Leonhardspfunzen / Landkreis Rosenheim – Pferdeliebhaber zog es am heutigen Sonntagvormittag (27.10.2024) nach Leonhardspfunzen (Landkreis Rosenheim). Bei schönstem Herbstwetter fand dort der traditionelle Leonhardiritt statt. Mit dabei rund 140 festlich herausgeputzte Pferde, zwei Esel und viele prachtvolle Gespanne und Motivwagen.
Franz Wimmer und die beiden Pferdedamen Lisa und Hannerl sind ein eingespieltes Team. Sie nehmen an vielen Festumzügen teil. Der Leonhardiritt ist dabei einer der Höhepunkte im Jahr. Fotos: Karin Wunsam
Der Leonhardiritt in Leonhardspfunzen hat eine sehr lange Tradition. Erste Aufzeichnungen über diese Veranstaltungen finden sich bereits in alten Schriften aus dem Jahr 1436. Im Jahr 1976 wurde der Leonhardiverein Leonhardspfunzen gegründet, um diese alte Tradition wiederzubeleben.
Der Aufwand dafür ist groß. Die Vorbereitungen beginnen schon viele Monate vor der eigentlichen Veranstaltung, getragen von vielen ehrenamtlichen Helfern.
Die Pferde wurden wieder festlich herausgeputzt.
In diesem Jahr wurde die traditionsreiche Veranstaltung von Kaiserwetter gekrönt. Dementsprechend groß war die Resonanz. Rund 2000 Besucher wurden gezählt.
Vor der Segnung der Pferde gab es einem Gottesdienst auf freiem Feld mit Blick auf die Kirche Leonhardspfunzen, die an diesem Tag Patrozinium feiert.
Günther Weidlich vom Leonhardiverein begrüßte die Gäste.
Pfarrer Guido Seidenberger ging in seiner Predigt auf die Geschichte des Heiligen Leonhard ein, der Patron von Bauern, Tieren und Gefangenen ist. Dargestellt wird er meist in Ketten gefesselt. Der Geistliche sieht darin auch ein Sinnbild für die inneren Fesseln von Menschen, wie Ängste oder das Gefühl, in einem Hamsterrad festzusetzen. „In solchen Situationen kann es hilfreich sein, einen Schritt zurück zu gehen“, so Guido Seidenberger.
Er nutzte seine Predigt aber auch, um Danke zu sagen für das Engagement der Landwirte in der Region, außerdem warb er darum, den Tieren stets liebevoll und wertschätzend zu begegnen: „Das ist ein Geben und Nehmen auf beiden Seiten“.
Feierlicher Gottesdienst bei Kaierwetter.
Wertschätzung und Liebe zu den Tieren zeigte sich auch beim diesjährigen Leonhardiritt schon daran, wie gestriegelt und herausgeputzt die Pferde für diese Brauchtumsveranstaltung wurden. Mähnen und Schweife wurden kunstvoll geflochten und mit Blumen verziert. So manches Pferd schien zu fühlen, dass es an diesem Tag besonders schön anzusehen war und präsentierte sich dementsprechend stolz beim dreimaligen Umritt.
Nicht fehlen darf die Erntekrone.
Unter den Besuchern waren wieder zahlreiche Ehrengäste. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Stephanskirchener Blaskapelle. Nach dem offiziellen Teil stand gemütliches Beisammensein bei Brotzeit und Kaffee und Kuchen auf dem Programm.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)
Hier viele weitere Impressionen:
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So viele wunderbare Bilder!
Ein schöner Bericht!