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Schleusung unter lebensgefährdenden Umständen

Schild auf dem stop Polizei steht. Copyright Bundespolizei

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

23. Oktober 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Samerberg / Landkreis Rosenheim – Die Bundespolizei Rosenheim hat am Freitag, 20. Oktober,  rund 30 Personen  am Samerberg in Gewahrsam genommen. Nach einer menschenunwürdigen Fahrt über mehrere Stunden wurden sie vom mutmaßlichen Schleuser in der Nähe eines Waldes abgesetzt und ihrem Schicksal überlassen.

Pressemeldung im Wortlaut:

Im sonst für schöne Wanderwege und Fahrradrouten bekannten Gebiet kam es zu einer Absetzung von Türken und Syrern, darunter acht Kinder. Ein Bürger meldete mehrere Personen mit Gepäck, die offensichtlich keine Wanderer waren. Beamte der Bundespolizeiinspektion Rosenheim brachten die vom „Transport“ sichtlich mitgenommenen Geschleusten – einige von ihnen hatten sich eingenässt und wirkten apathisch – zur Dienststelle nach Rosenheim.
Bei der anschließenden Befragung schilderten sie, wie sie stundenlang zusammengepfercht in einem Transporter saßen. Es gab keine Sitzmöglichkeiten und Toilettengänge blieben ihnen verwehrt. Eine Frau aus der Gruppe sei mehrmals ohnmächtig geworden, da im Transportraum des Fahrzeugs keine Lüftung vorhanden war und somit nicht genügend Sauerstoff zur Verfügung stand. Man behalf sich, indem die Dichtung an der Tür entfernt wurde und abwechselnd jeder an dem entstandenen Spalt etwas Luft holen konnte. Nach derzeitigen Informationen erfolgte die Schleusung mit einem Transporter ab der Türkei.
Infolge eines Wildunfalls in Ungarn musste das Fahrzeug getauscht werden. Dabei wurde keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der Insassen in Hinblick auf Verpflegung oder Toilettengang genommen. Es sollte so schnell wie möglich weiter gehen. Eine unmittelbar nach der Absetzung eingeleitete Suche nach dem Schleuser und dem Transporter blieb trotz Einsatz eines Hubschraubers der Bundespolizei ohne weitere Erkenntnisse. Warum dieser etwas unübliche Ort gewählt wurde um die Schleusung zu beenden ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Alle Personen wurden nach erster Versorgung und der grenzpolizeilichen Registrierung einer Erstaufnahmestelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge zugeleitet.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Copyright Bundespolizei)

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