München / Bayern – Mit einer Forderung von monatlich 411 Euro mehr Lohn, geht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in die diesjährige Tarifrunde der bayerischen Milchwirtschaft. Start der Tarifverhandlung ist am 3. Juli in Fürstenfeldbruck.
Für Azubis soll es ein Plus von monatlich 100 Euro je Ausbildungsjahr, sowie einen neuen Tarifvertrag zur weiteren Verbesserung der Ausbildung geben. In dem neuen „Ausbildungstarifvertrag“ sollen folgende Punkte verankert werden:
• Bildungsfreistellung in der Ausbildung
• Fahrtkostenerstattung für Berufsschule & überbetriebliche Ausbildung
• Bezahlte Freistellung vor Abschlussprüfung Teil 1 & 2
• Mehr freigestellte Ausbilder*innen
• Betrieblicher Unterricht während der Ausbildung und vor den Abschlussprüfungen
• Prämie zur bestandenen Abschlussprüfung
Der Anschlusstarifvertrag bei den Entgelten und Ausbildungsvergütungen soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben.
„Die Branche steht wirtschaftlich sehr gut da, konnte in den vergangenen Jahren immense Umsatzsteigerungen verzeichnen und darüber hinaus können sich die Betriebe über gut gefüllte Auftragsbücher freuen. Dies haben die Betriebe der hervorragenden Arbeit der Beschäftigten zu verdanken. Die haben allerdings noch immer an den Folgen der hohen Inflation der letzten beiden Jahre zu knabbern und deswegen haben sich unsere NGG-Mitglieder bei einer großen Tarifumfrage für die Erhöhung der Löhne um 411 € monatlich ausgesprochen,“ so Mustafa Öz, Verhandlungsführer und NGG-Landesbezirksvorsitzender.
Deutliche Preissteigerungen für Molkerei- und Milchprodukte
In den vergangenen vier Jahren seien die Verbraucherpreise für Molkerei- und Milchprodukte im Verhältnis zur Inflation überproportional gestiegen. Seien anfangs die Energiepreise Treiber der Inflation im Jahr 2022 gewesen, so seien diese schnell durch die Preiserhöhungen für Nahrungsmittel abgelöst worden. Insbesondere die Preissteigerungen für Molkerei- und Milchprodukte, angefangen bei der Butter mit +20 Prozent, über Schnittkäse +52 Prozent bis hin zum Quark +77 Prozent, hätten die Verbraucherkosten bei den Nahrungsmitteln in die Höhe getrieben. „Die Betriebe der bayerischen Milchwirtschaft machen gute Gewinne und die Produktivität ist in kaum einer Branche so hoch wie in unserer Milchwirtschaft. Von einem Euro Umsatz müssen die Unternehmen gerade einmal knapp 7 Cent für ihr Personal ausgeben. Es ist genügend Spielraum für eine deutliche Lohnerhöhung da. Die ist wichtig und absolut notwendig, denn es gilt die Kaufkraft der Beschäftigten zu stärken.“ so Öz abschließend.
Zum Hintergrund:
Zum Tarifgebiet der Milchwirtschaft gehören Unternehmen wie: Andechser Molkerei, Bauer, Bergader, BMI, Danone, Ehrmann, Edelweiß, Goldsteig, Hochland, Karwendel, Meggle, Nestle, Stegmann und Zott.
(Quelle: Pressemitteilung NGG Landesbezirk Bayern / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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