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Mitmachen bei der Igel-Challenge

Kleiner Igel wird mit grauen Handschuhen gehalten

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

5. Oktober 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim / Bayern / Deutschland – „Pro Igel“ und Bund Naturschutz haben eine groß angelegte Igel-Meldeaktion gestartet. Jeder darf mitmachen. Ziel ist es, möglichst viele Daten über Igel zu sammeln und damit zur wissenschaftlichen Forschung beizutragen.

„Igel sind zunehmend gefährdet, was ihre Erfassung und Überwachung besonders wichtig macht. Pro Igel und der Bund Naturschutz haben deshalb beschlossen, gemeinsam ein umfassendes Monitoring zu starten, um aktuelle Daten über Igel zu sammeln und den Zustand der Igelbestände besser einschätzen zu können. Daraus sollen dann konkrete Schutzmaßnahmen entwickelt werden“, erklärt die BN-Projektleiterin Martina Gehret. Geplant ist eine langfristige Datenerhebung, denn Entwicklungstrends von Populationen lassen sich erst erkennen, wenn Daten über einen Zeitraum von mehreren Jahren oder Jahrzehnten erhoben werden.
Die Teilnahme ist einfach und die Technik dazu liefert Observation.org – die größte Naturmeldeplattform Europas: https://bayern-de.observation.org/.

Sie ermöglicht die Erfassung der Igel über die Webseite oder direkt im Gelände mit Hilfe der Smartphone-App ObsIdentify – eine kostenlose App mit automatischer Bilderkennung. Die gesammelten Daten werden trotz KI (Künstlicher Intelligenz) noch einmal von Experten, um eine gute Datenqualität zu garantiert.

Igel-Challenge als spielerischer Wettbewerb

Als besonderes Highlight bietet die App eine Igel-Challenge als spielerischen Wettbewerb an. Wer innerhalb eines Jahres die meisten Igel fotografiert, gewinnt tolle Preise. Unter den zehn besten Teilnehmer*innen mit den häufigsten Beobachtungen verlosen die Initiatoren Sachbücher über Igel und den igelfreundlichen Garten sowie Bausätze von Igelhäusern. „Die Igel-Challenge ist ein spielerischer Wettbewerb, um die Datenerfassung und das Engagement im Igelschutz zu fördern. Wichtig ist nur, dass zufällig gesichtete Tiere in ihrer natürlichen Umgebung gemeldet werden. Fotos von Igel an Futterstellen oder in Pflegestationen sind nicht von Interesse“, so Gehret. Mehr Informationen zu den Regeln findet man hier: www.bund-naturschutz.de/aktionen/igel-challenge

Wer neben dem Daten sammeln dem Igel gleich etwas Gutes tun möchte, kann sofort beim eigenen Garten anfangen und ihn igelfreundlich gestalten sowie mögliche Gefahrenquellen entschärfen. „Bitte keinesfalls mit Motorsensen unter Hecken mähen, ohne diese vorher zu kontrollieren. Und ganz wichtig: Mähroboter nur tagsüber arbeiten lassen oder besser noch ganz darauf verzichten. Ihre Sensoren erkennen nur ausgewachsene Igel, wenn sich die Kleinen zusammenrollen werden sie überfahren und häufig verstümmelt oder getötet“, weiß Gehret. „Und auch Kellerschächte können für Igel zur Falle werden. Daher: Bitte abdecken.“

Igeldurchgänge anlegen für mehr Sicherheit der Stacheltiere

Auch Autofahrer sollten in diesen Tagen besonders wachsam sein, da viele Igel auf der Straße unterwegs sind. „Die zunehmende Verdichtung des städtischen Lebensraums und die Undurchlässigkeit vieler Gartenzäune zwingt die Igel auf die Straße“, so Gehret. Pro Igel und Bund Naturschutz raten deshalb dazu, Igeldurchgänge von einem Garten zum nächsten anzulegen. Oder besser gleich ein mindestens 10×10 cm großes Loch in den Gartenzaun zu schneiden.

Generell freuen sich Igel über naturnahe Gärten mit heimischen Blühpflanzen, alten Obstbäumen und dichten Hecken. Beliebte Jagdgebiete sind Stauden- und Kräuterbeete sowie Grünflächen mit Wildblumen. Den Tag verbringen die nachtaktiven Insektenfresser aber lieber in einem sicheren Versteck. Das können Laub-, Holz- oder Steinhaufen mit Hohlräumen sein. Sehr gerne werden auch zugängliche Komposthaufen genutzt.
(Quelle: Pressemitteilung Bund Naturschutz / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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