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LBV zeichnet Landwirte für aktiven Vogelschutz aus

Kiebitz

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

18. September 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Hilpoltstein / Bayern – Der stark gefährdete Kiebitz brütet in Bayern auf Äckern und Wiesen. Um den Vogel des Jahres 2024 zu schützen, leisten Landwirte einen wichtigen Beitrag. Für diesen besonderen Einsatz hat der LBV heute bei einem Festakt in Pfaffenhofen an der Ilm 14 landwirtschaftliche Betriebe aus Oberbayern, Schwaben und Mittelfranken ausgezeichnet.

 „Wir sind dankbar für das Engagement der Landwirte, die auf vielfältige Weise in ihrer Bewirtschaftung und mit speziellen Schutzmaßnahmen den stark gefährdeten Kiebitz auf ihren Flächen fördern“, sagt LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer. „Diese engagierten Betriebe sind unverzichtbar, um die Artenvielfalt in der Kulturlandschaft zu erhalten.“
„Den Kiebitz muss man gern haben“, ist Landwirt Sepp Baumann aus Reithmering bei Wasserburg am Inn überzeugt. In enger Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde kümmert er sich um die Kiebitze auf seinen 60 Hektar Ackerland. Er schafft Brutflächen durch frühzeitigen Umbruch von Kleegras, sät den Mais später aus, um die Nester des Vogels nicht zu zerstören, und lässt auch mal eine Brache für den Kiebitz stehen. Für ihn ist es selbstverständlich, die von ehrenamtlichen Naturschützern ausfindig gemachten Nester mit Holzstöcken zu markieren und zu umfahren.
Landwirtin Anna-Maria Bissinger bewirtschaftet einen Naturland-Gemischtbetrieb mit 65 Hektar in Schwaben. Für den Kiebitz verzichtet sie in der Mertinger Höll auf das Abschleppen der Wiesen und pausiert die Bewirtschaftung auf einem Teil ihrer Wiesen von 10. März bis 15. Mai. „Wir profitieren auch sehr von der Artenvielfalt. Wenn wir zum Beispiel Strukturelemente stehen lassen oder schaffen, dann haben wir Rückzugsräume für sämtliche Insekten wie Marienkäfer und die fressen dann eben die Blattläuse auf meinen Zuckerrüben“, berichtet Anna-Maria Bissinger. Die mithilfe des Vertragsnaturschutzprogramms extensiv genutzten Äcker bieten dem Kiebitz Brutflächen mit reichem Nahrungsangebot. In eigens angelegten feuchten Mulden können vor allem die Küken bei Trockenheit nach Nahrung picken. Anna-Maria Bissinger informiert sowohl auf dem eigenen Instagram-Kanal als auch in ihrem Hofladen mit Flyern und einer Infotafel über den Kiebitzschutz.
Landwirt Bernhard Schnabel aus Großlellenfeld in Mittelfranken setzt sich ebenfalls für den Kiebitz ein. Im Wiesmet lässt er seine Mutterkühe und ihre Kälber weiden. Auf den feuchten kurzgrasigen Flächen tummeln sich die Kiebitze. „Ich freue mich, wenn ich den Kiebitz sehe, weil ich ihn aus der Kindheit schon kenne. Damals habe ich schon seinen Ruf nachgemacht“, sagt Bernhard Schnabel. In Absprache mit dem Gebietsbetreuer des LBV zäunt er die Flächen ein, auf denen die meisten Kiebitze brüten. So sind sie vor Viehtritt und Füchsen geschützt. Mit der praktizierten Portionsbeweidung konnten in diesem Jahr 12 Kiebitzbruten sicher schlüpfen.

Kurzfilm-Premiere: Kiebitzschutz in der Landwirtschaft

Bei dem Festakt im Stockerhof in Pfaffenhofen an der Ilm feierten auch drei Kurzfilme Premiere, in denen Anna-Maria Bissinger, Sepp Baumann und Bernhard Schnabel porträtiert werden. „Mit den von der Postcode Lotterie finanzierten Kurzfilmen wollen wir noch mehr Landwirten motivieren, diese schönen Vogel zu unterstützen. Wir möchten zeigen, mit welchen Maßnahmen sie dem Kiebitz unter die Flügel greifen können“, sagt LBV-Landwirtschaftsreferent Matthias Luy. „Wir sind sehr dankbar für die Leistungen der ausgezeichneten Betriebe. Sie sind Vorbilder für eine gelungene partnerschaftliche Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz.“ Als Dankeschön erhielten die Landwirte Kiebitzschutz-Plaketten sowie Fledermaus- und Vogelnistkästen.
Weitere Informationen zur Feldvogelauszeichnung des LBV sowie die drei Kurzfilme finden sich unter www.lbv.de/auszeichnung-feldvoegel.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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