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Chieming: Brennender Akku ruft Feuerwehr auf den Plan

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

7. Juli 2024

Lesezeit: 3 Minute(n)

Chieming / Landkreis Traunstein – Feuerwehreinsatz am gestrigen Samstagnachmittag (7.7.2024) auf dem Golfplatz bei Chieming (Landkreis Traunstein): der Akku eines Golfcaddies fing Feuer.

Akkubrand im Wasserbad. Foto: Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Der Akku wurde in einem Wasserbad gelegt. Fotos: Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Am Samstagnachmittag wurden gegen 15:10 Uhr die Feuerwehren Hart und Matzing mit dem Einsatzstichwort „B2 – Brand Gartenhütte“ auf den Golfplatz bei Chieming gerufen. In der Hütte waren etwa 50 akkubetriebene Golfcaddies untergestellt. An einem Fahrzeug kam es im Bereich des Akkufaches zu einem Feuer mit Rauchentwicklung. Die Einsatzkräfte konnten Schlimmeres verhindern und haben den Akku ins Freie bringen können. Verletzt wurde niemand. Eine erste Schätzung der Schadenshöhe geht von mehreren tausend Euro aus.
„Glücklicherweise konnten wir den Akku ohne Komplikationen rasch bergen und aus der Gefahrenzone bringen“, informiert die Kommandantin und Einsatzleiterin Daniela Rottner von der Feuerwehr Hart und ergänzt, „die Kühlmaßnahmen haben rasch Wirkung gezeigt, so dass die Gefahr letztlich schnell gebannt war“. Mehrere Personen hatten bereits vor Eintreffen der Feuerwehr erste Löschversuche gestartet und konnten so die Ausbreitung des Feuers auf das Gebäude verhindern.

Tipps vom Kreisfeuerwehrverband Traunstein zum sicheren Umgang mit Akkus

  • Verwenden Sie nur Ladegeräte und Akkus, die vom Hersteller des Geräts empfohlen werden. Billige Nachahmungen können Sicherheitsrisiken bergen.
  • Überladen vermeiden: Lassen Sie den Akku nicht über einen längeren Zeitraum an das Ladegerät angeschlossen, nachdem er vollständig geladen ist. Viele moderne Geräte schalten zwar automatisch ab, gerade aber bei älteren Modellen ist Vorsicht geboten.
  • Überhitzung verhindern: Achten Sie darauf, dass Akkus während des Ladens nicht überhitzen. Laden Sie sie nicht in heißen Umgebungen oder unter direkter Sonneneinstrahlung.
  • Keine physischen Schäden zulassen: Achten Sie darauf, dass Akkus nicht fallen gelassen oder anderweitig physisch beschädigt werden. Ein beschädigter Akku kann auslaufen oder sogar zu brennen beginnen.
  • Lagertemperatur beachten: Lagern Sie Akkus an einem kühlen, trockenen Ort. Extreme Temperaturen, sowohl heiß als auch kalt, können die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit von Akkus verringern. Lagern Sie nicht zwingend benötigte Akkus außerhalb von Wohn- und Schlafräumen. Im Handel sind auch feuerfeste Batteriesafes erhältlich. Diese helfen die Gefahr einer Brandausweitung zu minimieren.
  • Kurzschluss vermeiden: Stellen Sie sicher, dass die Kontakte der Akkus nicht mit Metallgegenständen in Berührung kommen, um Kurzschlüsse zu verhindern.
  • Regelmäßige Überprüfung: Kontrollieren Sie Akkus regelmäßig auf Anzeichen von Beschädigungen, wie Aufblähen, Risse oder Auslaufen. Beschädigte Akkus sollten nicht mehr verwendet und sachgerecht entsorgt werden.
  • Teilweise Entladung: Lithium-Ionen-Akkus halten länger, wenn sie regelmäßig verwendet und nicht vollständig entladen werden. Idealerweise sollten sie zwischen 20% und 80% gehalten werden.
  • Gebrauchsanweisung beachten: Lesen Sie die Bedienungsanleitung des Herstellers für spezifische Hinweise zur sicheren Handhabung und Pflege des Akkus.
  • Richtige Entsorgung: Entsorgen Sie alte oder defekte Akkus niemals im Hausmüll. Bringen Sie sie zu einer Sammelstelle für Batterien oder Elektrogeräte, um eine umweltgerechte Entsorgung zu gewährleisten.
  • Rauchmelder anbringen: Abgesehen von der gesetzlichen Verpflichtung detektieren diese kleinen und preiswerten Geräte sehr frühzeitig Entstehungsbrände und helfen somit Schäden zu minimieren. Gerade in den Nachstunden werden sie meist zum „Lebensretter Nummer 1“, da ihr lauter Piepton dafür sorgt, dass man vom Schlaf erwacht.
  • Im Fall eines Brandes oder Rauchentwicklung: Ruhe bewahren! Panik hilft nicht weiter. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben und schnell zu handeln. Wenn es sicher und gefahrlos möglich ist, trennen Sie das betroffene Gerät vom Stromnetz, um Funkenbildung oder Kurzschlüsse zu vermeiden. Sofern der Akku gefahrlos in ein hitzebeständiges Gefäß (Zum Beispiel einen Kochtopf) gelegt werden kann – Vorsicht der Akku kann sehr heiß werden – soll dieser ins Freie gebracht werden. Gehen Sie aber kein unnötiges Risiko ein! Evakuieren Sie sofort alle Personen aus dem Raum oder Bereich, in dem der Brand ausgebrochen ist. Wenn möglich schließen Sie bitte die Zimmertüre hinter sich (nicht zusperren). Rufen Sie in jedem Fall, auch wenn der erste Löschversuch vermeintlich erfolgreich war, unter der Notrufnummer 112 die Feuerwehr und informieren Sie sie über den Akku- oder Batteriebrand.
    (Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein)

Bei Eintreffen der Feuerwehr wurde zunächst ein Löschangriff aufgebaut. Dabei griffen die Einsatzkräfte auf das Wasser des Löschfahrzeugs sowie einen nahegelegenen Hydranten zurück. Den Akku haben die Floriansjünger in ein Wasserbad gelegt, damit die weiteren Reaktionen unterbunden werden. Mittels Wärmebildkamera wurde der Brandraum auf eventuelle Glutnester untersucht. Abschließend wurde der Brandrauch aus Hütte geblasen.
Nach rund einer Stunde waren die Maßnahmen der Feuerwehr abgeschlossen und die Einsatzleiterin konnte „Einsatzende“ an die Leitstelle Traunstein melden. Rund 20 Einsatzkräfte der beiden Feuerwehren waren vor Ort. Die Polizei hat den Sachverhalt aufgenommen. Was das Feuer ausgelöst hat, ist derzeit unklar. Darüber hinaus war ein Rettungswagen vor Ort. Die Sanitäter haben insbesondere die Ersthelfer in Augenschein genommen, verletzt wurde glücklicherweise niemand.
„Glücklicherweise konnte der Brand schnell entdeckt und dadurch größerer Schaden verhindert werden“, ist Daniela Rottner überzeugt. Kreisbrandrat Christof Grundner betont, „Akkus gehören mittlerweile zum täglichen Leben und sind in zahlreichen Gegenständen zu finden. Die Feuerwehren im Landkreis Traunstein werden immer wieder zu Einsätzen mit Akkus gerufen, daher wollen wir einige Verhaltensweisen an die Hand geben, die helfen sollen, dass Brände verhindert oder Schäden minimiert werden“.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild, Foto: Kreisfeuerwehrverband Traunstein)

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