Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim haben das geforderte „Sechs-Punkte-Wochenende“ perfekt gemacht und nach dem überzeugenden Heimsieg am Freitag gegen die Selber Wölfe auch auswärts gegen die Bietigheim Steelers gewonnen. Der Sieg gegen das ersatzgeschwächte Tabellenschlusslicht der DEL2 fiel vor 2.855 Zuschauern in der EgeTrans Arena mit 9:3 so deutlich wie noch kein Rosenheimer Erfolg in dieser Saison zuvor aus. Die Starbulls lagen bereits mit 8:0 in Führung, ehe die Gastgeber in den Schlussminuten noch Ergebnis-Kosmetik betreiben konnten. Norman Hauner erzielte drei Treffer, zwei davon im Powerplay.
Wieder mit Stefan Reiter, dafür ohne Manuel Strodel, ansonsten wie beim Heimsieg am Freitag gegen Selb, liefen die Starbulls beim Auswärtsspiel am Sonntagabend gegen die Bietigheim Steelers auf. Cheftrainer Jari Pasanen machte seine Ankündigung wahr und setzte seinen Topscorer Reid Duke als Mittelstürmer für Reiter und Chris Dodero ein.
Für die ersten beiden Ausrufezeichen der Partie sorgte aber ausgerechnet die Rosenheimer Sturmreihe aus drei Spielen, die allesamt früher für die gastgebenden Steelers aktiven waren: Über Lukas Laub und Norman Hauner kam der Puck zu C.J. Stretch, der von der eigenen blauen Linie startete, sich bis zur idealen Abschlussposition nach vorne tankte und platziert in den rechten Torgiebel zum 0:1 traf (4.). Kurz vor Ablauf des ersten Powerplays kam die Scheibe über Laub und Stretch zu Norman Hauner, der sie ebenfalls im rechten oberen Eck versenkte und auf 0:2 stellte (10.). Die kompletten beiden Überzahlminuten hatten die Starbulls die Hausherren in deren Zone eingeschnürt, ohne die Formation zu wechseln.
Das 0:3 besorgte Chris Dodero, der sich zentral durch drei Gegenspieler durchwuselte und an Steelers-Torwart Leon Doubrawa vorbei flach einschob (13.). Lukas Laub und Steffen Tölzer hatten weitere Chancen gegen zunächst harmlose Bietigheimer, die erst in Überzahl mehrere gefährliche Schüsse auf das Tor abgaben, welche aber vorbeischrammten oder zur Beute von Keeper Tomas Pöpperle wurden. Wieder komplett, erhöhten die Starbulls auf 0:4. Norman Hauner wurde von Stretch perfekt bedient, hatte im Slot viel Platz und versenkte aus der Halbdistanz platziert und unhaltbar ins rechte Eck (18.).
Die Bietigheim Stellers fanden nicht ins Spiel
Die Bietigheim Steelers, zwei Tage zuvor beim deutlichen 4:1-Sieg in Dresden noch clever und effektiv, fanden auch im zweiten Drittel nicht ins Spiel – und die Starbulls knüpften an ihren Auftritt der ersten 20 Minuten an. Stephan Tramm bediente Lukas Laub, der auf und davon war, den Torwart ausspielte und zum 0:5 einschob (24.). Während einer guten Minute mit zwei Spielern mehr auf der Eisfläche trafen die Grün-Weißen zwar nicht, bei einfacher Überzahl aber erhöhte Norman Hauner mit seinem dritten Treffer auf 0:6 – das perfekte Zuspiel an den langen Pfosten kam erneut von Stretch (27.). Trotz der klaren Führung spielten die Grün-Weißen seriös weiter, blieben defensiv konzentriert und offensiv engagiert. Einen fein vorgetragenen Gegenstoß nutzte Dominik Daxlberger frei vor Doubrawa zum 0:7, der ideale Querpass kam von Sebastian Streu (34.).
Zu Beginn des Schlussdrittels ließen die Starbulls erneut ein rund eine Minute andauerndes Fünf-gegen-drei-Überzahlspiel ungenutzt. Schließlich erhöhte Steffen Tölzer aber in seinem zweiten Saisonspiel im Rosenheimer Trikot auf 0:8. Der Verteidiger nahm es in eigentlich aussichtsloser Position gleich gegen drei gegnerische Spieler auf und traf mit einem verdeckten Weitschuss ins rechte untere Eck (50.).
Die Konzentration bei den Rosenheimern ließ nach
Danach ließ die Konzentration auf Rosenheimer Seite nach. Innerhalb von fünf Minuten verkürzten die Steelers auf 3:8. Zunächst fand ein unhaltbar abgefälschter Schuss von Alexander Preibisch den Weg ins kurze Eck (51.). Preibisch legte mit einer tollen Direktabnahme nach Querpass von Fabian Kuqi seinen zweiten Treffer nach (55.) und Marek Racuk verwertete nach einem unnötigen Scheibenverlust der Starbulls an der eigenen blauen Linie frei vor Pöpperle eiskalt (56.).
Den Schlusspunkt zum 3:9 setzte Reid Duke. Der Rosenheimer Topscorer, der in jedem der drei Spielabschnitte zuvor nach feinen Einzelleistungen frei abschließend am Steelers-Keeper gescheitert war, traf mit einem Schlagschuss von der blauen Linie, der Torwart Doubrawa durchrutsche, weil ihm Stefan Reiter die Sicht nahm (59.).
Pasanen will deutlichen Auswärtssieg nicht überbewerten
Jari Pasanen wollte den deutlichen Auswärtssieg nicht überbewerten: „Der Gegner hatte sieben verletzte oder kranke Spieler und am Freitag ein hartes Spiel in Dresden. Wir haben am Anfang viel investiert und das hat funktioniert und wir haben die nötigen Tore geschossen. Wenn eine Bank so kurz ist und Leute krank sind ist es schwierig, die Energie zu finden. Das haben wir selber vor einigen Tagen erlebt, nun war es andersrum“.
Sieben Spieltage vor Ende der Hauptrunde haben die Starbulls nun drei Punkte Rückstand auf die Selber Wölfe und die Roten Teufel Bad Nauheim, vier Punkte auf die Lausitzer Füchse und fünf Punkte auf die Krefeld Pinguine. Diese vier Mannschaften belegen derzeit die vier Pre-Playoff-Ränge.
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls / Beitragsbild: Archiv Copyright Ludwig Schirmer / Peter Lion)
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