Nachrichten, Informationen und Geschichten aus Rosenheim

Feuerwehrmann radelt für Kinderkrankheit

Zwei Männer vor einem Feuerwehrauto. Copyright Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

23. Oktober 2023

Lesezeit: 3 Minute(n)

Traunstein – Ein Mann, ein Fahrrad, eine Mission. Der gebürtige Kölner Jörg Richter ist mit seinem Fahrrad für eine große Spendentour zugunsten „Hand in Hand gegen Tay-Sachs und Sandhoff in Deutschland e.V.“ aufgebrochen und hat dabei auch einen Abstecher in Traunstein gemacht.

Seit 2015 radelt der heute in Würzburg lebende Diplomsportlehrer für seltene Kinderkrankheiten und wurde bei der Feuerwehr in der Großen Kreisstadt bereits zum zweiten Mal mit offenen Armen empfangen. In seiner diesjährigen dreiwöchigen „Rund um Österreich Tour“ hat er erneut vieles erlebt, wie er im Gespräch mit dem stellvertretendem Traunsteiner Kommandanten Andreas Zeiser und Hubert Hobmaier von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes berichtete.
Auf seiner Tour von Passau nach Linz und weiter nach Melk, Wien, Graz, Klagenfurt, Villach, Spital führte ihn der Weg über den Großglocknerpass in Richtung Salzburg kam er vor wenigen Tagen in Traunstein an hat von „starken Gewittern mit Sturm und Regen bis zu hochsommerlichen Temperaturen alles erlebt“. Selbst eine kleine „Blessur“ in Folge des Gewitters konnte ihn nicht abhalten weiterzumachen. Der passionierte Feuerwehrmann hofft bei der Quartiersuche stets auf die Hilfe der örtlichen Feuerwehren und wurde auch in Traunstein zum zweiten Mal mit offenen Armen empfangen. „Die Hilfsbereitschaft der Feuerwehren ist auf der ganzen Welt gleich“, freute sich Jörg Richter und hat bei seiner diesjährigen Tour kein einziges Mal im Zelt schlafen müssen.
„Jörg ist ja in den Sozialen Medien präsent und dort bekomme ich dann immer mit, wenn er wieder losstartet“, sagte Andreas Zeiser und gibt zu, „ich habe mich sehr gefreut als mich vor einigen Tagen die Nachricht erreichte, ob wir in Traunstein wieder einen Schlafplatz haben. Gleichzeitig bin ich schon stolz darauf, dass wir ihn bereits zum zweiten Mal bei uns beherbergen dürfen“. Die Stationen nutzt er jeweils, um über die seltenen Kinderkrankheiten zu informieren und die Werbetrommel für Spenden zu rühren. Sein Ziel ist es, mit den „erstrampelten Geldern“ die Forschung voranzubringen und betroffenen Familien zu helfen. Dabei erfährt er nicht nur die großzügige Hilfsbereitschaft von den Feuerwehren vor Ort, sondern wird auch unter anderem vom Landesfeuerwehrverband Bayern unterstützt.
„Es sind die vielen rührenden Gänsehautmomente mit den Menschen auf der Strecke und die tief verwurzelte Dankbarkeit, dass ich über die Gesundheit verfüge einfach losradeln zu können“, antwortete Jörg Richter auf die Frage nach seinem Antrieb für diese Aktionen. In den vergangenen Jahren war er bereits in den USA unterwegs und „träumt“ in den nächsten Jahren von einer Route durch Südosteuropa. „Wünsche habe ich eigentlich wenige“ und ergänzt nach einem kurzen Moment „natürlich gesund zu bleiben, um noch viele Jahre weiter machen zu können“. Schmunzelnd sagt er dann noch, „toll wäre es auch noch eine dauerhafte Mitfahrerin zu finden, denn die fehlt mir in meinem Leben noch“.
Einen Abstellplatz für das Fahrrad, eine kleine Ecke zum Schlafen und eine Dusche – mehr braucht Jörg Richter nicht. „Alles ganz entspannt und unkompliziert“ lacht Andreas Zeiser. „Nachdem noch einige Kameraden von uns nach seinem Eintreffen am Feuerwehrhaus auf einen Ratsch vorbeigekommen sind waren wir am Stadtplatz noch kurz etwas essen“ sagt er „und dann ist er ja eh müde gewesen und wollte schlafen“. Am Morgen darauf hat Jörg Richter alles feinsäuberlich aufgeräumt und ist weitergeradelt. Die letzte Etappe führte ihn über Rosenheim und Marktl am Inn zurück nach Passau – dem Ausgangspunkt seiner diesjährigen Tour.

Was ist das Tay-Sachs-Syndrom und Morbus Sandhoff?

Menschen mit dem Tay-Sachs-Syndrom weisen eine seltene genetische Störung auf. Sie entwickeln sich langsam zurück, da die Krankheit zunehmend zu einem komatösen Zustand führt, der durch den Verlust erworbener Fähigkeiten, Anfällen und Lähmungen begleitet wird. Im Endstadium verlieren die Patienten gänzlich das Bewusstsein und sterben. Klinisch sind Patienten mit Morbus Sandhoff weitestgehend nicht von Personen mit dem Tay-Sachs-Syndrom zu unterscheiden. Die Erkrankung führt ebenfalls zu einer Stagnation der kindlichen Entwicklungen. Fähigkeiten, die in der Vergangenheit erlernt wurden, gehen im Laufe der Zeit wieder verloren. Diese Krankheit ist derzeit ebenfalls nicht heilbar.

Wie kann ich helfen?

Der ehrenamtlich geführte Verein „Hand in Hand gegen Tay-Sachs und Sandhoff in Deutschland e.V.“ (www.tay-sachs-sandhoff.de) freut sich über Spenden oder Fördermitgliedschaften. Die Mitglieder stehen mit Forschern und Patienten weltweit in Kontakt, mit dem Ziel „die Krankheit zu besiegen“. In der Forschung hat es bereits erste gute Erfolge gegeben, es scheitert aber immer wieder an finanziellen Mitteln, damit man die Wissenschaft in diesem Bereich vorantreibt.
Spendenkonto:
Empfänger: Hand in Hand
Sparkasse Mainfranken
IBAN: DE59 7905 0000 0047 7995 15
BIC: BYLADEM1SWU
Kennwort: Radeln
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild: Copyright Kreisfeuerwehrverband Traunstein)

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.