Kreuth / Landkreis Miesbach – Schon seit Sommer erreichen die Polizeiinspektion Bad Wiessee Hinweise, dass jugendliche Motorrad-Poser in den südlichen Ortsteilen Kreuths (Landkreis Miesbach) bis zum Sylvensteinsee ihr Unwesen treiben. Nun wurde ein 19-jähriger auf frischer Tat erwischt.
Speziell in den frühen Nachtstunden wurden Anwohner immer wieder durch die aufheulenden Motorgeräusche gestört. Für die Polizei eine schwierige Situation. „Einerseits möchte die jeweilige Streife die Jugendlichen sofort stellen, jedoch galt immer die Verhältnismäßigkeit zu beachten. Es bringt nichts, wenn bei einer Verfolgungsjagd ein jugendlicher Motorrad-Freak von der Straße abfliegt, weil er sich nicht erwischen lassen will. Aber veräppeln lassen wir uns natürlich auch nicht“, so PI-Leiter EPHK Heinrich.
So war es eine Frage der Zeit, bis die Übeltäter dingfest gemacht werden konnten.
Am gestrigen Montag (18.12.2023) konnte nun ein 19-jähriger Kreuther von der Streife der PI Bad Wiessee und einer zivilen Fahndungsstreife der Autopolizeistation Holzkirchen gestellt werden.
Der junge Mann war, laut Polizei, ohne Kennzeichen auf der Bundesstraße zunächst einem Verkehrsteilnehmer aufgefallen. Der 19-jährige nutzte noch einen Fußweg in Wildbad Kreuth, um sich der Polizeikontrolle zu entziehen.
Aufgrund weiterer Hinweise und Ermittlungen besuchte die Polizei den Motorradfreak dann bei ihm daheim. Sein Krad hatte er neben einem Waldweg in unwegsamen Gelände versteckt und war zu Fuß nach Hause gegangen.
Das KTM-Motorrad war nicht für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen und gehörte nach Angaben des Mannes seiner Freundin, einer 18-jährigen Gaissacherin.
Ein Gutachten wird nun klären, in welchem Zustand sich das Motorrad befand. Die Ermittlungen wegen Straftaten im Straßenverkehr gegen den Kreuther und der Gaissacherin laufen nun an.
„Videoauftritte in den sozialen Medien“
„Die Straftaten zur Anzeige bringen, ist die eine Sache“, so der PI-Leiter, „genauso wichtig ist uns, dass es eine Lehre ist, für diejenigen, die ebenfalls mit in dieser Szene unterwegs sind. Wir möchten keine Unfälle mit Schwerverletzten oder sogar tödlichem Ausgang aufnehmen müssen, nur weil die Jugendlichen für Videoauftritte in den sozialen Medien wahnsinnig gefährliche Fahrübungen, wie Wheelies, stehend fahren auf der Sitzbank, usw. und dies im öffentlichen Straßenverkehr, durchführen. Wir werden diese Aktionen mit aller Konsequenz verfolgen“.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Bad Wiessee / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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