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Was tun, wenn die Katze plötzlich unsauber wird?

Orange weiße Katze liegend.

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

8. Oktober 2024

Lesezeit: 3 Minute(n)

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Unsauberkeit ist eines der häufigsten Problemverhalten bei Katzen. Nur warum? Die Gründe für Unsauberkeit können Erkrankungen, aber auch Angst oder Stress sein. Tritt das Problem wiederholt auf, sollten Halter sich Hilfe bei Tierärzten suchen.

Katzen sind von Natur aus sehr reinlich und legen großen Wert auf ihre eigene Hygiene, aber auch die ihres Umfelds. Wenn eine Katze plötzlich unsauber wird und außerhalb ihres Katzenklos uriniert oder Kot absetzt, sollte man das immer ernst nehmen. Die möglichen Ursachen sind vielfältig.

Medizinische Ursachen für Unsauberkeit

Häufig sind gesundheitliche Probleme die Ursache für eine plötzliche Unsauberkeit der Katze. Zu den häufigsten Gründen gehören zum Beispiel Erkrankungen des Harnwegs, der Nieren oder Stoffwechselerkrankungen. Auch Schmerzen, etwa direkt beim Urinieren oder in den Gelenken, können dafür sorgen, dass die Katze ihre Toilette nicht mehr aufsuchen kann oder diese mitunter mit den Schmerzen verbindet und daher meidet. „Organische Erkrankungen kommen häufig als Ursache vor und müssen beim Haustierarzt abgeklärt werden. Auch psychische Erkrankungen wie Demenz oder eine Angststörung kommen als Ursache in Frage“, erklärt Tierärztin Dr. Schmidt Leiterin einer Tierarztpraxis für Verhaltenstherapie und -medizin.

Verhaltensprobleme als Auslöser

Wenn eine medizinische Ursache ausgeschlossen werden kann, sollte man als nächstes mögliche andere Auslöser für die Unsauberkeit überprüfen. Katzen sind die sprichwörtlichen Gewohnheitstiere. Problemverhalten entsteht daher häufig durch Missstände oder Veränderungen im Alltag der Katze:

  • Katzenklos: Als Faustregel sollte es immer mindestens eine Katzentoilette pro Katze im Haushalt plus eine zusätzliche geben, die an verschiedenen Standorten aufgestellt werden. Zu empfehlen sind hier gut erreichbare Stellen, die sich nicht unmittelbar bei den Futter- und Wassernäpfen und auch nicht direkt am Schlafplatz befinden. Außerdem sollte täglich Kot entfernt und benutzte Streu ausgetauscht sowie spätestens alle zwei Wochen die Wanne gesäubert werden. Sonst kann es sein, dass die Katze das Klo meidet.
  • Mehrkatzenhaushalt: Kommt eine zweite Katze in den Haushalt, kann das zu Spannungen führen. Aber auch Tiere, die schon lange zusammenleben, können mitunter einen Streit entwickeln, etwa wenn sich die Hierarchie ändert. Um dem vorzubeugen, sollten für alle Katzen im Haushalt genug Näpfe, Toiletten und Rückzugsorte vorhanden sein. „Katzen nutzen ihren Urin auch als Kommunikationsmittel und markieren so ihr Revier, das ist dann normales Kommunikationsverhalten und keine Verhaltensstörung, stellt aber für die Besitzer natürlich ein Problem dar“, so die Expertin. Es kann helfen, die Tiere für eine Zeit räumlich zu trennen. Bleibt das Verhalten bestehen, sollten Halter Rat bei einem Verhaltensexperten suchen.
  • Veränderungen im Haushalt: Nachwuchs oder ein neuer Partner, ein weiteres Heimtier, Umzüge, neue Arbeitszeiten: Viele Lebensentscheidungen betreffen nicht nur unser eigenes Leben, sondern auch den Alltag der Katze. Das kann zu Stress führen. Sie braucht nun Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Auch hier kann ein Verhaltensspezialist helfen, wenn keine Besserung eintritt.
  • Veränderungen in der Umgebung: Auch eine neue Katze in der Nachbarschaft oder eine laute Dauerbaustelle können zu Stress und Verhaltensauffälligkeiten führen. Um Kontakte zu fremden Katzen zu reduzieren, kann es helfen, beispielsweise über die Rollläden oder einen Vorhang einen Sichtschutz herzustellen.
Was können Besitzer tun?

Fällt auf, dass die Katze seit Kurzem wiederholt in die Wohnung uriniert, sollte man zuerst einen Tierarzt aufsuchen. Sind medizinische Ursachen ausgeschlossen, sollten Halter versuchen, mögliche Stressquellen zu erkennen und zu reduzieren. „Grundsätzlich sollte man immer ausreichende Ressourcen bereitstellen: eine ausreichende Anzahl an Katzenklos, erhöhte Schlafplätze und Rückzugsorte, eine zusätzliche Wasserstelle, Anregungen durch abwechslungsreiches Spielzeug, mehrere Möglichkeiten für Kratzmarkierungen, das sollte man bei einem Problemfall immer mal durchgehen und schauen, wo es im Haushalt Verbesserungspotenzial geben könnte“, erklärt Dr. Schmidt. Dann heißt es beobachten und abwarten, ob sich eine Besserung einstellt. „Zeigt die Katze weitere Symptome, etwa nächtliche Vokalisation, Unruhe, Apathie, Depression, fehlendes oder übermäßiges Putzverhalten, sollten Halter einen auf Verhaltenstherapie spezialisierten Tierarzt aufsuchen“, empfiehlt die Expertin.
Eine Übersicht für einige Tierärzte, die sich auf das Tierverhalten spezialisiert haben, finden Interessierte etwa bei der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie (GTVMT): https://www.gtvmt.de/service/suche-verhaltenstieraerzte.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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