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Auto Club Europa (ACE) checkt E-Lade-Standorte

Ein hoher Bordstein, ein zu hoch angebrachtes Display, ein starres Ladekabel ohne Führung - in Sachen Barrierefreiheit konnte Dr. Marc Herzog beim Check in Raubling keinen einzigen Punkt vergeben.

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

5. August 2024

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim – „Hat Deutschland Ladepower?“ – so lautet 2024 der Titel der ACE-Ehrenamtsaktion, der so genannten Clubinitiative. Vom 1. April bis zum 31. Juli standen E-Schnell-Ladestationen an Autobahnen und Bundesstraßen im Fokus des ACE-Ehrenamts. Unter die Lupe genommen wurden dabei auch Ladesäulen in der Region Rosenheim.

Daumen hoch für die Rastanlagen "Samerberg" an der A8 - hier "Samerberg Nord". Dr. Marc Herzog und Ursula Hildebrand konnten zweimal die Bewertung "exzellent" vergeben. Foto: Dr. Herzog

Daumen hoch für die Rastanlagen „Samerberg“ an der A8 – hier „Samerberg Nord“. Dr. Marc Herzog und Ursula Hildebrand konnten zweimal die Bewertung „exzellent“ vergeben. Foto: Dr. Herzog

Vorsitzender Dr. Marc Herzog war zusammen mit der Regionalbeauftragten Club und Ehrenamt, Ursula Hildebrand, unterwegs, um sich drei Standorte im Landkreis Rosenheim näher anzusehen. Anhand eines bundesweit einheitlichen Erhebungsbogens bewerteten sie unter anderem die Ausstattung, die Barrierefreiheit und die Familienfreundlichkeit der E-Lade-Standorte. Auch die Bedienbarkeit der Ladesäulen und das Umfeld waren Thema.

Barrierefreiheit auch bei E-Ladepunkte ein Thema

„Licht und Schatten – und das ausgerechnet beim Thema Barrierefreiheit“, so fasst Dr. Marc Herzog das Ergebnis der Ladesäulen-Checks an den Rastanlagen „Samberg Nord“ und „Samerberg Süd“ an der Autobahn A8 sowie bei Aral in Raubling zusammen. Denn: Anbietern IONITY stellt auf beiden Rastanlage je vier barrierefreie Ladeplätze zur Verfügung. Für den Anbieter „Aral pulse“ gab es hingegen in Sachen Barrierefreiheit null Punkte. „Leider haben noch nicht alle Anbieter verstanden, dass auch viele Menschen mit Handicap ein Auto fahren können – und wenn es dann ein E-Fahrzeug ist, dann müssen eben auch die Ladepunkte barrierefrei sein“, so Ursula Hildebrand. Die Anlage in Raubling steht dabei nicht allein, in ganz Bayern ist die Frage der Barrierefreiheit von E-Ladesäulen ein Thema.

Bewertung „exzellent“ für Ladesäulen an Rastanlage „Samerberg Nord“

Für die Ladesäulen an der Rastanlage „Samerberg Nord“ konnten Herzog und Hildebrand 15,25 Punkte vergeben – Bewertung: „exzellent“! Volle Punktzahl bei den Kategorien „Ladeleistung“, „Bedienung“ und „Barrierefreiheit“ konnten vergeben werden. Was fehlte, waren Sitzgelegenheiten in unmittelbarer Nähe, da die Säulen etwas abseits am Rastplatz platziert worden sind. Dafür gab es dann gleich gegenüber an der Rastanlage „Samerberg Süd“ gleich mehrere Bänke, sodass hier der halbe Punkt vergeben werden konnte – 15,75, ebenfalls „exzellent“. „Gerade auf Rastplätzen und Autohöfen muss es Ladesäulen geben – gerne noch mehr als aktuell“, sagt Dr. Marc Herzog. Potential für den Ausbau ist da, Platz gibt es auf den meisten Anlagen auch noch genug.

Für Rollstuhlfahrer nur schwer erreichbar

An der Bundesstraße B15 in Raubling gibt es ebenfalls Schnell-Ladesäulen – diesmal an der Aral-Tankstelle. An sich ein gutes Angebot – immerhin vier Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten gibt es. Außerdem bieten die Säulen jeweils auch einen Chademo-Stecher, den das ein oder andere ältere Fabrikat japanischer Autohersteller zum Laden benötigt. Die Ladesäulen sind an sich einfach zu bedienen – leider stehen sie erhöht, sodass das Anfahren mit einem Rollstuhl erschwert wird. Zudem hängt so das Display noch höher. Und: Die Parkbuchten sind sehr eng – Rollstuhlfahrende haben so keine Chance, aus ihrem Fahrzeug auszusteigen und die Ladesäule zu bedienen. „Wir appellieren an alle Hersteller und Betreiber von Ladesäulen, verstärkt auf Barrierefreiheit zu achten. Es gibt bereits gute Beispiele, an fehlender Technik liegt es sicher nicht“, so Hildebrand.

Am 31. Juli ist die diesjährige ACE-Clubinitiative zu Ende gegangen, die kommenden Wochen werden nun für die Auswertung der Daten genutzt. Im Herbst wird es dann den bundesweiten Vergleich geben – alle Infos zur Aktion und dann auch die Ergebnisse gibt es im Internet unter www.ace-clubinitiative.de.
(Quelle: Pressemitteilung ACE Rosenheim / Beitragsbild: Hildebrand/ACE /  Foto: Dr. Herzog)

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