Nachrichten, Informationen und Geschichten aus Rosenheim

Zahnschmerzen bei der Katze: Ein oft verstecktes Problem

Katze mit offenem Maul

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

11. Oktober 2024

Lesezeit: 3 Minute(n)

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Studien zufolge leiden etwa 70 bis 80 Prozent aller Katzen im Laufe ihres Lebens einmal unter Zahnproblemen. Ihre Halter sollten entsprechend auf kleine Veränderungen achten, um Probleme schnell mithilfe eines Tierarztes wieder in den Griff zu bekommen.

Melanie Schwarze arbeitet als Tierärztin mit dem Schwerpunkt Tierzahnheilkunde in der Tierärztlichen Gemeinschaftspraxis Kolonnadenviertel in Leipzig und untersucht täglich Katzen, die akute oder chronische Probleme im Maulbereich haben: „Es finden sich bei fast 80 Prozent aller Katzen über drei Jahren behandlungsbedürftige Erkrankungen im Maulbereich, aber nur durchschnittlich acht Prozent werden in der Sprechstunde auch mit dem Vorbericht Zahnerkrankung vorgestellt, also im Vorgespräch zwischen Arzt und Halter konkrete Zahnprobleme thematisiert. Es gibt leider immer noch eine hohe Dunkelziffer an Katzen, bei denen ein Zahnproblem unerkannt bleibt.“

Symptome von Zahnproblemen bei Katzen

Katzen sind Meister darin, Schmerzen zu verbergen. Daher ist es wichtig, auf subtile Anzeichen von Zahnproblemen zu achten, darunter:

  • Schwierigkeiten beim Fressen
  • Gewichtsverlust
  • Mundgeruch
  • Vermehrtes Speicheln
  • Wiederholtes Kopfschütteln
  • Sichtbare Ablagerungen auf den Zähnen
  • Abgeschlagenheit

Gerade weil die Katze mögliche Symptome teilweise so gut versteckt, kommen die Probleme oft erst bei einer anderen Untersuchung zum Vorschein, sagt die Expertin: „Die allermeisten zahnerkrankten Katzen kommen nicht wegen den vorliegenden Zahnerkrankungen zu uns, sondern der Befund ist eher ein Zufall, der im Rahmen anderer Untersuchungen auffällt.“

Behandlung durch spezialisierte Tierzahnärzte

Gibt es grundsätzlich Anzeichen für Zahnprobleme, sollte der Tierarzt aufgesucht werden, der bei Bedarf auf einen Spezialisten verweist. Dort gibt es sowohl die nötige Erfahrung als auch die Technik, um die genaue Ursache festzustellen und die Katze zu behandeln. Wie beim Menschen auch, lassen sich leichte Schmerzen und Entzündungen oft noch über Schmerzmittel lindern oder Ablagerungen mit einer Zahnreinigung entfernen. „Am häufigsten leiden Katzen allerdings unter FORL, das steht für feline odontoklastische resorptive Läsionen. Vereinfacht gesprochen beginnen sich die Zähne von der Wurzel her aufzulösen, wobei die genaue Ursache noch immer nicht geklärt ist. Abseits der allgemeinen Symptome für Zahnprobleme lässt sich die Diagnose aber in der Regel erst mit Röntgenaufnahmen sicher stellen. Als Behandlung bleibt in diesen Fällen leider nur die Entfernung der betroffenen Zähne“, erklärt Schwarze. Fast jede dritte, mit steigendem Alter sogar rund jede zweite Katze ist hiervon betroffen.

Zahnproblemen vorbeugen

Um der Katze ein Leben möglichst frei von Zahnschmerzen zu ermöglichen, können Halter mit einigen Maßnahmen unterstützen. Grundsätzlich hilft es bereits, wenn die Katze ihre Zähne nutzen muss, etwa um Trockenfutter zu kauen. Dabei werden Ablagerungen mechanisch beseitigt. Darüber hinaus sollte man Katzen schon von klein auf an die Zahnpflege gewöhnen: Wurde sie schrittweise an die Berührungen gewöhnt, lässt sich eine Katze auch mit Fingerling oder spezieller Zahnbürste und Tierzahnpasta die Zähne putzen. Das kann als Teil der täglichen Routine geschehen und wird so schnell normal für die Katze.
Zudem sollten Halter darauf achten, dass die Katze nicht auf harten Gegenständen herumkaut. Dabei gibt es immer die Gefahr, dass Zahnstücke oder ganze Zähne abbrechen können oder bei einem Holzstück einzelne Teile absplittern und das Zahnfleisch verletzen.
Darüber hinaus empfiehlt die Tierzahnärztin jährliche Vorsorgeuntersuchungen: „Gerade weil die Zähne so große Probleme entwickeln können, sollte jede Katze regelmäßig beim Tierarzt oder Zahntierarzt untersucht werden.“ Darüber hinaus sollten sich die Halter regelmäßig das Gebiss ihrer Katze ansehen: Fehlen plötzlich Zähne oder sind sie beschädigt, ist das Zahnfleisch gerötet oder tritt vermehrt Zahnstein auf, unter Umständen nur auf einer Seite, sind das alles Anzeichen für mögliche Zahnprobleme. In diesem Fall sollte man einen Tierarzt aufsuchen, denn eine frühzeitige, gezielte Behandlung kann das Risiko für eine schwere Erkrankung stark reduzieren, so die Expertin.
Eine Übersicht über einige auf Tierzahnheilkunde spezialisierte Ärzte findet sich etwa bei der Deutschen Gesellschaft für Tierzahnheilkunde (DGT): www.tierzahnaerzte.de/tierzahnaerztesuche
(Quelle: Pressemittelung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.