Rosenheim – Seit 70 Jahren gibt es die Bundespolizei Rosenheim. Zum Jubiläum gab es einen Festakt mit Blick auf die bewegte Geschichte.
Zum Festauftakt gab es eine Bildershow mit historischen Aufnahmen, die zeigten, wie vielseitig die Einsätze der Bundespolizei immer schon waren und wie sehr sich die Aufgaben und das Equipment im Laufe der vergangenen sieben Jahrzehnten verändert haben.
Am 18. Mai 1954 bestimmte der damalige Bundesminister des Inneren die Stadt Rosenheim zum Standort für die im Januar aufgestellten Grenzschutzabteilung B Süd. Am 20. Juni 1954 traf dann das Vorkommando in Rosenheim ein. Empfangen wurde es mit gemischten Gefühlen, wie Dr. Karl-Heinz Blümel, Präsident der Bundespolizeidirektion München, in seinem Festvortrag erinnerte. Zu frisch waren zu diesem Zeitpunkt noch die Erinnerungen an die Kriegszeit, insbesondere an das Pionierbataillon 7 der ehemaligen Wehrmacht, in deren zum Teil zerstörten Kaserne der Bundesgrenzschutz nun einziehen sollte.
Rund 100 Ehrengäste nahmen an dem Festakt bei der Bundespolizei Rosenheim teil. Fotos: Innpuls.me
Nur wenig später wurden diese Vorbehalte ausgeräumt, als tagelange Regenfälle zu einer Hochwasserkatastrophe in der Region führte. Der Bundesgrenzschutz kämpfte mit allen Kräften fünf Tage lang sowohl im Rosenheimer Stadtgebiet als auch im Priental und Niederbayern gegen die Wassermassen.
Im Jahr 2005 wurde der Bundesgrenzschutz in Bundespolizei umbenannt. Das Aufgabenfeld ist heute breitgefächert, umfasst Grenzschutz, Bahnpolizei, Luftsicherheit und vieles mehr – im Inland wie im Ausland. Otto Ludger, Leiter der Bundespolizeiinspektion Rosenheimer, erinnerte in seiner Rede auch an den schrecklichen Eisenbahnunfall in Bad Aibling im Jahr 2016, das schwere Hochwasser im Jahr 2013 und der Corona-Pandemie, bei der die Bundespolizei zum Einsatz kam. „Die Bundespolizei ist ein Teil der Stadt“; so Otto Ludger.
„Auch als Gemeinschaft fest verankert in der Stadt“
Drei Mal stand es aber bereits auf der Kippe, ob die Bundespolizei in Rosenheim stationiert bleibt. Zuletzt, im Jahr 2008, hatten sich Rosenheims Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig und Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer mit Erfolg für den Erhalt stark gemacht. Beide waren beim Festakt mit dabei, außerdem rund 100 weitere Ehrengäste, darunter auch Rosenheims Landrat Otto Lederer und Rosenheims amtierender Oberbürgermeister Andreas März. „70 Jahre Bundespolizei bedeutet 70 Jahre Sicherheit für unsere Stadt“, so März in seiner Rede.
Dabei ist die Bundespolizei mehr als nur eine Organisation. Es geht auch um die Menschen dahinter. „Die Bundespolizei ist auch als Gemeinschaft fest verankert in der Stadt“, betonte Manfred Hauser, Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd.
Luger Otto. Leiter des Bundespolizeiinspektion Rosenheim, bei der Begrüßung der Gäste.
Aktuell besteht die Bundespolizei in Rosenheim aus sechs Dienststellen. Was deren Aufgaben sind, erfuhren die Gäste bei einer Kurzvorstellung . Außerdem stand bei dem Festakt eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Bundespolizei auf dem Programm, darunter Wilhelm Jacoby, Generalmajor a.D. Er erlebte die Gründung der Bundespolizei in Rosenheim im Jahr 1954 persönlich mit.
Für die musikalische Umrahmung des Nachmittags sorgte das Bundespolizeiorchester München. Für die Moderation zuständig waren Bettina Schöpp und Dr. Rainer Scharf von der Bundespolizeiinspektion Rosenheim.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)
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