Traunstein – Ende Dezember 2023 haben drei Privatpersonen einen 39-jährigen Schleuser auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in Berchtesgaden gestoppt, der 18 Migranten illegal nach Deutschland gebracht hatte. Die Privatleute mussten sich für ihr Eingreifen vor Gericht verantworten (wir berichteten). Nun wurde das Ermittlungsverfahren gegen sie eingestellt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Traunstein hervor.
Den drei Privatpersonen lag zur Last, den mutmaßlichen Schleuser bei dessen Festnahme mit der Faust oder einem Gegenstand aus Metall auf die Nase geschlagen, die Windschutzscheibe und die Scheibe auf der Fahrerseite seines Wagens zerstört und ihn getreten zu haben, nachdem sie ihn aus dem Fahrzeug gezogen hatten.
Die Überprüfung habe nun aber ergeben, dass ein Teil der Tatvorwürfe nicht nachzuweisen sei. Im Übrigen sei das Verhalten der drei Privatpersonen in diesem Fall durch das bestehende „Jedermann-Festnahmerecht“ gerechtfertigt.
„Unter Berücksichtigung sämtlicher Ermittlungsergebnisse und der Einlassungen der Festnehmenden ist eine gefährliche Körperverletzung nicht nachweisbar. Aufgrund der Spurenlage und der Widersprüche, die sich hinsichtlich der Angaben des mutmaßlichen Schleusers ergeben haben, sind vorsätzliche Verletzungshandlungen nicht nachzuweisen“; so der Wortlaut in der Pressemitteilung.
(Quelle: Pressemitteilung Staatsanwaltschaft Traunstein / Beitragsbild: Symbolfoto re)
0 Kommentare