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Aufregung über Vortrag von Dr. Daniele Ganser im KuKo

Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim. Foto: Archiv Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

24. Oktober 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim . Der Schweizer Historiker und Publizist Dr. Daniele Ganser füllt mit seinem Vorträgen große Säle. Auf Youtube hat er mittlerweile 397.000 Abonnenten und auf X (vormals Twitter) über 145.000 Follower. Aber Ganser ist umstritten, gilt als Star der Verschwörungstheoretiker. Am 3, November kommt der Schweizer ins KuKo nach Rosenheim. Kritik dazu, insbesondere zur Werbung dafür , kam bei der Stadtratssitzung am gestrigen Mittwochabend (23.10.2024) aus den Reihen der Grünen.

Der Historiker Daniela Ganser tourst seit einigen Jahren durch cen deutschsprachigen Raum. In seinen Vorträgen beschäftigt er sich mit Themen wie die Anschläge am 11. September 2001 in den USA, Corona oder dem Krieg in der Ukraine und argumentiert dabei jenseits des Mainstreams. Deswegen vorgeworfen wird ihm von seinen Gegnern die Verbreitung von Verschwörungstheorien, russische Propaganda und auch die Verharmlosung des Holocaust.
In einigen deutschen Städten, darunter beispielsweise Dortmund oder Nürnberg, wurden seine Auftritte deshalb untersagt.
Nach Rosenheim kommt er jetzt aber – am 3. November spricht er im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim zum Thema „Weltfrieden“. Dabei beleuchtet er aus seiner Sicht heraus die globalen Zusammenhänge und Herausforderungen auf den Weg zu einem friedlichen Miteinander.

Kritik kam aus den Reihen der Grünen

Kritik an dieser Veranstaltung kamen bei der gestrigen Stadtratssitzung aus den Reihen der Grünen. Vor allem kann Grünen-Fraktionssprecherin Sonja Gintenrreiter nicht verstehen, warum diese Veranstaltung auch noch beworben wird – sowohl auf der Veranstaltungsseite von KuKo als auch auf rosenheim.jetzt,  dem Internet-Portal der Stadt.
KuKo-Geschäftsführer Florian Englert erklärte die Werbung für den Vortrag von Ganser mit der Gleichbehandlung aller Veranstalter. Im Webepaket für sie sei nun mal auch die Werbung für die Online-Seite und den gedruckten Veranstaltungskalender enthalten. Dies gelte für alle gleich und können nicht für Einzelne eingeschränkt werden..
Die Termine im KuKo werden dann auch automatisch von rosenheim.jetzt übernommen – darum tauchte der Vortrag von Ganser bis gestern auch dort noch auf. Auf die Kritik von Sonja Gintenreiter hin ist die Werbung dort aber heute bereits nicht mehr zu finden.

 Gegendemo und Gegenveranstaltungen  sind geplant

Gegenwind gegen den Auftritt von Dr. Ganser kommt jetzt aber auch in Form einer Gegendemo vom „Bündnis gegen Verschwörungsideologien“ am Sonntag, 3. November um 17.30 Uhr vor dem Kultur- und Kongresszentrum mit der Botschaft: „Keinen Raum für Hetze, Desinformation und Hass!“.
Und zuvor will die „NoAfD“ am 27. Oktober mit einem Vortrag um 19 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus der Erlöserkirche sich mit dem Thema „Rechte Esoterik – wenn sich alternatives Denken und Extremismus gefährlich vermischen“ beschäftigen. Referent ist Dr. Matthias Pöhlmann. Außerdem gibt es dann noch am 3. November, um 14 Uhr im Gewerkschaftshaus Rosenheim einen Vortrag, der sich gegen den Vortrag von Dr. Ganser richtet. Es sprechen um 14 Uhr Peter Bierl und Fabian Schmidt zum Thema „Wahn statt Kritik: Verschwörungsideologien und ihre Ursachen“.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me)

1 Kommentar

  1. Avatar

    Überhaupt bemerkenswert, dass die Stadt Rosenheim und als Verantwortlicher OB März überhaupt Werbung für einen Verschwörungstheoretiker macht (e), vor dem u.a. der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe Dr. Ludwig Spaenle (CSU) warnte. Erst durch Nachfrage wurde die städtische Werbung für einen Verschwörungsidiologen gestoppt.

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