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Asiatische Tigermücke: Jetzt auch im Landkreis Rosenheim angekommen

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

10. Mai 2024

Lesezeit: 3 Minute(n)

Landratsamt Rosenheim – Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist nun wohl auch im Landkreis Rosenheim angekommen. Dies lassen Nachweise vermuten, teilt das Landratsamt Rosenheim mit.

„Da Tigermücken als sogenannte Container-brütende Art kleine Wasseransammlungen, wie Regentonnen, Untersetzer und Vasen zur Vermehrung bevorzugen, können und Bürger einen sehr wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Tigermücke leisten“, heißt es in der aktuellen Pressemitteilung. Das Gesundheitsamt Rosenheim appelliert an die Bevölkerung, während der warmen Jahreszeit in Gärten, auf Balkonen und auf Friedhöfen stehende Wasseransammlungen grundsätzlich zu vermeiden. Vorbeugend sollte Wasser in Planschbecken, Vogeltränken, Untersetzern und Vasen einmal pro Woche geleert oder ausgetauscht werden. Regentonnen und sonstige dauerhafte Wasseransammlungen abzudecken hilft, die Verbreitung von Tigermücken zu verhindern.

Auch haben Bürger die Möglichkeit auffällige Mückenexemplare zur Typisierung an das Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) oder an den „Mückenatlas“ zu senden. Hiermit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Mücken-Monitoring.
Die Tigermücke kann meldepflichtige Krankheitserreger, wie das Dengue-Virus, das Chikungunya-Virus und das Zika-Virus auf den Menschen übertragen. Das Denguefieber war viele Jahrzehnte fast ausschließlich in tropischen und subtropischen Regionen endemisch. In den letzten Jahren hat es sich vor allem aufgrund des Klimawandels mit Temperaturanstieg geographisch weiter ausgebreitet. Auch in einigen südeuropäischen Ländern sind in den letzten Jahren bereits Ansteckungsfälle in Frankreich, Spanien, Portugal und Kroatien festgestellt worden. Zuletzt ereignete sich ein Ausbruch im Spätsommer 2023 in Italien am Gardasee.

So verläuft das Denguefieber

Die meisten Fälle von Denguefieber verlaufen mild mit Symptomen eines grippalen Infekts. In einigen Fällen kommt es jedoch zu schweren Verläufen mit Schädigung des blutbildenden Systems. Im Extremfall kann dies zu einem lebensbedrohlichen Schock führen.
Mit der Ausbreitung der Tigermücke in Deutschland steigt auch das Risiko einer Virusübertragung. Bislang konnte jedoch bei den über 1.000 Erkrankungen jährlich nach Aussage des RKI keine Übertragung von Denguefieber durch eine Tigermücke in Deutschland nachgewiesen werden. Bei den Meldungen dieser Viruserkrankungen handelte es sich stets um Reiserückkehrer aus (sub-) tropischen Virus-Endemiegebieten. Das Risiko einer Virusübertragung durch eine Tigermücke in Deutschland wird aktuell als gering eingeschätzt.

Übersicht - Fälle von Denguefieber in Stadt- und Landkreis Rosenheim. Screenshot Landkreis Rosenheim

Die Fälle von Dengue-Fieber in Stadt und Landkreis Rosenheim schwanken von Jahr zu Jahr. Eine Aufwärtstendenz ist aber klar erkennbar. Screenshot: Landratsamt Rosenheim

Von Juli bis September 2023 wurden im Rahmen des Bayerischen Stechmückenmonitorings des LGL insgesamt acht Asiatische Tigermücken inklusive Eiablage an einem Standort im Inntal in der Nähe der Bundesautobahn A 93 nachgewiesen.

Es ist nicht der erste Fund im Landkreis Rosenheim. Bereits in den Jahren 2012 und 2013 wurden auch an drei Standorten im Inntal anlässlich einer Pilot-Studie mehrere Tigermücken sowie deren Eiablagen und Larven nachgewiesen. Nachweise von Tigermücken in Deutschland sind laut Robert Koch-Institut (RKI) mittlerweile keine Seltenheit mehr. Auch in Bayern gab es im Jahr 2023 im Rahmen des Stechmückenmonitorings in mehreren Stadt- und Landkreisen Nachweise der Tigermücke, neben dem Landkreis Rosenheim unter anderem auch in den Landkreisen Ebersberg, Fürstenfeldbruck, Erding und München sowie im Stadtgebiet der Landeshauptstadt. Die Ergebnisse des LGL-Monitorings sowie weiterer Fund-Meldungen in 2023 legen nahe, dass die Asiatische Tigermücke auch in Bayern im Begriff ist, sich auszubreiten.

Mückenmonitoring veranlasst

Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamts erklärt: „Wir wollen feststellen, ob es sich bei den im Inntal entdeckten Tigermücken um eine stabile, überwinterungsfähige Population im Landkreis Rosenheim handelt. Das Gesundheitsamt Rosenheim wird daher auch in dieser Saison ein Mückenmonitoring an der Fundstelle beauftragen. Das LGL wird darüber hinaus noch an einer weiteren Stelle im Inntal ein Monitoring veranlassen.

Bei der Tigermücke handelt es sich um eine ca. 10 mm große Stechmücke, die ursprünglich aus Südostasien stammt und sich durch den Klimawandel sowie den globalen Tourismus- und Warenverkehr weltweit verbreitet hat. Erkennen kann man die Tigermücke an einer schwarz-weiß geringelten Musterung von Beinen und Körper sowie einem weißen Streifen am Brustkorb.

So viele Fälle von Denguefieber gibt es in Stadt- und Landkreis Rosenheim

„In Stadt- und Landkreis Rosenheim werden dem Gesundheitsamt jährlich durchschnittlich zwischen einem und neun Fällen von Denguefieber gemeldet. Sämtliche Erkrankungsfälle waren im Ausland erworben worden. Daher müssen wir uns derzeit keine Sorgen machen, dass Erkrankungen an Denguefieber durch Tigermücken in unserer Region übertragen werden. Dennoch sollten die Tigermücken-Nachweise im Landkreis Rosenheim Anlass sein, um durch gezielte Maßnahmen eine weitere Ausbreitung zu verhindern“, so Hierl.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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