Rosenheim / Landkreis – Bei gesundheitlichen Notfällen ist es oft entscheidend, dass der Rettungsdienst, aber auch Angehörige und Ersthelfer schnell, effizient und im Sinne der betroffenen Person handeln können. Damit in solchen Fällen auch die notwendigen Informationen schnell und übersichtlich zur Hand sind, werden in Stadt und Landkreis Rosenheim ab sofort Notfalldosen verteilt. Das Angebot ist ein gemeinschaftliches Projekt der Gesundheitsregionplus des Landkreises Rosenheim und dem Hospiz- und Palliativ-Netzwerk für Stadt und Landkreis Rosenheim.
Die sogenannte Notfalldose ist ein einfaches Informationssystem für wichtige Patientendaten. Die kleine, aber gut sichtbare Dose enthält wichtige gesundheitliche Informationen, beispielsweise zu Allergien, Medikamenten oder besonderen Wünschen der medizinischen Behandlung. Die Informationen werden im Vorfeld als standardisierte Selbstauskunft ausgefüllt. Die Notfalldose wird im heimischen Kühlschrank aufbewahrt, da dieser in jedem Haushalt steht und für die Helfer schnell zu finden ist. Damit ist die Notfalldose ein effizientes Informationssystem, mit dem im häuslichen Umfeld wichtige Notfall- und Patientendaten zu finden sind.
Ausgabe der Notfalldosen
Die Notfalldosen werden ab Montag, den 29. April unter anderem in Apotheken, Beratungsstellen oder einigen Rathäusern kostenfrei an Bürgerinnen und Bürger des Landkreises und der Stadt ausgegeben. Eine vollständige Liste der landkreisweiten Ausgabestellen ist online zu finden hier.
Gesundheitsregionplus und Hospiz- und Palliativ-Netzwerk im Schulterschluss
Die Aufgaben der Gesundheitsregionplus des Landkreises Rosenheim ist die regionale Vernetzung zu Verbesserung der Prävention, Gesundheitsversorgung und Pflege, und damit die Stärkung der gesundheitlichen Situation der Bürgerinnen und Bürger der Region Rosenheim. „Die Notfalldose kann wirklich einen entscheidenden Unterschied machen! Zu wissen, wie Patienten in Notfällen behandelt werden möchten und welche gesundheitlichen Besonderheiten zu beachten sind, ist von Bedeutung, um schnell angemessene Maßnahmen ergreifen zu können“, so Katrin Posch, Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus. „Zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Notsituation realisieren wir daher gemeinsam mit dem Hospiz und Palliativnetzwerk das Angebot der Notfalldosen“.
Darüber hinaus ist es dem regionalen Hospiz- und Palliativ-Netzwerk ein besonderes Anliegen, Bürgerinnen und Bürger für ihre eigenen Wünsche und eine frühzeitige Planung zu sensibilisieren. „Der Schritt zur Erstellung einer Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht ist oft mit einer ersten emotionalen Hürde verbunden“, erläutert Stefanie Schlüter, Koordinatorin des Netzwerks. „Die Notfalldose ist ein niederschwelliger erster Schritt, um sich mit individuellen Vorstellungen der Behandlung und Pflege zu beschäftigen und dadurch beispielsweise auch mit Angehörigen über die eigenen Vorstellungen und Wünsche ins Gespräch zu kommen.“
Damit die Notfalldose im entscheidenden Moment auch bei Einsätzen im häuslichen Umfeld als diese erkannt wird, haben die Gesundheitsregionplus und das Hospiz und Palliativnetzwerk die regionalen Rettungskräfte über das Angebot und die Erkennungsmerkmale der Notfalldose informiert.
(Quelle. Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Landratsamt, zeigt Stefanie Schlüter vom Hospiz- und Palliativ-Netzwerk (links) und Katrin Posch von der Gesundheitsregionplus haben die Notfalldose gemeinsam auf den Weg gebracht)
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