Bad Wörishofen / Bayern – Der weltweite Klimawandel trifft auch die bayerischen Heilbäder und Kurorte. Diese rüsten sich deshalb dafür.
„Je nach zugrundeliegendem Klimaszenario kann es eine Zunahme zwischen 11 und 36 Hitzetagen pro Jahr bis zum Jahr 2085 geben. Dies ist eine enorme Belastung für das Herz-Kreislaufsystem der Menschen, egal ob bei Einheimischen oder Gästen“, sagte der Wissenschaftler Dr. Michael Bischof vom Institut für Ökomedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg auf dem Bayerischen Heilbädertag am Montag in Bad Wörishofen. „Insbesondere für Menschen über 60 Jahre ist damit ein großes gesundheitliches Risiko verbunden.“ Als mögliche Anpassungsmaßnahmen empfahl Bischof den Heilbädern und Kurorten unter anderem Hitzeschutzpläne, Verschattungen und Trinkwasserspender im öffentlichen Raum sowie geänderte Öffnungszeiten beziehungsweise Outdoor-Angebote zu Tagesrandzeiten. Außerdem sollten Heilbäder und Kurorte mit eigenen Klimastrategien und durch zielgruppenspezifische Angebote die Themen Gesundheit und Klimawandel mutig angehen.
„Der Klimawandel spielt bei unserer Weiterentwicklung eine zentrale Rolle. Wir müssen uns darauf einstellen“, betonte der Vorsitzende des Bayerischen Heilbäder-Verbandes und Landrat Peter Berek. „Wir fangen aber nicht bei Null an. Schon jetzt haben unsere Heilbäder und Kurorte Gesundheits- und Präventionsprogramme für Herz-Kreislauf-Beschwerden und individuelle Angebote auch für die ältere Generation. Diese Programme gilt es zu verfeinern.“ Auf den Prüfstand müsse auch die Infrastruktur in den Heilbädern und Kurorten. „Ein Kurpark allein reicht längst nicht mehr. Wir müssen Aspekte wie mehr Verschattungen oder Trinkwasserspender, aber auch unsere gesamte Kommunikation überarbeiten. An Mut und Engagement fehlt es uns dabei nicht.“
Klimawandel ein Beispiel für die Herausforderungen der Heilbäder
Tourismusministerin Michaela Kaniber hob im Rahmen der Veranstaltung hervor, dass „der Klimawandel und die damit verbundenen Anpassungsmaßnahmen ein Beispiel für die zahlreichen Veränderungen und Herausforderungen ist, denen sich die Kurorte und Heilbäder für eine erfolgreiche Zukunft stellen müssen. Auch das Thema Energienutzung und -versorgung gehört dazu, genauso wie die Tatsache, dass sich die Kurorte und Heilbäder beispielsweise im Wettbewerb der Gesundheitstourismus-Destinationen untereinander positionieren und profilieren müssen. „Ich bin überzeugt, dass die bayerischen Kurorte und Heilbäder diese Herausforderungen meistern werden und sehr gute Zukunftsperspektiven haben. Gerade in unruhigen Zeiten bietet Bayern ein Qualitätsversprechen Richtung Stabilität, Stressresistenz und bewusster Lebensführung. Als neue Tourismusministerin freue ich mich zusammen mit den Kurorten und Heilbädern diese Herausforderungen gemeinsam anzugehen und biete ihnen meine Unterstützung an. Gemeinsam werden wir den Gesundheitstourismus in Bayern für die Zukunft gut aufstellen!“
Auf der zweitägigen Veranstaltung stellte sich auch der neue Geschäftsführer des Verbandes und der neu gegründeten „Gesundes Bayern Tourismus Marketing GmbH” Frank Oette vor. „Ich will die derzeitige Aufbruchstimmung nutzen, die Strukturen im Verband weiter professionalisieren und unsere Marke ‚Gesundes Bayern‘ stärken“, betonte Oette. Zentrales Thema sei dabei die Entwicklung neuer innovativer gesundheitstouristischer Angebote. „Gemeinsam mit unseren Heilbädern und Kurorten und unseren kompetenten Leistungsträgern wird es uns gelingen, Antworten auf die brennenden gesellschaftlichen Fragen im Gesundheitstourismus zu finden.“
(Quelle: Pressemitteilung Bayrischer Heilbäder-Verband / Beitragsbild: Von links:stv. Landrat Unterllgäu Michael Helfert, die Präsidentin des
Kneipp-Bundes Christine Haubrich, die Kurdirektorin von Bad Wörishofen
Cathrin Herd, Bürgermeister Stefan Welzer, Tourismusministerin Michaela
Kaniber, der BHV Vorsitzende Peter Berek und BHV Geschäftsführer Frank Oette. Copyright Bayrischer Heilbäder-Verband)
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