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Schockanrufe in Hausham und Gmund: Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Seniorin mit Telefon in der Hand von hinten fotografiert

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

24. Juni 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Hausham / Gmund / Landkreis Miesbach – Am vergangenen Freitag (21.6.2024) kam es in Gmund am Tegernsee und Hausham innerhalb weniger Stunden zu vielen „Schockanrufen“. Ein Tatverdächtiger sitzt nun in Untersuchungshaft.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Am Freitag, 21. Juni 2024, kam es innerhalb von wenigen Stunden zu einer hohen Anzahl von betrügerischen Anrufen im Bereich Miesbach. Die Dunkelziffer, in denen die Polizei meist aufgrund bloßer Versuche gar nicht informiert wurde, dürfte noch erheblich höher sein.
Gegen 10.00 Uhr wurde eine 57-jährige Dame Opfer jener betrügerischen Anrufer. Ihre Tochter hätte einen schweren Verkehrsunfall verursacht, wobei jemand verstorben sei. Deshalb müsse sie eine Kaution bezahlen, um so die Haft ihrer Tochter abwenden zu können. Überrumpelt von diesem erpresserischen Verhalten übergab die Dame einem zunächst unbekannten Mann gegen 15.00 Uhr Bargeld im niedrigen fünfstelligen Bereich sowie Goldschmuck. Der Abholer entfernte sich anschließend unerkannt. Da der 57-Jährigen der Sachverhalt kurz darauf seltsam vorkam, verständigte sie die Polizei und beschrieb den unbekannten Abholer.

Währenddessen, gegen 15.40 Uhr, erhielt eine weitere Dame aus Gmund am Tegernsee einen ähnlichen betrügerischen Anruf. Ihr Sohn hätte einen Verkehrsunfall verursacht, wobei eine schwangere Frau verstorben sei. Auch hier müsse eine hohe Kaution bezahlt werden, um den Sohn vor einer Haft zu bewahren. Die 75-jährige Dame wandte sich an eine Nachbarin und bat um Unterstützung bei der Geldübergabe, aber sie dürfe mit niemandem sprechen, da ihrem Sohn etwas Schlimmes passiert sei.
Die Nachbarin reagierte glücklicherweise genau richtig und verständigte noch vor einer vermeintlichen Geldübergabe die Polizei. Kurz zuvor wäre auch ein Mann in der Siedlung aufgefallen, welcher den Nachbarn komisch vorkam. Etliche Polizeistreifen fahndeten daraufhin nach einem mutmaßlichen Geldabholer, welcher in Verbindung mit den betrügerischen Anrufen stehen könnte.

Im näheren Umfeld des Bahnhof Gmund konnte kurz darauf durch eine Streife der Polizeiinspektion Bad Wiessee ein Mann gesichtet werden, welcher auf die Beschreibung des Geldabholers am gleichen Tag in Hausham passte. Dieser wurde nach kurzer Überprüfung vorläufig festgenommen. Ihm konnte schließlich ein Fahrzeug zugeordnet werden, in welchem sich die Tatbeute (Bargeld und Schmuck) von dem Betrugsfall in Hausham befand.
Die weiteren Ermittlungen hat, unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft München II, die für organisierte Betrugsdelikte zuständige Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd übernommen.

50-jähriger Tscheche sitzt in Untersuchungshaft

Der 50-jährige Tatverdächtige mit tschechischer Staatsbürgerschaft wurde am nächsten Tag (22. Juni 2024) auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl und der Beschuldigte wurde unmittelbar in eine Justizvollzugsanstalt überstellt, wo er nun in Untersuchungshaft sitzt.
Die aktuellen Fälle zeigen, dass obwohl die Maschen der erpresserischen Betrüger hinlänglich bekannt sind, leider immer wieder, vor allem ältere Menschen, Opfer dieser Taten werden und teils horrende Geldsummen verlieren. In diesem Fall hat glücklicherweise eine Nachbarin vorbildlich reagiert und konnte so einen großen Schaden verhindern und zur Überführung eines Tatverdächtigen beitragen.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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