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Beflügelt ins neue Jahr: Die Stunde der Wintervögel naht

Amsel

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

4. Januar 2024

Lesezeit: 3 Minute(n)

Hilpoltstein / Bayern – Die ersten Tage des neuen Jahres sind traditionell geprägt von guten Vorsätzen. Wer sich für dieses Jahr vorgenommen hat, mehr Gutes für sich selbst und die Natur zu tun, kann dies am ersten Januarwochenende gleich in die Tat umsetzen: Vom 5. bis 7. Januar 2024 laden der bayerische Naturschutzverein LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und sein bundesweiter Partner NABU zum 19. Mal zur „Stunde der Wintervögel“ ein.

„Die Vögel eine Stunde lang bewusst zu beobachten, verbindet uns mit der Natur und ist nach den oft hektischen Feiertagen eine wohltuende Auszeit. Die Aktion bietet aber nicht nur die Möglichkeit zur Erholung: Die Daten, welche die tausenden Teilnehmenden jedes Jahr liefern, tragen auch dazu bei, das Wissen über Veränderungen in der Vogelwelt zu erweitern“, so die LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. Die eigenen Beobachtungen vom Wochenende können Teilnehmende bis zum 15. Januar hier melden: www.stunde-der-wintervoegel.de.

Wer mitmachen will, braucht nicht viel: es genügen eine Stunde Zeit und ein ruhiges Plätzchen, von dem die Vögel im Garten, auf dem Balkon oder im Park beobachtet werden können. Gemeldet wird immer die höchste Anzahl einer Art, die innerhalb der Zählstunde beobachtet wurde. Neben den alljährlichen Futterhausbesuchern wie Spatzen, Meisen oder Amseln, bleibt es auch in diesem Jahr spannend, wer darüber hinaus in die Gärten und Parks flattert. „Aufgrund des Klimawandels werden die bayerischen Winter im Durchschnitt milder. Die Daten der Aktion aus den vergangenen Jahren zeigen, dass Kurzstreckenzieher wie Stare, Hausrotschwanz oder Zilpzalp den Winter deshalb immer öfter im bayerischen Brutgebiet verbringen“, erklärt Angelika Nelson. „Das Wetter der letzten Wochen und Monaten war in Mitteleuropa von großen Temperaturschwankungen gekennzeichnet. Welche Vögel deshalb in Bayern geblieben sind und wer nach dem Wintereinbruch im Dezember doch noch in den Süden abgeflogen ist, wird sich am Zählwochenende zeigen.“

Auswirkungen auf den gefiederten Besuch im Garten hat darüber hinaus auch das Wetter in anderen Teilen Europas: Wird in den nordeuropäischen Ländern wegen Eis und Schnee die Nahrung knapp, ziehen einige Vogelarten, wie der grüngelbe Erlenzeisig, der Bergfink mit seiner orangen Brust oder der Seidenschwanz mit zimtbrauner Federhaube, nach Bayern in den Siedlungsraum und sorgen für bunte Abwechslung am Futterhäuschen. Auch Schwanzmeisen kommen dann in Trupps in die Gärten. In den letzten Wochen wurden im Freistaat bereits einige vermeintliche Vertreter einer nordeuropäischen Unterart mit rein weißem Gefieder am Kopf gesichtet. Heimische Schwanzmeisen haben für gewöhnlich einen schwarzen Scheitelstreif. „Die winzigen Federbällchen sind sehr lebhaft und turnen häufig an dünnen Ästen herum. Dabei kann man schön beobachten, wie sie mit ihrem überdimensional langen Schwanz balancieren“, so Angelika Nelson.

Neben den bedeutenden Daten, die alle Teilnehmenden dem LBV und dem NABU mit ihrer Meldung liefern, ist die Aktion auch ein schöner Anlass das neue Jahr mit mehr Selbstfürsorge zu beginnen: „Gerade, wenn die Tage kurz und dunkel sind, tut es gut sich für eine Weile mit der Natur zu verbinden und das bunte Treiben der Wintervögel auf sich wirken zu lassen. Dass die Vogelbeobachtung glücklich macht, kann man so ganz einfach selbst erleben“, so Nelson.

Die eigene Beobachtung melden: So geht’s

Die Beobachtungen am Zählwochenende melden Teilnehmende am einfachsten online unter www.stunde-der-wintervoegel.de. Dort sind ab dem ersten Zähltag auch fortlaufend aktualisierte Zwischenstände abrufbar, die nach Landkreisen und Regierungsbezirken gefiltert werden können. Meldungen per Post oder Telefon – am 6. Und 7. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1157115 – sind ebenfalls möglich. Unter allen Teilnehmenden verlost der LBV spannende Preise. Wichtig: Auch wer keine oder nur wenige Vögel zählt, kann seine Beobachtung melden und liefert damit wichtige Daten.

Live-Online-Zählung: Fragen zu Wintervögeln an LBV-Expertin

Alle, die gerne noch einmal üben wollen oder Fragen zur „Stunde der Wintervögel“ haben, lädt der LBV am 6. Januar um 10 Uhr zu einer Live-Online-Vogelzählung mit der LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson auf seinem YouTube-Kanal ein. „Wir starten mit einem Vogelquiz und werden dann eine Stunde lang die Vögel zählen, die wir über die Webcam an der LBV-Futterstelle in Hilpoltstein sehen. Dabei beantworten wir auch alle Fragen rund um die Aktion und unsere häufigen Wintervögel“, so LBV-Pressesprecher Markus Erlwein.

„Schulstunde der Wintervögel“

Vom 8. Bis 12. Januar 2024 sind alle Lehrkräfte im Rahmen der „Schulstunde der Wintervögel“ eingeladen, gemeinsam mit ihren Schülern und Schülerinnen die heimischen Wintervögel spielerisch kennenzulernen und eine Stunde lang auf dem Pausenhof, im Park oder im Schulgarten zu zählen. Viele informative Materialien und Spiele zu den häufigsten Wintervögeln für Schulkinder gibt es unter www.naturschwaermer.lbv.de/sdw.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

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