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Durchsuchungen bei RoMed-Kliniken in Rosenheim und Wasserburg

Babyhand hält Finger. Aufnahme schwarz-weiss. Foto: re

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

29. August 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Wasserburg / Landkreis Rosenheim – Die Staatsanwaltschaft Traunstein ermittelt gegen eine ehemalige Chefärztin der gynäkologischen Abteilung der RoMed Klinik Wasserburg (Landkreis Rosenheim). Eine fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung in 11 Fällen im Zusammenhang mit Entbindungen stehen im Raum.

„Derzeit besteht ein Anfangsverdacht hinsichtlich einer fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung in elf Fällen“, hat die Staatsanwaltschaft Traunstein Innpuls.me auf Anfrage mitgeteilt.
Anfang August erfolgten deshalb Durchsuchungen in den Räumlichkeiten der RoMed-Kliniken in Rosenheim und Wasserburg. Konkret wurden zwei Objekte mit mehreren Nebengebäuden durchsucht und dabei ca. 200 Patientenakten sichergestellt. Die Durchsuchung sei ohne Komplikationen erfolgt. „Die von den Maßnahmen betroffenen Verantwortlichen der Klinik verhielten sich äußerst kooperativ“, so die Staatsanwaltschaft Traunstein.

Anonyme Anzeige war Auslöser für die Ermittlungen

Auslöser für die Ermittlungen war eine anonyme Anzeige bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg, welche dann zuständigkeitshalber nach Traunstein weitergeleitet wurde: „Gegenstand der anonymen Anzeige waren Vorwürfe hinsichtlich Behandlungsfehlern im Zusammenhang mit Entbindungen in der RoMed Klinik Wasserburg“.
In der Anzeige habe der anonyme Verfasser weder Verantwortliche noch namentlich Betroffene benannt. Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat daraufhin zur Abklärung der Vorwürfe ein Vorermittlungsverfahren eröffnet. „Insbesondere wurde versucht, die Identität von etwaigen Zeugen, Geschädigten und Beschuldigten zu ermitteln“, heißt es weiter in Presseauskunft. Zunächst habe man zwei Personen identifizieren können, die als Zeugen in Betracht kämen. Außerdem habe sich im Rahmen des Vorermittlungsverfahren auch eine ehemalige Mitarbeiterin an die Staatsanwaltschaft gewandt.

„Nach den Zeugenvernehmungen, welche die Vorwürfe der anonymen Anzeige größtenteils bestätigten, lag ein Anfangsverdacht vor“, so die Staatsanwaltschaft Traunstein und weiter: „Dies und die beträchtliche sachliche Qualität und der schlüssige Tatsachenvortrag der anonymen Anzeige führten zur Einleitung eines Ermittlungsverfahren“.
Die Staatsanwaltschaft erwirkte daraufhin einen Durchsuchungsbeschluss, der Anfang August vollzogen wurde.
Die Staatsanwaltschaft Traunstein betont, dass weiterhin die Unschuldsvermutung gilt und die Sachaufklärung im Rahmen der Ermittlungen in alle Richtungen betrieben wird: „Im Hinblick auf den Umfang der gesicherten Unterlagen ist derzeit nicht absehbar, wann mit Abschluss der Ermittlungen zu rechnen ist“. Nach derzeitiger Sachlage sei zudem davon auszugehen, dass umfangreiche Sachverständigengutachten erforderlich seien.

„Es muss auf den Tisch, wer wann was gewusst hat“ 

Rosenheims SPD-Fraktionsvorsitzender Abuzar Erdogan, hat zu den Ermittlungen Stellung bezogen: Für mich als Juristen ist es wichtig zu betonen, dass bis zu einer etwaigen Verurteilung die uneingeschränkte Unschuldsvermutung gilt. Mit Blick auf die Aufklärung des Tatvorwurfs gilt den Ermittlungsbehörden und dem Rechtsstaat mein absolutes Vertrauen“.
Vom Aufsichtsrat des RoMed Klinikums, insbesondere von den beiden Vorsitzenden, Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März und Rosenheims Landrat Otto Lederer“, fordert Erdogan uneingeschränkte Mitwirkung bei der Aufklärung: „Es muss auf den Tisch, wer wann was gewusst hat“.
(Quelle Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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