München – Der Münchner Bund der Selbständigen (BDS) und die Kreisstelle München des DEHOGA Bayern setzen ein gemeinsames Zeichen und rufen auf zum „Aufstand der Fleißigen“, mit dem Ziel, auf die Gefahren der geplanten Mehrwertsteuererhöhung im Hotel-und Gaststättengewerbe hinzuweisen.
Die Gastronomie hat in den vergangenen Jahren ihre Leidensfähigkeit bewiesen. Da kommen die Pläne der Bundesregierung, die bisherige Mehrwertsteuersenkung im Gastgewerbe zurückzunehmen, zur Unzeit. Zum Auftakt der Kampagne gaben die Initiatoren und Verantwortlichen der Kreisstelle München des DEHOGA Bayern und des BDS München am Montag, den 13. November um 16 Uhr in der Pizzarei am Dom in der Sporerstraße 2 in München ein Statement ab. Den BDS vertraten der Münchner Bezirksvorsitzende Michael Laub, die Bezirksvorstände Armin Gastl und Hubertus Müller sowie Bezirksgeschäftsführer Tilo Treede. Für den DEHOGA Bayern waren der Münchner Kreisvorsitzende und Stellvertretende Bezirksvorsitzende von Oberbayern Christian Schottenhamel sowie Daniela Ziegler, Kreisgeschäftsführerin München und Geschäftsführerin Fachbereich Gastronomie, vor Ort. Die Münchner Innenstadtwirte vertrat Karl-Heinz Wildmoser.
Der Bund der Selbständigen München zeigt sich solidarisch mit den betroffenen Gastronomen und bekundet dies nunmehr offensiv. Der Vorsitzende des Münchner BDS, Michael Laub meint hier zu:„Es kann nicht sein, dass trotz der allseits bekannten Probleme die Münchner Gastronomen so sträflich im Stich gelassen werden“. Sein Vorstandskollege Armin Gastlergänzt: „Immer wieder werden gerade die kleinen Selbständigen von der Politik gebeutelt. Hier ist ein „Aufstand der Fleißigen“ angebracht. Diese Idee setzen der BDS Bayern und der DEHOGA Bayern in die Tat um.“
Eigene Petition
Auch die Vertreter des DEHOGA Bayern sind schon seit langer Zeit alarmiert, haben neben vielen Einzelmaßnahmen eine eigene Online-Petition gestartet. Hierzu die Präsidentin, Angela Inselkammer: „Die sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen müssen bleiben, um massive Betriebsschließungen, steigende Preise, sinkende Umsätze und einen Verlust an Arbeitsplätzen und Lebensqualität zu verhindern. Im Falle einer Steuererhöhung auf 19 Prozent droht allein in München knapp 300 Betrieben das Aus, bundesweit sind es sogar 12.000 Betriebe. Wir wollen, dass Gastronomie bezahlbar bleibt sowie die kulinarische Vielfalt und Esskultur in unserem Land erhalten werden.“
Der Kreisvorsitzende von München und Stellvertretende Bezirksvorsitzende von Oberbayern des DEHOGA Bayern, Christian Schottenhamel ergänzt: „Die Beibehaltung der sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie sichert die Existenz tausender gastronomischer Betriebe, dies auch in München mit rund 5.500 Betrieben. Sollte dies die Ampelregierung nicht beibehalten, werden die Folgen mit allen Konsequenzen zu tragen sein. In Bayern haben uns alle Parteien im Wahl-Talk in München zugesichert, für die sieben Prozent Mehrwertsteuer einzustehen. Wir erwarten in den nächsten Tagen die Entscheidung aus Berlin.“
Innenstadtwirt und Betreiber vom Café am Marienplatz und der Pizzarei am Dom, Karl-Heinz Wildmoser, legt den Finger in die Wunde: „Die Münchner Gastronomen haben die Verluste seit der Corona-Krise noch längst nicht auffangen können. Dazu kamen die massiv gestiegenen Energie- und auch Personalkosten. Für viele würde das den Ruin bedeuten.“
Die vielen tausend Münchner Selbständigen prägen das wirtschaftliche Rückgrat der Region. Ein besonders hoher Prozentsatz von diesen sind im Hotel- und Gastgewerbe zu Hause. Jene Leistungsträger haben seit Jahren mit immer stärker werdenden Belastungen zu kämpfen. Fachkräftemangel, Inflation und Nachwirkungen der Corona-Krise haben viele Unternehmer in die Knie gezwungen. Viele, die es bis hierher mit viel Ausdauer und Fleiß geschafft haben, ihren Betrieb durch die vergangenen und derzeitigen Krisen zu navigieren, würden von der befürchteten Erhöhung der Mehrwertsteuer im Hotel- und Gaststättengewerbe wieder hart getroffen werden.
Auch wenn die Entscheidung über die befürchtete Mehrwertsteuererhöhung wahrscheinlich noch in diesem Monat gefällt werden soll, zeigt sich die Regierungskoalition hier uneinig. Grund genug, lautstark durch einen „Aufstand der Fleißigen“ auf die immensen wirtschaftlichen Gefahren für das Hotel- und Gaststättengewerbe in München und ganz Bayern aufmerksam zu machen.
(Quelle: Pressemitteilung Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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