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Navi blind vertraut: Bergtour mit 12 Tonner endet am Abhang

In den Bergen bei Bayrischzell

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

7. August 2024

Lesezeit: < 1 Minute(n)

Bayrischzell – Weil er seinem Navi blind vertraute landete ein 60-jähriger rumänischer Lkw-Fahrer mit seinem 12,5 Tonner auf einem Wanderweg zwischen Spitzing und Bayrischzell. Bei einem Abhang wurde die „Wandertour“ dann gefährlich.

Der Lkw-Fahrer wollte mit seinem Lastwagen am gestrigen Dienstag (6.8.2024) Lebensmittel am Spitzing ausliefern. Dafür benutzte er auch zunächst, nach den Angaben der Polizei, die entsprechend ausgebauten Zufahrtswege. Aber dann verpasse er die korrekte Abfahrt zu seinem Lieferziel und folgte  blind der Routenbeschreibung seines Navigationsgeräts.
Der Brummifahrer entschied sich bei der Routenauswahl für den „kürzeren“ Weg – einem Rad und Wanderweg zwischen Spitzing und Bayrischzell. Auch von diversen Verbotsschilder ließ sich der 60-jährige bei seiner Fahrt nicht beirren, bis er sich mit seinem schweren „Roß“ zwischen Elendsattel und Kloo-Ascher an einem Abhang festfuhr und abzurutschen drohte.
Mangels Handyempfang begab sich der Fahrer dann zu Fuß weiter auf Wandertour, um die für einen Hilferuf notwendigen Funkwellen einzufangen. Währenddessen teilte ein Fahrradfahrer, der sich ebenfalls auf Bergtour befand, über Notruf einen „herrenlosen“ Lkw im Gebirge mit, welcher abzurutschen drohte.

Wanderweg wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt

Die Bergwacht sammelte den Fahrer  ein und brachte ihn zu seinem Lkw zurück. Danach folgte die komplizierte Bergung des 12,5 Tonners mittels Abschleppdienst und 14 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Bayerischzell. Zur Bergung und Unfallaufnahme musste der Wanderweg aus Sicherheitsgründen gesperrt werden, um insbesondere bergabfahrende Radfahrer nicht zu gefährden.

Glücklicherweise kam es bei der „Sightseenigtour“ des Lastwagenfahrers in den bayerischen Alpen nur zu kleineren Flur- und Baumschäden. Der Lkw selbst erlitt lediglich Unterbodenschäden in Höhe von ca. 1000 Euro. Dafür entstanden aber auch bei der insgesamt zweitägigen Bergeaktion viele Einsatzstunden der Rettungskräfte. Den Lastwagenfahrer erwartet nun ein Bußgeldverfahren.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Miesbach / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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