Hilpoltstein / Bayern – Alte Bekannte, neue Daheimgebliebene und nordische Gäste: Wer zeigt sich diesen Winter an der Futterstelle? Nach einem kurzen, schneereichen Kälteeinbruch, rasch gefolgt von mildem Tauwetter in weiten Teilen Bayerns, warten Naturliebhaber gespannt auf die 19. „Stunde der Wintervögel“.
Bereits zum 19. Mal wollen LBV und NABU dieses Jahr wissen, welche gefiederten Gäste sich im Winter auf Bayerns Balkonen, in den Gärten und Parks tummeln. Alle Bürger im Freistaat sind deshalb dazu aufgerufen, am ersten Januarwochenende eine Stunde lang die Vögel vor der eigenen Haustür zu beobachten, und die höchste Anzahl jeder Vogelart, die in dieser Zeit beobachtet wird, dem LBV zu melden. „Wer mitmachen will, braucht kein Expertenwissen oder besondere Ausstattung. Mit unserer praktischen Zählhilfe ist es auch für Neulinge in der Vogelbeobachtung ganz leicht, die häufigsten Wintervögel zu bestimmen. Kostenlose Online-Kurse helfen darüber hinaus, die heimische Vogelwelt besser kennenzulernen“, erklärt LBV-Ornithologin Angelika Nelson.
Nach dem milden Herbst, gefolgt von einem plötzlichen Wintereinbruch, der schnell wieder von Tauwetter abgelöst wurde, ist es dieses Jahr besonders spannend, welche gefiederten Gäste in die Gärten flattern. Denn die periodischen Temperaturschwankungen mit Kalt-Warm-Extremen, die durch die Klimakrise immer häufiger werden, beeinflussen das Zugverhalten einiger Arten. „Der milde Herbst zögerte den Abflug so manches Kurzstreckenziehers wie Star, Mönchsgrasmücke oder Zilpzalp hinaus und ließ vermuten, dass diese Arten auch jetzt im Winter vermehrt in Bayern zu beobachten sind. Möglicherweise hat sie der plötzliche Wintereinbruch Anfang Dezember aber doch noch dazu gebracht, in südliche Gefilde abzufliegen“, so die LBV-Biologin. Neben den neuen Daheimgebliebenen und altbekannten Standvögeln wie Meisen und Spechten, lassen sich möglicherweise auch Gäste aus Skandinavien, wie Bergfink oder Erlenzeisig, am Futterhäuschen beobachten.
Mit ihrer Teilnahme helfen Bürger den Naturschützern aber nicht nur, mehr über die heimische Vogelwelt und deren Veränderungen zu erfahren, sondern tun sich auch selbst etwas Gutes: Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Beobachtung der vielfältigen Vogelwelt entspannend wirkt und die Gesundheit positiv beeinflussen kann. „Besonders in der dunklen Jahreszeit ist die bunte Vielfalt der Wintervögel an der Futterstelle ein kleines Glanzlicht“, sagt Angelika Nelson.
Die eigene Beobachtung melden: So geht’s
Die Beobachtungen am Zählwochenende melden Teilnehmende am einfachsten online unter www.stunde-der-wintervoegel.de. Dort sind ab dem ersten Zähltag auch fortlaufend aktualisierte Zwischenstände abrufbar, die nach Landkreisen und Regierungsbezirken gefiltert werden können. Meldungen per Post oder Telefon – am 6. und 7. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1157115 – sind ebenfalls möglich. Unter allen Teilnehmenden verlost der LBV spannende Preise.
„Schulstunde der Wintervögel“
Vom 8. bis 12. Januar sind alle Lehrkräfte im Rahmen der „Schulstunde der Wintervögel“ eingeladen, gemeinsam mit ihren Schülern die heimischen Wintervögel spielerisch kennenzulernen und eine Stunde lang auf dem Pausenhof, im Park oder im Schulgarten zu zählen. Viele informative Materialien und Spiele zu den häufigsten Wintervögeln für Schulkinder gibt es unter www.naturschwaermer.lbv.de/sdw
Infos zur Aktion unter www.stunde-der-wintervoegel.de
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: re)
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