Wolkersdorf / Landkreis Traunstein – Einem anspruchsvollen Übungsszenario stellten sich rund 100 Floriansjünger aller fünf Feuerwehren aus der Großen Kreisstadt Traunstein.
Die von der Feuerwehr Wolkersdorf organisierte Übung ging von einem Brand in einem großen Werkstattgebäude mit zahlreichen vermissten Personen bei der Straßenmeisterei des Staatlichen Bauamtes in Traunstorf aus. Dabei wurden bewusst Nachwuchskräfte für Führungsaufgaben eingesetzt – die fünf Kommandanten „begnügten sich indes mit der Beobachterrolle“. Duzende Zuschauer und Vertreter der Stadt sowie vom Staatlichen Bauamt verfolgten den Übungseinsatz der Feuerwehren.
„Brand im Werkstattgebäude der Straßenmeisterei – Übungseinsatz für die Feuerwehren Wolkersdorf, Haslach, Hochberg, Kammer und Traunstein“, lautete die Durchsage von Ernst Harrecker, der zusammen mit Bernhard Steinberger von der „gastgebenden“ Feuerwehr Wolkersdorf eine komplexe Aufgabenstellung ausgearbeitet hatte. Bei Schweißarbeiten in einem Werkstattgebäude war ein Brand ausgebrochen und griff schnell um sich, so die Annahme. Bei dem Objekt handelte sich um eine Halle mit den Abmessungen von etwa 50 mal 30 Metern, die sich über mehrere Etagen erstreckte und mittels Übungsrauch „vernebelt“ wurde.
Den Überblick zu behalten war Anfangs nicht Leicht
Bereits wenige Minuten nach der „Alarmierung“ fuhren die ersten Einsatzfahrzeuge auf dem Hof der Straßenmeister vor. „Es war am Anfang ziemlich schwierig den Überblick zu gewinnen“, sagte Florian Zenz im Gespräch mit Hubert Hobmaier von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein im Anschluss an die Übung. Der junge Gruppenführer aus Wolkersdorf schlüpfte in die Rolle des Einsatzleiters und „war zum ersten Mal in meiner Laufbahn mit einem derart großen Szenario konfrontiert“. Zusammen mit weiteren Führungskräften wurde zunächst von außen eine Erkundung durchgeführt und die nach und nach eintreffenden Kräfte mit Aufträgen versorgt.
Die Feuerwehren Haslach, Hochberg und Wolkersdorf starteten als erstes einen Innenangriff zur Menschenrettung und beorderten „alle verfügbaren Atemschutzgeräteträger“ ins Gebäude. Die Kameraden aus Kammer kümmerten sich zunächst um eine „stabile Wasserversorgung“ und bauten Schlauchleitungen zu einem nahegelegenen Hydranten auf. Den Kräften aus Traunstein wurde als Erstmaßnahme die Menschenrettung aus den oberen Stockwerken mittels Drehleiter aufgetragen. Sie starteten gleichzeitig einen weiteren Löschangriff mit Atemschutzgeräteträgern und wurden dabei von Atemschutzgeräteträgern aus Kammer unterstützt.
Auf dem Gelände der Straßenmeisterei war für rund eineinhalb Stunden ziemlich viel Bewegung. Duzende Schläuche wurden ausgerollt, aus den Strahlrohren spritzte das Wasser in hohem Bogen auf in Richtung des angenommenen Brandes, eine behelfsmäßige Sammelstelle für die geretteten Personen wurde eingerichtet, das Gelände mit zahlreichen Strahlern und Lichtmasten ausgeleuchtet und eine Atemschutzsammelstelle eingerichtet. An der Einsatzleitung liefen die Fäden zusammen und die Mannschaft des Führungsfahrzeuges hatte alle Hände voll zu tun, um Lagekarten zu zeichnen, den Funkverkehr abzuwickeln oder das „Einsatztagebuch“ zu führen.
Alle Personen in Sicherheit nach einer halben Stunde
„Alle Achtung, in weniger als einer halben Stunde waren sämtliche Personen in Sicherheit“, lobte Kreisbrandmeister Albert Rieder die Feuerwehrleute bei der anschließenden „Manöverkritik“. Er und die fünf Kommandanten der beteiligten Feuerwehren nahmen die Abläufe in Augenschein und nutzten die Übungsnachbesprechung mit den Führungskräften auch dazu, um Verbesserungsvorschläge anzubringen. „Wir haben unsere diesjährige Gemeinschaftsübung bewusst dazu genutzt, den Nachwuchskräften in unseren Reihen eine Möglichkeit zum Trainieren zu bieten“, betonte Ernst Harrecker am Ende des Übungsabends und ergänzte, „da dürfen dann auch schon mal handwerkliche Fehler dabei sein, die es dann im Ernstfall nicht gibt“.
„Es ist beruhigend zu wissen, dass die Feuerwehrleute von Anfang an ihr Bestes gegeben haben und innerhalb kurzer Zeit die Lage in den Griff bekamen“, freute sich Straßenmeister und „Hausherr“ Anton Schwaiger vom staatlichen Bauamt Traunstein. Er und sein Team verfolgten während der Übung die Abläufe und unterstützen darüber hinaus die Vorbereitungen der Organisatoren.
Unter die zahlreichen Zuschauer mischte sich auch Traunsteins Feuerwehrreferent Andreas Kaiser. Bei seiner kurzen Ansprache im Anschluss an die Übung brachte er insbesondere seinen Dank zum Ausdruck, „dass wir uns in Traunstein glücklich schätzen dürfen, weil wir über viele engagierte Frauen und Männer in den Feuerwehren verfügen, die alles stehen und liegen lassen, wenn die Sirene heult oder der Meldeempfänger schrillt“. Zum Abschluss durfte er die Übenden als „kleines Zeichen der Wertschätzung“ zu einer gemeinsamen Brotzeit im Namen der Stadt Traunstein einladen.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild: Copyright Kreisfeuerwehrverband Traunstein)
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