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Faszination Zirkus lebt

Zirkus Crone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

10. November 2023

Lesezeit: 4 Minute(n)

Rosenheim – Faszination Zirkus lebt – gleich gar, wenn er Krone heißt: Schon bei der ersten Vorstellung am gestrigen Donnerstagnachmittag in Rosenheim war das Zelt sehr gut gefüllt. Bei der offiziellen Premiere am Abend bildeten sich dann schon lange vor Beginn Warteschlangen bei der Kasse und am Eingang. Und für die Artisten und Tiere gab es nach je zweieinhalb Stunden Zeit zum Träumen, Lachen und Staunen begeisterten Applaus.

Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me

Die Liebesgeschichte von der Pferdeprinzessin und dem Löwenmann ist der rote Faden durch die Show. Fotos: Innpuls.me

Zu Gast auf der Loretowiese in Rosenheim ist Circus Krone mit seiner aktuellen Show „Mandana“. Mandana ist der zweite Vorname von Jana Mandana Lacey-Krone. Erzählt wird ihre eigene Liebesgeschichte zu dem weltbekannten Raubtierlehrer und Zirkusdirektor Martin Lacey jr. Die beiden sind seit dem Jahr 2007 verheiratet: Pferdeprinzessin liebt Löwenmann.

Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me

Zu Beginn der Show begegnet die Pferdeprinzessin den schlafenden Löwenmann. Zusammen mit Kindern aus dem Publikum weckt sie ihn in seinem Käfig auf und dann treffen die beiden immer wieder im Laufe der Show aufeinander, spielen miteinander, necken sich und verlieben sich schließlich ineinander. Am Schluss läuten dann sogar die Hochzeitglocken für das buchstäbliche „Traum-Paar“.
Diese Handlung verbindet die einzelnen Show-Acts und verflechtet sie miteinander. Der Vorteil für die Besucher: Selbst die kleinen Umbaupausen werden so geschickt durch Ballett-,Clown und Musikeinlagen der Live-Band überspielt, dass es an keiner Stelle langweilig wird.

Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me

Das Programm ist temporeich und wie gewohnt hochkarätig. Unter den Artisten finden sich viele Preisträger des Zirkusfestival von Monte Carlo. Wenn sie auf dem Hochseil ungesichert balancieren, temporeich Saltos auf dem Trampolin schlagen oder in schwindelerregender Höhe Kunststücke in Bändern hängend vorführen, ist die Begeisterung von Erwachsenen und Kindern groß.
„Ich habe mir auch die letzte Vorstellung von Krone in Rosenheim angesehen. Sie war auch gut, aber die neue Show finde ich noch besser. Diesmal bin ich allerdings auch zum ersten Mal mit meinen Kindern hier“, erzählte ein 43-jähriger Rosenheimer, der sich die Vorstellung am Nachmittag zusammen mit Ehefrau uns seinen beiden kleinen Kindern anschaute.

Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me

Zuletzt war Circus Krone im Jahr 2017 zu Gast auf der Loretowiese. Damals war das Zelt noch größer und es traten noch deutlich mehr Tiere auf, darunter Elefanten, Vögel, Seelöwen und Nashornbulle „Tsavo“. Das Nashorn starb im Jahr 2019 im Alter von 45 Jahren und die Elefanten und Seelöwen von damals, so erzählt Zirkusdirektor Martin Lacey jr, sind mittlerweile im Ruhestand.
Ganz auf Tiere verzichten will der Zirkus aber dennoch nicht, auch wenn immer wieder Kritik von Tier-Aktivisten kommt. Vor allem setzt der Zirkus diesmal auf anmutige Pferdenummern.

Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me

Insbesondere bei den kleinen Zirkusbesuchern sorgt auch die Hundedressur für Begeisterung. Der Höhepunkt der Show kommt aber dann ganz am Ende mit dem Auftritt von Martin Lacey höchstpersönlich. Der „Löwenmann“ geht auf Tuchfühlung mit seinen gut 20 Raubtieren, schmust mit ihnen und lässt zwei der Schwergewichte schließlich sogar auf sich Platz nehmen.
Viele Besucher hielt es danach nicht mehr auf den Sitzen. Am Schluss gibt es für die Artisten langen, begeisterten Applaus.
Weitere Aufführungen des Circus Krone sind am: Samstag, 11. November, Sonntag, 12. November, Mittwoch, 15. November, Donnerstag, 16. November, Freitag, 17. November und Samstag, 18. November, immer zwei Mal täglich auf dem Programm, immer 15.30 und 19.30 Uhr. Am Sonntag gibt es Vorstellungen um 10.30 und 14.30 Uhr.
Tickets kosten zwischen 19 und 55 Euro. Erhältlich sind sie an der Circuskasse eineinhalb Stunden vor Beginn der jeweiligen Vorstellung. Außerdem unter www. circus-krone.de und bei www.eventim.de.
(Quelle: Artikel Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)

Hier weitere Impressionen von der Nachmittagsvorstellung am gestrigen Donnerstag:

Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Zirkus Krone in Rosenheim. Fotos: Innpuls.me

