Nachrichten, Informationen und Geschichten aus Rosenheim

Interview mit Autor Andreas Franke: Italien und Krimis

Faragliani-Felsen auf der linken Seite und Autor Andreas Franke auf der rechten Seite

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

13. März 2024

Lesezeit: 4 Minute(n)

Rosenheim –  Andreas Franke hat zwei große Leidenschaften: Italien und Kriminalromane. Mit seinen Büchern verbindet er beides: Neun Mal hat der Rosenheimer Kommissar Max Hartinger schon knifflige Fälle gelöst. Band 10 ist im Entstehen. Im Interview mit Innpuls.me erzählt der 55-jährige Rosenheimer, wie er zum Schreiben gekommen ist und wie es in Zukunft mit seinem bayerisch-italienischen Ermittler weitergeht.

Portrait Andreas Franke. Copyright Andreas Franke

Der Rosenheimer Autor Andreas Franke.

Frage: Herr Franke, warum lassen Sie ihren Rosenheimer Kommissar nicht in seiner Heimatstadt, sondern immer in Italien ermitteln?
Antwort: Ich bin eben ein großer Italien-Fan. Als Zweijähriger reiste ich auf der Rückbank eines R4 über die alte Brennerstraße zum ersten Mal dorthin. Nach Schulzeit und Ausbildung in der Bank lernte ich italienisch und mit dem Verstehen der Sprache zog es mich dann noch öfter in dieses schöne Land. Mittlerweile war ich schon 77. Mal in Italien oder insgesamt zweieinhalb Jahre.

Lesung mit Andreas Franke
am Donnerstag, 21. März

Am Donnerstag, 21. März 2024 lädt die Frauengemeinschaft Pang zu einer Lesung mit dem Autor Andreas Franke ins Pfarrheim in Rosenheim Pang ein. Beginn ist um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei. Andreas Franke wird dort insbesondere seinen Assisi-Krimi sowie den neuesten Krimi “Goldener Sommer auf Capri” vorstellen.

Frage. Italien ist aber nicht Ihre einzige Leidenschaft. Sie lieben auch Krimis. Wann kamen sie auf die Idee, beides miteinander zu verbinden?
Antwort: Das war im Sommer 2003. Da machte ich Urlaub auf Ischia und wie immer hatte ich einige Krimis im Gepäck. Aber bei diesem Urlaub ging mir der Lesestoff zu früh aus, deshalb hatte ich am Strand die Idee, dass ich doch selbst einmal einen Krimi schreiben könnte, immerhin habe ich schon in der Schule gerne Aufsätze geschrieben. Allerdings habe ich diese Idee erst einmal vier Jahre mit mir herumgetragen, bis ich 2007 während eines Italien-Urlaubs endlich zum Schreiben angefangen habe. Ein paar Tage war es zu windig, um sich an den Strand zu legen, deswegen habe ich lange Spaziergänge in einem nahen Pinienwald gemacht, dort habe ich die Figur meines Hauptdarstellers und seiner Familie kreiert und mir den ersten Kriminalfall ausgedacht. Wieder zuhause habe ich die ersten Kapitel einer guten Freundin zu lesen gegeben und die hat mich dann immer wieder angespornt dranzubleiben, bis Kommissar Hartinger seinen ersten Fall auf Ischia, meiner Lieblings-Urlaubsinsel, gelöst hatte.

Frage: „Endstation Ischia“ erschien im Jahr 2009. Seitdem sind bereits acht weitere Bände mit dem Rosenheimer Kommissar erschienen, der zehnte ist in Arbeit. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?
Antwort:  Meine Bücher werden immer wieder als Reiseführer in Krimiform bezeichnet. Ich fotografiere auch immer alle Orte, an denen wichtigen Szenen aus meinen Büchern vorkommen und stelle die Bilder dann online auf meine Homepage. Das kommt bei den Lesern gut an, weil man auf diese Weise nachvollziehen an, dass die Krimischauplätze jeweils sehr authentisch beschrieben werden. Selbst Italien-Kenner erhalten beim Lesen der Krimis vielleicht noch den einen oder anderen Geheimtipp, wo es besonders schön ist und was man sich vielleicht auch noch anschauen sollte.

