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RAL-Zertifizierung für Rosenheimer Stadtverwaltung: SPD-Antrag wurde abgelehnt

Stempel auf Stempelkissen. Foto: re

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

18. September 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Wie kundenfreundlich arbeitet die Rosenheimer Stadtverwaltung? Die SPD-Stadtratsfraktion sprach sich für die sogenannte „RAL“-Zertifizierung aus, als „Signal nach Außen, dass die Stadt Rosenheim Wert auf zuverlässige und transparente Verwaltungsabläufe legt“. Der Antrag wurde in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss am gestrigen Dienstagabend (17.9.2024) mehrheitlich abgelehnt.

Das „RAL„–Gütezeichen ist ein Marketing-Label. Kommunen, die sich dafür zertifizieren lassen, wollen damit ein Zeichen setzen für Bürokratieabbau und Kundenfreundlichkeit, beispielsweise was die Bearbeitungszeit und Verlässlichkeit von Baugenehmigungen betrifft oder wie schnell auf Anrufe oder E-Mails reagiert wird.
Eine Zertifizierung ist mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Für die Stadt Rosenheim würde einmalig ein Betrag in Höhe von 32.000 Euro fällig werden und dann fortlaufend jährlich rund 15.5000 Euro sowie zusätzliche personelle Ressourcen – vielleicht einer der Gründe, warum bisher keine der 25 kreisfreien Städte Bayern RAL-zertifiziert ist.

Reaktion auf eine IHK-Studie

Die Rosenheimer SPD reagierte mit ihrem Antrag auch auf eine IHK Studie. Laut dieser liegt der größte Handlungsbedarf in der Stadt Rosenheim beim Bürokratieabbau in den Verwaltungen. „Um Unternehmen zur Ansiedlung in Rosenheim zu bewegen bzw. Unternehmen in Rosenheim zu halten, sollte die Stadt Rosenheim dringend an diesem Standortfaktor arbeiten“, heißt es dazu in dem SPD-Antrag.

„Ich will jetzt nicht sagen, dass wir zu 100 Prozent zufrieden sind mit der Arbeit in der Verwaltung. Aber ich glaube nicht, dass sich mit einer Zertifizierung viel ändern lässt“, meinte  Robert Multrus, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, zu dem Vorschlag. Ähnlich sieht das auch der CSU-Fraktionsvorsitzende Herbert Borrmann. „Es werden schon so viele Dinge in Auftrag gegeben, die einen Haufen Geld kosten“, meinte er.
Peter Rutz, Fraktionssprecher der Rosenheimer Grünen, ist zwar der Meinung, dass es für die Arbeit in der Stadtverwaltung grundsätzlich schon Verlässlichkeit und Transparenz geben muss. Aber auch er zweifelte an der Idee mit der „RAL“-Zertifizierung. „Wir sollten es lieber so organisieren, dass wir uns selbst kontrollieren und die Ergebnisse dann auch öffentlich machen“, meinte er.
Abuzar Erdogan, Fraktionsvorsitzender der Rosenheimer SPD, hielt am Antrag seiner Fraktion fest. „Wir wollen damit nicht die Arbeit der Rosenheimer Stadtverwaltung schlechtreden, sondern sie noch besser machen“, betonte er.
Der SPD-Antrag wurde schließlich mit einer Gegenstimme (SPD) abgelehnt.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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