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Nach Hundeattacke auf Ersthelfer bei Fahrradunfall in Rosenheim: Peta fordert Hundeführerschein

Aggressiver Hund im Lauf

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

21. Februar 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Nach der Hundeattacke auf zwei Ersthelfer bei einem Fahrradunfall in Rosenheim (wir berichteten) fordert die Tierrechtsorganisation PETA einen Hundeführerschein in Bayern.

Wie bei Innpuls.me berichtet. krachte eine 65-jährige am vergangenen Samstagabend (18.2.2024) in der Pichlmaiyerstraße in Rosenheim auf dem Rad und mit Hund an der Leine in das Heck eines am Straßenrand geparkten Autos. Zwei Ersthelfer eilten zur Hilfe und wurden von dem Hund der Frau unvermittelt angegriffen. Ein 54-jähriger Rosenheimer erlitt eine Bissverletzung an der Wade. Einem 50-jährigen Rosenheimer biss das Tier mitten in  das Gesicht, als dieser sich zu der Radlerin nach unten beugte. Er musste mit schweren Gesichtsverletzungen in eine Spezialklinik nach München eingeliefert werden.
Angesichts dieses Vorfalls fordert die Tierrechtsorganisation PETA die Bayerische Landesregierung nun auf, den sogenannten Hundeführerschein in Bayern einzuführen.
„Tag für Tag erreichen uns ähnliche Vorfälle wie dieser. Das Problem in diesen Fällen liegt jedoch nicht bei den Hunden selbst, sondern meist bei ihren Haltern. Viele von ihnen können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache der Hunde nicht richtig interpretieren und verstehen“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. Die eigentliche Ursache von Beißvorfällen sei daher in der Unwissenheit oder mangelnden Verantwortung der Menschen zu suchen und nicht bei dem Vierbeiner: „Unabhängig davon, ob er einer Rasse angehört oder ein Mix ist – jeder Hund , der falsch gehalten oder schlecht behandelt wird, kann potenziell für Mensch und Tier gefährlich werden“.

In einigen Städten gibt es bereits eine Hundeführerschein-Pflicht

PETA hat zum Thema „Hundeführerschein schon im August 2023 eine Umfrage in Auftrag gegeben. Dabei sprachen sich 68 Prozent der Befragten für einen verpflichtenden Hundeführerschein aus.
Dieser sieht vor, dass künftige Haltre bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwiesen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames, obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule.

Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen bereits einen Sachkundennachweis für Hundehalter beschlossen – seit  Juli 2013 ist dort der allgemeine Hundeführerschein verpflichtend. Im November entschied sich auch Bremen für diese Regelung. In Berlin sind Halter seit dem 1. Januar 2017 aufgefordert, sich bei der Aufnahme eines Hundes die notwendige Sachkunde anzueignen.

Andere Städte wiederum belohnen Hundehalter, die sich von sich aus im Umgang mit Hunden schulen lassen: Wer in München nach dem 1. Mai 2014 einen Hundeführerschein absolviert hat, kann sich ein Jahr lang von der Hundesteuer befreien lassen In Mannheim gibt es eine zweijährige Steuerbefreiung für alle Hunde, deren Halte den Hundeführerschein nach dem 1 Januar 2016 erworben haben.
(Quelle: Pressemitteilung PETA / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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