaltet worden.
Bundespolizei sucht nach Schleuser und Hintermännern
Die angetroffenen zehn Geschleusten wurden zur Bundespolizeiinspektion nach Rosenheim gefahren und dort zunächst versorgt. Nach Abschluss der erforderlichen polizeilichen Maßnahmen, konnten sie einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet werden. Die Ermittlungen der Rosenheimer Bundespolizei richten sich auf den bislang unbekannten Fahrer des Transporters und mögliche Hintermänner, die den höchst gefährlichen Menschenschmuggel auf der Ladefläche organisiert hatten.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Symbolfoto: Bundespolizei)
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