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Handwerksmesse München: Mussten einige Handwerker draußen bleiben?

Landwirt Franz Huber und Unternehmer Markus Huber vor dem Eingang der Handwerksmesse. Screenshot: re

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

1. März 2024

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim / München – Es war die erste offizielle Aktion des frisch gegründeten Vereins  „Hand in Hand für unser Land“, der sich „für eine gerechtere Politik“ einsetzen will: Auf der Handwerksmesse in München wollten rund 100 Mitglieder einen Fragenkatalog an Wirtschaftsminister Robert Habeck übergeben. Daraus wurde nichts. Der Verein spricht sogar von einem Betretungsverbot und hat dazu ein Video auf diversen Social-Media-Kanälen. Dieses ging schnell viral.

Unternehmer Markus Huber und Landwirt Franz Huber aus dem Landkreis Rosenheim, haben in den vergangenen Wochen und Monaten schon einige Protestveranstaltungen gegen die aktuelle Politik auf die Beine gestellt. Jüngst haben sie dann sogar einen Verein gegründet, um die Interessen aus der breiten Bevölkerung zu bündeln. Der Name des Vereins lautet: „Hand in Hand für unser Land“, das Motto: „Gemeinsam sind wir stark – Der Mittelstand steht auf!“
Als erste offizielle Aktion fand nun eine Fahrt zur internationalen Handwerksmesse in München statt, die am gestrigen Mittwoch (28.2.2024) eröffnet wurde. Dort sollte ein Fragenkatalog an Robert Habeck übergeben werden. „Die Aktion war angemeldet und abgesegnet“, erzählt Mitinitiator Markus Huber. Den Teilnehmern, die dazu mit Traktoren, Lastwagen und vor allem Handwerksautos aus der Region anreisten, sei eine Parkfläche weit ab von der Messe zugewiesen worden.

Vereins-Mitgliedern wurde der Zugang verweigert

Da die Aktion von den Veranstaltern als Kundgebung eingestuft worden sei, habe man dann nicht, wie ursprünglich vereinbart, die  Messe besuchen dürfen. Daraufhin hätten 40 Teilnehmer versucht, als Einzelpersonen in die Halle zu kommen, um so doch noch eine Gelegenheit zu bekommen, den Fragenkatalog an Robert Habeck zu übergeben. Doch auch daraus wurde nichts. Im Internet kursieren verschiedene Videos, die zeigen, wie einzelnen Mitgliedern des Vereins der Zugang von Polizeibeamten verweigert wurde und wie einige sogar recht schroff aufgefordert wurden, ihre Personalien anzugeben.
Gegen einen Handwerker aus der Region wurde dann sogar ein zweijähriges Hausverbot ausgesprochen, weil er einen scharfen Gegenstand  mit sich geführt haben soll. „Ich kann das nicht nachvollziehen. Bei dem scharfen Gegenstand handelte es sich um eine Spachtel und überhaupt kann man ja auf der Messe selbst problemlos die verschiedensten Werkzeuge kaufen“, so Markus Huber, der darin Schikane sieht.
Der Ärger bei den Mitgliedern des Vereins  ist groß. „Einige haben sich sogar extra Eintrittskarten gekauft und kamen dann nicht hinein, andere waren von Ausstellern eingeladen und wurden ebenfalls abgewiesen“, so Markus Huber.
Zusammen mit Mitorganisator Franz Huber hat er dann ein kurzes Video vor dem Eingang der Handwerksmesse in München aufgenommen, in dem sie aus ihrer Sicht erzählen, wie und warum ihnen der Zugang verwehrt wurde und ins Internet gestellt. Über 500.000 Mal wurde das Video mittlerweile schon gesehen. Hier zu sehen:

 

 

 
 
 
 
 
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Ein von @landhandinhand geteilter Beitrag

Innpuls.me hat bei den Veranstaltern der Internationalen Handwerksmesse zu diesen Vorkommnissen befragt.  Pressesprecherin Nina Gassauer dementiert die Darstellung des Vereins. „Wir haben gesagt, dass Einzelpersonen mit Tagesticket natürlich Zutritt zu der Messe erhalten. Aber eine Demonstration in der Halle wollten wir nicht“; sagt sie und bezieht sich dabei auf Sicherheitsgründe für diese Entscheidung. Die Übergabe eines Fragekatalogs an Habeck hätte man vorab planen müssen, dafür sei die Aktion des Rosenheimer Vereins aber zu spät angekündigt worden.
Auch zu dem zweijährigen Hausverbot eines Handwerkers bezieht Nina Gassauer Stellung: „Man kann auch zu anderen Veranstaltungen aus Sicherheitsgründen keine scharfen Gegenstände mitnehmen“, räumt aber dann ein, vielleicht doch noch ein Gespräch mit dem Betroffenen zu führen, um das Verbot eventuell abzumildern.
Bis jetzt ist es aber noch nicht zu einem Gespräch gekommen, so Markus Huber.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: re)

Hier noch der Fragenkatalog, den der Verein an Wirtschaftsminister Habeck überreichen wollten:

Fragenkatalog
Fragekatalog
Fragenkatalog

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