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Suchtprävention auch für junge Menschen wichtig

Zigaretten

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

30. September 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen (bis 25 Jahre) ist Substanzkonsum kein seltenes Phänomen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: Experimentierfreude, Abgrenzung vom Elternhaus oder gängiges Verhalten innerhalb des Freundeskreises. Und nicht immer bleibt es beim „Ausprobieren“. Bis zu 30 Prozent der unter 25-Jährigen sind gefährdet, eine substanzbezogene Störung zu entwickeln. 

Alter für substanzbezogene Störungen sinkt

Schon knapp neun Prozent der 12- bis 17-Jährigen trinken mindestens einmal pro Woche Alkohol. Über zehn Prozent der männlichen 12- bis 17-Jährigen und über acht Prozent der weiblichen 12- bis 17-Jährigen trinken sogar mindestens einmal pro Monat bewusst bis zur Trunkenheit (Rauschtrinken). Über neun Prozent dieser Altersgruppe haben zudem bereits mindestens einmal Cannabis ausprobiert. Selbst im Bereich illegaler Substanzen zeigen 3,5 Prozent ein regelmäßiges Konsumverhalten.
Schaut man auf das Konsumverhalten der 18- bis 25-Jährigen fällt auf, dass hier bereits zwölf Prozent regelmäßig Cannabis konsumieren.
Die Zahlen machen deutlich, dass nicht nur Erwachsene eine qualifizierte Suchtberatung benötigen, sondern der Bedarf auch unter jungen Menschen sehr hoch ist.
Das bestätigt sich auch in der Arbeit der Fachambulanz für Suchterkrankungen (Träger: Diakonie Rosenheim) in Rosenheim: Im Jahr 2023 waren 20 Prozent der Klienten unter 25 Jahren.
Die Lebenswelt Jugendlicher und junger Erwachsener unterscheidet sich jedoch oft von derjenigen älterer Zielgruppen, auch sind die Konsummuster jüngerer Menschen andere. All das muss bei Beratungs- und Unterstützungsangeboten berücksichtigt und in ein sinnvolles Angebot integriert werden. Leider ist die Jugendsuchtberatung auf kommunaler Ebene oft nicht so umfänglich finanziert wie eine Suchtberatung für Erwachsene. Suchtberatungsstellen stoßen daher oft an ihre Grenzen, was die Versorgung junger Klienten betrifft.

Prävention und Beratung können teure Folgekosten verhindern

Dabei ist unumstritten, dass Suchtberatung ganz allgemein einen bedeutenden gesellschaftlichen Mehrwert bietet, unabhängig von der Alterszielgruppe.
Pro in eine Suchtberatung investiertem Euro lassen sich in Bayern 17 Euro an Konsumfolgekosten zum Beispiel an medizinischen Kosten, Inanspruchnahme von Jugendhilfe-Angeboten, einsparen.
(Quelle: Pressemitteilung Diakonie Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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