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Bergsteigerdörfer ziehen an einem Strang

Vertreter der vier deutschen Bergsteigerdörfer und des DAV trafen sich zu einem Workshop in Sachrang. Foto: H. Reiter

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

25. Oktober 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Sachrang / Landkreis Rosenheim – Jüngst trafen sich Vertreter der vier deutschen Bergsteigerdörfer und des DAV (Deutscher Alpenverein) zu einem Workshop in Sachrang. Dabei ging es vor allem um die Verbesserung der Zusammenarbeit sowie um die konkrete Planung gemeinsam umsetzbarer Maßnahmen.

Die Bergsteigerdörfer sind eine Initiative der Alpenvereine. Sie wurden ins Leben gerufen, um kleine, aber feine alpine Orte zu unterstützen, die sich durch ihre besondere Natur- und Kulturlandschaft auszeichnen. Ziel ist es, nachhaltigen Tourismus zu fördern und die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern, wobei lokale Traditionen und Bräuche bewahrt werden. Die Dörfer sollen als Ausgangspunkte für Bergsteiger und Wanderer dienen und gleichzeitig ein authentisches Erlebnis der alpinen Kultur bieten. Ein weiterer Fokus liegt auf der Förderung umweltfreundlicher Mobilität und der Erhaltung der natürlichen Ressourcen. Durch die Initiative entstand ein Netzwerk, das den Austausch zwischen den Bergsteigerdörfern und die Zusammenarbeit in der Region stärkt. Derzeit gibt es 40 Bergsteigerdörfer in fünf Alpenländern – weitere Neuaufnahmen stehen bevor. In Deutschland sind dies Kreuth, Ramsau, Sachrang und Schleching.

Zu dem Workshop in Sachrang hatte der DAV eingeladen. Seitens des Alpenvereins nahmen nicht nur Dr. Tobias Hipp als Projektkoordinator und Workshop-Leiter teil, sondern auch DAV-Präsident Roland Stierle, Vizepräsident Wolfgang Arnoldt sowie Sebastian Magin, Geschäftsbereichsleiter Alpine Raumordnung und Mitglied der Geschäftsführung des DAV Bundesverbandes. Angesichts dieser Abordnung wird klar, welch hohe Wichtigkeit der DAV dem Thema „Bergsteigerdörfer“ einräumt. „Die Initiative der Bergsteigerdörfer ist für den DAV und die anderen Alpinverbände ein Herzensanliegen und ein unverzichtbares Projekt, um naturverträgliche und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Engagierte Orte und eine motivierte Bürgerschaft sind dabei die wichtigsten Partner“, so Wolfgang Arnoldt, Verantwortlicher für die Bergsteigerdörfer auf präsidialer und internationaler Ebene.

Nicht minder hochkarätig waren die Teilnehmer seitens der Bergsteigerdörfer. Es kamen Bürgermeister Josef Bierscheider (Kreuth), Rudi Fendt (Ramsau), Simon Frank (Aschau/Sachrang) und Sepp Loferer (Schleching). Als Tourismus-Verantwortliche nahmen Elisabeth Keihl (Achental Tourismus), Andreas Kimpfbeck (Tegernseer Tal Tourismus) und Herbert Reiter (Aschau) teil. Die ehrenamtlich tätigen Arbeitskreise wurden durch Florian Gloggner für Kreuth und Till Gottbrath für Sachrang repräsentiert.
In einer konstruktiven Atmosphäre ging es inhaltlich richtig zur Sache: Wie läuft die Zusammenarbeit? Was können die Beteiligten verbessern? Welche langfristigen Ziele gibt es? Und vor allem: welche konkreten Maßnahmen werden für die nächsten Jahre geplant und umgesetzt?

Fülle von Ideen und Vorschlägen

Aufgeteilt in drei kleine Arbeitsgruppen entstand eine Fülle von Ideen und Vorschlägen. Sie wurden in einer Matrix nach ihrer zeitlichen Umsetzbarkeit, dem finanziellen Aufwand und ihrer Wichtigkeit eingeordnet.
Als konkrete Maßnahme entschieden sich alle Beteiligten künftig jedem Jahr ein Dachthema zu verleihen und wählten für 2025 „Almwirtschaft“. Sepp Loferer, Bürgermeister von Schleching und selbst Biobauer, sagte dazu: „Das Thema Almwirtschaft passt bestens zu allen vier Bergsteigerdörfern, es ist ein elementarer Bestandteil von Kreuth, Ramsau, Sachrang und Schleching. Einerseits ist das Thema sehr positiv besetzt, andererseits wissen viel zu wenige Leute – Einheimische wie Gäste – wirklich darüber Bescheid wie wichtig die Almwirtschaft für das Landschaftsbild ist, wie unglaublich viel Arbeit dahinter steckt und dass es viel mehr ist, als nur ein paar bunt geschmückte Kühe, die am Ende des Sommers von der Alm abgetrieben werden.“

„Bergsteigerplatzl“ befürwortet

Grundsätzlich befürwortet wurde auch der Vorschlag eines „Bergsteigerplatzls“ von Rudi Fendt, 2. Bürgermeister von Ramsau. In allen vier deutschen Bergsteigerdörfern soll an zentraler Stelle ein einheitlich gestalteter Ort geschaffen werden, der über die grundsätzliche Philosophie der Bergsteigerdörfer sowie alle vier deutschen Bergsteigerdörfer informiert.
(Quelle: Pressemitteilung Tourist Info Aschau im Chiemgau. Beitragsbild: H. Reiter)

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