Frage. Neben Reisetipps fließen in Ihre Krimis auch immer mal wieder Kochrezepte ein?
Antwort: Ja, das stimmt. Natürlich hat auch die italienische Küche viel zu bieten, gutes Essen gehört bei den Italienern einfach dazu, was ich dann ebenfalls gerne an meine Leser weitergebe. Als meine Lektorin ein neues Kapitel mit einem üppigen Familienessen gelesen hatte, meinte sie, dass man dieses Kapitel vielleicht nicht lesen sollte, wenn man gerade eine Diät macht. Trotzdem sind meine Leser dankbar dafür, dass sie die Rezepte von einigen der regionalen Köstlichkeiten, die in den Büchern verspeist werden, auch auf meiner Homepage finden.

Kochtipp von Andreas Franke: 
Spaghetti al Limone

Ein beliebtes, schnelles Rezept aus dem Amalfi-Krimi von Andreas Franke sind die Zitronen🍋-Spaghetti.  So gelingt es:

Zutaten: 50 ml Olivenöl, 1 Bund Petersilie, 1 Knoblauchzehe, 2 unbehandelte Amalfi-Zitronen, Salz, 500 g Spaghetti.

Zubereitung: Die Schale einer Zitrone abreiben oder die Zitrone schälen und die Schale in kleine Stückchen schneiden. Das Fruchtfleisch der Zitronen in kleine Stücke schneiden. Das Olivenöl in einer Pfanne kurz erhitzen, die fein gehackte Petersilie und den fein gehackten Knoblauch und nach und nach die Zitronenstücke und die Zitronenschale dazugeben. Ein wenig salzen und bei geringer Hitze wenige Minuten garen. Die gleichzeitig al dente gekochten Spaghetti in die Pfanne geben und gut mit der Soße mischen. Zum Schluss den Saft der zweiten Zitrone darüber gießen und sofort servieren.

Frage: Aber natürlich lebt ein Krimi vor allem von seiner spannenden Handlung: Wissen Sie immer schon zu Beginn eines neuen Bandes, wer am Schluss der Bösewicht ist?
Antwort: ja, ich überlege mir natürlich schon im vorhinein, wohin die Reise gehen soll. Der Leser will aber nicht gleich zu Beginn wissen, wie ein Krimi endet, dann wäre ja die ganze Spannung dahin. Also muss man auch falsche Fährten und Nebenschauplätze einbauen. Aber natürlich ergibt sich beim Schreiben auch das eine oder andere mal ganz spontan.

Frage: Ihr Ermittler Max Hartinger entwickelt sich in ihren Büchern immer weiter, sprich er wird älter und geht damit vermutlich irgendwann in den wohlverdienten Ruhestand. Ist es damit dann vorbei mit Ihrer Bücherreihe?
Antwort: Nein. Beim ersten Band waren die Kinder von Hartinger noch Teenager, inzwischen ist er schon Opa. Möglich, dass eines Tages eine seiner Töchter, die bereits bei der Kripo arbeitet, in seine Fußstapfen tritt. Vielleicht ermittelt er aber auch noch im Ruhestand weiter. Man wird sehen.

Frage: Dann können sich Ihre Leser also noch auf viele weitere Italien-Krimis mit Familie Hartinger freuen?
Antwort: Ich lebe jetzt quasi seit 2007 mit dieser Familie, sie ist mir ans Herz gewachsen. Solange es Leser gibt, die sehnsüchtig auf einen neuen Krimi von mir warten, und mir das Schreiben Spaß macht, werde ich weitermachen.
(Quelle: Interview Karin Wunsam / Beitragsbild: re)

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.