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Jubiläumslehrgang an der Rauchgasdurchzündungsanlage

Das Gruppenbild mit Ausbildern und den Gästen aus St. Johann in Tirol copyright Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

1. Juli 2024

Lesezeit: 3 Minute(n)

Übersee / Landkreis Rosenheim –  Über ein kleines Jubiläum dürfen sich die Ausbilder der Rauchgasdurchzündungsanlage (RDA) des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein freuen. Vor wenigen Tagen fand dort das einhundertste Aufbaumodul „Realbrandausbildung für Atemschutzgeräteträger“ statt.

Zwischen März und Oktober werden in der Anlage pro Jahr neun Lehrgangstage abgehalten, an denen insbesondere heimische Atemschutzgeräteträger ihre Kompetenzen in der Innenbrandbekämpfung und im Selbstschutz ausbauen können.
„Wir sind schon ein wenig stolz auf uns“, sagt der verantwortliche Fach-Kreisbrandmeister Stefan Thurner und ergänzt, „in Bayern gibt es nur eine Handvoll vergleichbarer Angebote für Atemschutzgeräteträger und daher sind wir sehr froh darüber, dass wir diese Ausbildung vor Ort anbieten können“. Der holzbefeuerte Übungscontainer bildet dabei das Kernstück des achtstündigen Ausbildungstages. Die Teilnehmer trainieren aber auch effektive Löschtechniken und Verhaltensregeln für die Brandbekämpfung im Innenbereich von Gebäuden und haben außerdem die Möglichkeit, sich dem Themenfeld Türöffnung zu widmen.

Praxisnahe Atemschutzausbildung

Die RDA betreibt der Kreisfeuerwehrverband Traunstein und bei den Ausbildern handelt es sich ausschließlich um Ehrenamtliche aus den Reihen der Feuerwehren im Landkreis Traunstein. „Wir sind absolut auf Höhe der Zeit und bieten den Lehrgangsteilnehmern eine moderne und praxisnahe Ausbildung“, zeigt sich der Lehrgangsleiter Tobias Plenk überzeugt und betont, „dies zeigen uns die schriftlichen Rückmeldungen am Ende eines jeden Lehrgangs. Nahezu alle Teilnehmer bewerten das Angebot mit sehr gut“.
Die Anlage in Übersee befindet sich unweit der Autobahn auf dem Gelände des gemeindlichen Bauhofs. Das Herzstück ist dabei der Übungscontainer, in dem die Lehrgangsteilnehmer sogenannte Rauchgasdurchzündungen erleben und die erlernten Löschtechniken zur Anwendung bringen können. In den Übungen rollen diese „Feuerwalzen“ im Minutentakt über die Köpfe hinweg. Als Brennstoff dienen dabei ausrangierte Holzpaletten. In mehreren Durchgängen werden unterschiedliche Szenarien durchgespielt.

Auch Notfalltüröffnungen werden geübt

Angefangen bei der Wärmeerfahrung sowie der Beobachtung der unterschiedlichen Brandphasen bis hin zur Einsatzübung am Ende des Tages werden die Anforderungen stufenweise gesteigert. Abgerundet wird der Lehrgangstag dabei von verschiedenen Übungen „unter freiem Himmel“. Hier lernen die Einsatzkräfte beispielsweise verschiedene Strahlrohrtechniken für die Innenbrandbekämpfungen sowie eine geeignete Strahlrohrführung in praktischen Sequenzen kennen. An zwei robusten Stahltüren haben die Teilnehmer außerdem die Möglichkeit, Notfalltüröffnungen mit verschiedenen Werkzeugen zu trainieren.

Stufenausbildung für Atemschutzgeräteträger ist ein Erfolgsmodell

„In erster Linie richtet sich dieses Ausbildungsangebot an unsere Feuerwehren im Landkreis Traunstein“, informiert Stefan Thurner. Es bildet den dritten und letzten Teil des Ausbildungskonzeptes. Ehe Einsatzkräfte in den „Brandcontainer gehen“ haben sie zu vor den zweiwöchigen Grundlehrgang an einem der beiden Ausbildungsstandorte Traunstein oder Trostberg durchlaufen und waren zum Training der Innenbrandbekämpfung an der gasbefeuerten Brandsimulationsanlage (BSA) in Traunreut.
In weiteren Ausbildungssequenzen haben die Atemschutzgeräteträger dann noch die Möglichkeit, sich speziell mit dem Themenbereich „Anwendung der Wärmebildkamera“ oder „Tragen von Chemikalienschutzanzügen“ weiter zu qualifizieren. Außerdem müssen sie jährlich ihre körperliche Fitness in einer Atemschutzübungsstrecke unter Beweis stellen und als Standortausbildung mindestens eine „Übung unter einsatznahen Bedingungen“ durchführen.

Manchmal sind auch „Gastlehrgangsplätze“ zu vergeben

Freie Lehrgangsplätze werden auch an „externe Feuerwehren“ vergeben. Beim Jubiläumslehrgang waren beispielsweise Einsatzkräfte aus dem benachbarten Österreich von der Feuerwehr St. Johann in Tirol zu Gast. „Egal woher die Lehrgangsteilnehmer auch kommen, alle berichten am Ende von einem Mehrwert sowie einem hohen Lerneffekt“, freut sich der Fach-Kreisbrandmeister für den Atemschutz. In all den Jahren konnten neben den Feuerwehren im Landkreis Traunstein auch Einsatzkräfte aus allen Nachbarlandkreisen sowie aus Landshut und Penzberg in der RDA einen Ausbildungstag verbringen.
Lobende Worte finden beide Verantwortliche insbesondere für das ehrenamtliche Ausbilderteam. „Wir sind eine super Gemeinschaft, alle haben einen sehr hohen Ausbildungsstand und jeder gibt mit viel Begeisterung sein Wissen an die Lehrgangsteilnehmer weiter“, sagt Tobias Plenk im Gespräch mit Hubert Hobmaier von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein und ergänzt, „neue Gesichter im Ausbilderteam sind dennoch jederzeit herzlich willkommen und finden auf der Homepage des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein die entsprechenden Ansprechpartner“.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein  / Beitragsbild: Copyright Kreisfeuerwehrverband Traunstein)

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