1 Kommentar

  1. Vielen Dank, dass Sie in ihrem Bericht aufzeigen, dass die Faszination des klassischen Circus in seinem Dreiklang von Körperkunst, Commedia del‘ Arte und inspirierenden Mensch-Tier-Interaktionen lebt und sich der Circus Krone eines so guten Publikumszuspruchs erfreut, was im Übrigen beweist, dass viele Menschen noch selbständig denken können und sich nicht von den Desinformationskampagnen, Unwahrheiten und substanzlosen Beschuldigungen des ideologischen Tierrechtsaktivismus verunsichern lassen. Zirkusproduktionen wie Roncalli, bieten keinen vollwertigen Zirkus sondern eine Artistenshow und profitieren dabei auf parasitäre Weise von dem nach wie vor vorhandenen, guten Renomee des authentischen Zirkus mit Tieren. Zirkusgourmets betrachten Zirkusprogramme ähnlich einem Menu im Geiste Antonius Anthus (1802-1853), welches ohne die sich wechselseitig interpretierenden Elemente (Tiere-Clowns und Akrobaten) unvollkommen wäre und können derartigen Produktionen, in welchen die Seele des Zirkus, die Tiere fehlen, wenig bis nichts abgewinnen. Es gibt kaum einen anderen Ort, an welchem Kinder und Erwachsene so unmittelbare Erfahrungen mit Tierindividuen sonst wildlebender Arten möglich sind, wie im Zirkus, wo auch Exemplare exotischer Tiere ihre ursprüngliche Scheu vor dem Menschen verloren haben und zahm und zutraulich geworden sind. Zurecht spricht der Ethologe Immanuel Birmelin von „Sternstunden der Mensch-Tierkommunikation“, welchen man im Zirkus teilhaftig werden kann. Deshalb ist es sehr wohl empfehlenswert, auch mit Kindern Zirkusveranstaltungen zu besuchen, denn diese sind ein Ort, an welchem Tierfreunde Bildung, Erbauung und eine tiefe Freude erfahren, wenn sie den auf individuellen Fähigkeiten und natürlichen Verhaltensweisen basierenden Bewegungsabläufen der (Raub)-tiere ansichtig werden, welche sowohl Sympathie für das Tier als Botschafter seiner Art wecken, als auch die Notwendigkeit des Artenschutzes in Bewusstsein rufen. Alle hierbei gezeigten Trainingseinheiten sind, wie schon die Zoologen Zeeb und Hedinger bemerkten, im natürlichen Verhalten der Tiere angelegt: Der Hochsitz des Tigers entspricht der Position auf den Hinterbeinen im Rangordnungskampf, der Sprung von Podest zu Podest dem Beutesprung, das Abliegen dem Ruheverhalten, das Balancieren über einen Barren der Überwindung eines Hindernisses wie eines Baumstammes. Tierlehrer im Zirkus sind einfühlsame Tierpsychologen, die nach den Prinzipien korrekter Tierausbildung das Interesse, die Neugier und Neigungen ihrer Schützlinge fordern, wobei Beobachtungen, welche Verhaltensweisen beim Tierindividuum dominant sind (zwecks Beurteilung von dessen Verhaltenspräferenzen) für gewöhnlich am Anfang der Ausbildung stehen. Denn was ein Tier selbstständig gerne unternimmt, wird es auch willig in der Vorstellung reproduzieren. Die eigentliche Ausbildung basiert dann nicht auf einer Unterwerfung des Tiers, sondern auf dem verhaltensbiologisch tiergerechten Vorgehen der operanten Konditionierung nach der Methode der schrittweisen Annäherung und positiven Verstärkung. Was nichts anderes bedeutet, als Tiere zu motivieren, indem erwünschte Bewegungsabläufe bestärkt und unerwünschte ignoriert werden, wodurch sich erstere allmählich (aufgrund der Gleichzeitigkeit von Aktivität und positivem Stimulus) zu Verhalten verfestigen. Da dieses Vorgehen der Art und Weise entspricht, wie Tiere auch im natürlichen Habitat ihr Verhalten sich ändernden Umweltbedingungen anpassen (Lernen) und das Training, gerade aufgrund der Motivation des Tieres durch positive Bestärkung, vom Tierindividuum als lustvoll erlebt wird, kann dabei auch nicht von Missbrauch gesprochen werden. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Löwen und Tiger im Zirkus Krone das Training, das sie ja auch brauchen und von welchem sie psychisch und physisch profitieren, als „Spielstunde mit einem etwas merkwürdig aussehenden Leittier“ auffassen. Dies ist auch daraus ersichtlich, dass die Tiere mit ihren Trainern und Pflegern sehr intime Kontakte pflegen, Zuneigungs-Bekundungen in der Regel erwidern und diesen als „Mitlöwen“ in ihre Gruppe integrieren. Tiertrainer und Pfleger scheinen dabei für das Tier die „Bedeutung eines Artgenossen“ (Hedinger) zu erhalten. Wer einen guten Tierzirkus wie Krone besucht, kann dort also nicht nur Tiere aus nächster Nähe als zu beschützende Kreatur und empfindsame Mitwesen kennen lernen, er braucht auch kein schlechtes Gewissen haben, da die Tiere dort in großzügig bemessenen und nach zoobiologischen Maßgaben gestalteten Außengehegen gehalten, vorbildlich gepflegt, ernährt und veterinärmedizinisch betreut werden sowie in ein harmonisches Vertrauensverhältnis mit ihren menschlichen Partnern eingebunden sind. Übrigens besitzt der Zirkus Krone zusätzlich eine großes Freigelände in Weßling, in welchen sich diejenigen Tiere, die gerade nicht auf Tournee sind, aufhalten, bzw. Tiere im fortgeschrittenen Alter ihren Ruhestand verbringen und dabei besser versorgt werden, als es leider in vielen Tierheimen der Fall ist.

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