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Kunstausstellung zum Thema Demenz im Landratsamt Rosenheim

ie Stellvertretende Landrätin Alexandra Burgmaier (links) und die Künstlerin Claudia Castillon bei der Ausstellungseröffnung. Foto: Landratsamt Rosenheim

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

25. Oktober 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim / Landkreis – Eine ganz und gar nicht alltägliche Ausstellung ist knapp drei Wochen im Rosenheimer Landratsamt zu sehen. Sie zeigt, dass bei Menschen mit Demenz, unabhängig vom Krankheitsbild, das innere Wesen immer spürbar ist und sich auf vielfältige Weise ausdrückt. Claudia Castillon hat die Ausstellung konzipiert und realisiert. Seit vielen Jahren schon arbeitet sie mit Menschen mit Demenz.

„Mann muss viel Zeit mitbringen und seinen Humor behalten, denn es gibt immer wieder viel zu lachen“, sagte Claudia Castillon. „Musik ist ein Medium, bei dem sofort eine Brücke gebaut wird.“ Aber manchmal braucht es andere Lösungen. „Wie bringt man Männer aus ihrer Komfortzone?“ fragte sich Castillon und erzählte die Geschichte des ersten Kunstwerkes. Einem Mann, der sein ganzes Leben als Fliesenleger gearbeitet hatte, brachte sie eine Reihe ganz unterschiedlicher Fliesen mit. „Er nahm sie und legte total entspannt und mit großer Freude ein Mosaik. Man muss die Gefühle aufgreifen, die in dem Moment da sind.“
Auch Demenzkranke, die sich selbst nicht für künstlerisch begabt hielten, haben sich auf die Kunst eingelassen. „Und sie waren so stolz auf ihr Werk.“ Darüber hinaus sind in der Ausstellung im Landratsamt großformatige Portraits von zwei Menschen mit Demenz zu sehen, die Claudia Castillon über Jahre zwei bis drei Mal pro Woche besuchte. „Hier steht die Lebensfreude ganz weit oben. Die Fotos entstanden im Freien, weil beide sehr gerne in der Natur waren.“

Eröffnet wurde die Ausstellung von der stellvertretenden Landrätin Alexandra Burgmaier. Sie warb, das Thema Demenz nicht wegzuschieben. In Deutschland gibt es rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz und in Bayern sind es rund 270.000. Sollte es keinen Durchbruch bei der Therapie geben, könnte es 2050 2,4 bis 2,8 Millionen Betroffene geben. Burgmaier warb für einen offenen Umgang mit der Krankheit. „Die Ausstellung zeigt einen positiven Weg auf. Der Mensch steht im Mittelpunkt, das vermitteln diese Bilder.“

Demenz nicht als Tabu-Thema sehen

Neben der stellvertretenden Landrätin sprach sich auch die Chefärztin am Zentrum für Altersmedizin im kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg, Professor Dr. Janine Diehl-Schmid dafür aus, Demenz nicht als Tabu-Thema zu sehen. „Das ist nichts Peinliches, das ist wie ein Beinbruch.“ Wann ein Durchbruch in Sachen Demenz-Therapie gelingen wird, wusste auch Diehl-Schmid nicht. Was aber schon jetzt funktioniert ist Prävention. „Mit guter Ernährung, gesund leben, Sport treiben und den Geist fordern, kann man nachgewiesenermaßen Demenz zeitlich hinausschieben oder verhindern.“

Die Ausstellung „MenschSein – eine Lebensreise, Besondere Augenblicke und Arbeiten von und mit Menschen mit Demenz“ wurde von Thomas Waldvogel, dem Beauftragten des Landkreises Rosenheim für die Belange älterer Menschen, nach Rosenheim geholt. Er meinte abschließend, „sie ist ein Mosaikstein, um über Demenz aufzuklären.“ Kooperationspartner ist der Verein Pro Senioren Rosenheim e.V. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 8. November zu den Öffnungszeiten des Rosenheimer Landratsamtes.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Foto: Landratsamt Rosenheim zeigt: Die Stellvertretende Landrätin Alexandra Burgmaier (links) und die Künstlerin Claudia Castillon bei der Ausstellungseröffnung)

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