Rosenheim – In Rosenheim wurden am vergangenen Freitag (27.9.2024) zum Gedenken an Opfer des NS-Terrors drei weitere sogenannte „Erinnerungsschleifen“ enthüllt. Damit soll dauerhaft an die Schicksale der jüdischen Familie Obernbreit, des Zwangsarbeiters Karel Hobo sowie der Sinti-Familie Reinhardt erinnert werden.
Bei jedem drei neuen Gedenkorte gab es Reden und musikalische Klänge im Zeichen der Erinnerung. Fotos: Herbert Borrmann
Eine erste „Erinnerungsschleife“ wurde im November 2022 in einem Baum vor der Städtischen Realschule für Mädchen in der Ebersberger Straße angebracht. Auf ihr eingraviert ist der Name Elisabeth Block. Mit dieser Form des Gedenkens hat Rosenheim einen eigenen Weg beschritten: Erinnerungsschleifen statt Stolpersteine (wir berichteten).
Benno Panhans sorgte für die musikalische Umrahmung.
Im Oktober vergangenen Jahres kamen dann drei weitere dieser sichtbaren Zeichen hinzu. An der feierlichen Enthüllung nahm damals auch Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelischen Kultusgemeinde München und Oberbayern teil (wir berichteten)
Nun wurden drei weitere Erinnerungsschleifen enthüllt. Die Veranstaltung begann im Rosenheimer Rathaus mit der Vorstellung der jeweiligen Biografien und Verfolgungsschicksale. Das Besondere: Ein Angehöriger von Karel Hobo, heute 96 Jahre alt, nahm virtuell an der Veranstaltung teil. Er wurde von Neuseeland aus per Live-Stream zugeschaltet.
Weiße Rosen wurden niedergelegt.
Danach fand ein „Memory Walk“ zu den neuen Gedenkzeichen statt. Angebracht wurden die neuen Erinnerungsschleifen vor der Stadtbibliothek, in der Gillitzerstraße sowie am Südtiroler Platz.
Die musikalische Umrahmung übernahm Benno Panhans mit seinem gefühlvollen Gitarrenspiel, Panhans ist Schüler des Ignaz-Günther-Gymnasiums und Jungstudent am Mozarteum Salzburg.
Die Teilnehmer legten weiße Rosen nieder, die von der Stadt Rosenheim bereitgestellt wurden. „Nur durch das bewusste Erinnern können wir sicherstellen, dass sich das Unrecht der NS-Zeit niemals wiederholt“, so Stadtarchivleiter Dr. Christan Höschler zu den Erinnerungsschleifen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Herbert Borrmann)
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