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LBV-Projekt „Igel in Bayern“ wird Teil einer deutschlandweiten Initiative

Ein Igel

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

16. Mai 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Hilpoltstein / Bayern – Fauchen, Knurren und Schnaufen ist derzeit in der Dämmerung wieder in Bayerns Gärten zu hören. Die Paarungszeit der Igel hat begonnen. Bereits zum 10. Mal ruft der bayerische Naturschutzverband LBV die Bevölkerung im Freistaat dazu auf, lebendige und tote Igel zu melden. Das LBV-Bürgerforschungsprojekt „Igel in Bayern“ möchte so noch mehr über den gefährdeten Gartenbewohner erfahren.

Allerdings ist der Igel nicht nur in Bayern, sondern in ganz Deutschland gefährdet. Da seine genauen Bestandszahlen jedoch ungewiss sind, hat sich der LBV mit der Deutschen Wildtierstiftung, NABU|naturgucker und weiteren Partnern zusammengeschlossen und ruft gemeinsam vom 17. bis 27. Mai deutschlandweit zum Igel melden auf. „Unser langfristiges Projekt wird Teil einer deutschlandweiten Initiative, um noch mehr über die Verbreitung und Gefährdung des Igels zu erfahren. In Bayern allein erhalten wir jährlich im Schnitt über 12.000 Beobachtungen“, sagt die LBV-Igelexpertin Dr. Angelika Nelson.
Anlass der nun deutschlandweiten Erfassung ist die Ernennung des Igels zum Tier des Jahres 2024 durch die Deutsche Wildtierstiftung und eine unklare Datenlage. Dabei sind alle Meldungen wertvoll, ob ein Igel im Garten oder Park, ob lebende, tote oder verletzte Tiere. „Es wird spannend für uns zu sehen, wie es dem Igel in Bayern im Vergleich zum restlichen Deutschland geht“, erklärt die LBV-Biologin. Derzeit wird der Igel sowohl in Bayern als auch bundesweit auf der ‚Vorwarnliste‘ der Roten Liste der Säugetiere geführt. Experten befürchten schon lange einen Abwärtstrend.
„Das Insektensterben, die Versiegelung von Grünflächen, das Sprühen von Gift oder die Mähroboter in der Nacht, all dies gefährdet den Lebensraum des Igels“, sagt Angelika Nelson. „Es steht daher zu befürchten, dass der Igel in naher Zukunft in die Kategorie ‚Gefährdet‘ eingestuft werden muss.“ Um einen deutschlandweiten Überblick zu dieser Art zu erhalten, wird das LBV-Meldeprojekt „Igel in Bayern“ vom 17. bis zum 27. Mai Teil der bundesweiten Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“. Der Maulwurf, ein weiterer Insektenfresser mit ähnlichen Nahrungsansprüchen wie der Igel, soll bei der deutschlandweiten Aktion ebenfalls erfasst werden.

10 Jahre „Igel in Bayern“

Bereits zum zehnten Mal werden dem LBV tote oder lebendige Igel in Bayern gemeldet. Der LBV hatte gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk im Frühjahr 2015 dieses großangelegte, langfristige „Citizen-Science-Projekt“ gestartet. „Obwohl der Igel bekannt und beliebt ist, wussten wir recht wenig darüber, wie er in der modernen Landschaft zurechtkommt. Unsere bisherigen Daten zeigen, dass lebende Igel sehr häufig aus Gärten gemeldet werden. Da der Straßenverkehr für den kleinen Kulturfolger oft ein Problem darstellt, werden die meisten toten Igel auf Straßen gesichtet”, weiß Angelika Nelson. Daher ruft das bürgerwissenschaftliche LBV-Projekt auch dieses Jahr wieder alle Bürgerinnen und Bürger Bayerns auf, ihre Igel von März bis Oktober zu melden. In Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen wertet der LBV die gesammelten Melde-Daten aus.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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