München – Die Münchner Bundespolizei musste am gestrigen Samstag zu mehreren Einsätzen ausrücken. Skurril war der Einsatz wegen eines nur mit einem Bademantel Bekleidetem in der S-Bahn.
Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Die Bundespolizei musste am Samstag (14. Oktober) zu mehreren Einsätzen mit strafrechtlichem Hintergrund ausrücken. U.a wegen des Diebstahls hochwertiger Uhren und Bekleidung in einem ICE oder wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen. Zudem konnte eine Vermissung einer 77-Jährigen geklärt werden. Skurril die Einsätze wegen eines nur mit einem Bademantel Bekleidetem in der S-Bahn bzw. eines Betrunkenen in Bundeswehruniform.
Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen
Ein 49-jähriger Deutscher lief am Freitagabend (13. Oktober) gegen 22:25 Uhr im Hauptbahnhof München auf dem Bahnsteig 24 im Bereich B ziellos herum und rief lauthals rechtsradikale Aussagen (u.a. Dachau – Juden vergasen, Arbeit macht Frei und Adolf Hitler). Mehrere Reisende befanden sich in der Nähe auf Bahnsteig 24 bzw. auch auf Bahnsteig 23 und nahmen diese Aussagen deutlich wahr. Bei dem Wohnsitzlosen, gegen den wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen ermittelt wird, wurde ein Atemalkoholgehalt von 1,78 Promille gemessen. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurde er freien Fußes von der Wache entlassen.
Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung
Gegen 04:50 Uhr kontrollierten Bundespolizisten am Ausgang Bayerstraße des Hauptbahnhofes München einen 27-jährigen Eritreer. Dabei wurde der seit 2015 im Bundesgebiet Aufhältige immer aggressiver; suchte zudem Streit mit einem unbekannten Reisenden. Einem ausgesprochenen Platzverweis kam der mehrfach Polizeibekannte trotz wiederholten Aufforderungen der Beamten nicht nach, weshalb er in Gewahrsam genommen wurde. Bei der Durchsuchung auf der Dienststelle beleidigte der sichtlich Alkoholisierte, der einen Atemalkoholtest verweigerte, die Beamten, nachdem er diesen zuvor bereits Widerstand geleistet hatte.
Alkoholisiert in Bundeswehruniform im Hauptbahnhof
Ein 42-jähriger Deutscher sprach kurz vor 15 Uhr in vollständiger Bundeswehruniform am Querbahnsteig des Hauptbahnhofes München einen Bundespolizisten an. Dabei stellte sich heraus, dass der Mann aus Kastl, Landkreis Amberg-Sulzbach, sichtlich alkoholisiert war. Nach der Mitnahme zur Dienststelle wurde ein Atemalkoholwert von 3,3 Promille gemessen. Der Mann gab an, dass er kein aktiver Soldat mehr sei und von einer Beerdigung eines Kameraden kam. Mit Hilfe von Feldjägern wird nun geklärt, ob die Angaben des Mannes, der zudem keinen Truppenausweis vorzeigen konnte, zutreffen. Die Uniformjacke mit Majors-Schulterstücken und das Barett wurden sichergestellt. Gegen den 46-Jährigen wurden Ermittlungen wegen des Verdachts des Missbrauchs von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen eingeleitet.
Handgepäckdiebstahl von hochwertigen Gegenständen im Zug
Ein 33-Jähriger Deutscher meldete gegen 15:15 Uhr bei der Bundespolizei im Hauptbahnhof München den Verlust seines Reisegepäckes. Der Brandmanager aus Göttingen war im ICE 703 auf dem Weg von Hamburg in die bayerische Landeshauptstadt. Beim Ausstieg bemerkte er das Fehlen seiner Tasche samt hochwertigem Inhalt. Ein oder mehrere unbekannte Diebe hatten die Tasche zwischen Nürnberg und München vom Ablageort entwendet. Darin befanden sich nach Angaben des Reisenden vier hochwertige Uhren der Marken Cartier und Rolex, ein Laptop, ein Smartphone sowie hochwertige Bekleidung. Der Sachwert beträgt rund 25.000 Euro.
Vermisste Person gefunden
Eine 35-Jährige aus Dorfen, Landkreis Erding, wies die Bundespolizei kurz nach 19 Uhr im Ostbahnhof auf eine verwirrte Person hin. Die Frau befand sich am Bahnsteig 3, erschien auch den Beamten sichtlich verwirrt, da sie nur bedingt zeitlich und örtlich orientiert war. Da sie nicht mit Gewissheit angeben konnte, wie sie nach Hause kommen würde, wurde sie zum Revier zur weiteren Sachverhaltsaufklärung mitgenommen. Dort stellte sich heraus, dass die 77-jährge Deutsche bereits vermisst worden war. Anhand einer mitgeführten Telefonnummer konnte der Sohn kontaktiert werden, der die demente Mutter abholte und zurück in deren Wohnung nach Thalkirchen brachte.
Mit Bademantel in S-Bahn
Ein 46-jähriger Türke fuhr gegen 19:30 Uhr, nur mit einem Bademantel bekleidet und mit mehreren Verbänden wie offenen Zugängen, in der S-Bahn Richtung Hauptbahnhof. Es stellte sich heraus, dass der Mann aus Giesing sich erst am gestrigen Tage eine Fingerkuppenamputation in einer Münchner Klinik unterzogen hatte. Er hatte die Klinik auf eigenen Wunsch verlassen, um von zu Hause Kleidung zu holen. Nach Rücksprache mit dem Krankenhauspersonal, konnte er die Wache freien Fußes verlassen.
Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte
Beamte der Bundespolizei wurden gegen 19:30 Uhr im Hauptbahnhof München auf einen hilflos wirkenden Mann aufmerksam. Dieser saß schlafend auf einer Bank am Gleis 15; ein Smartphone neben ihm abgelegt. Auf Ansprache reagierte er nicht. Als Schmerzreize gesetzt wurden, erwachte der 28-Jährige aus der Tschechischen Republik langsam. Auf die Frage nach seinem Wohlbefinden und den Hinweis, er solle auf sein Smartphone auf-passen, reagierte der Wohnsitzlose verbal aggressiv, lief den Beamten schimpfend hinterher und stürzte dabei fast ins Gleis. Ein Beamter drängte ihn daraufhin von der Bahnsteigkante weg, um einen Gleissturz zu verhindern. Da der Mann augenscheinlich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln und/oder Alkoholeinfluss stand, eine Eigengefährdung gegeben war, sollte er zur Prüfung eines Schutzgewahrsams zur Wache am Gleis 26 verbracht werden. Dagegen wehrte er sich, weswegen er gefesselt wurde. Bei der Verbringung versuchte er gegen die ihn führenden Beamten zu treten. Bei der Durchsuchung wurde ein Joint aufgefunden und sichergestellt. Ein fahndungsmäßiger Datenabgleich ergab eine offene Aufenthaltsermittlung der Staatsanwaltschaft Wuppertal wegen Wohnungseinbruchs. Weder der 28-Jährige noch Beamte erlitten Verletzungen. Gegen ihn wird von der Bundespolizei wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte ermittelt. Der Joint wurde sichergestellt. Die Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz führt das Polizeipräsidium München. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen konnte er die Wache gegen 22:30 Uhr freien Fußes verlassen.
(Quelle: Pressmitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Symbolfoto: Bundespolizei)
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