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Lesung „Nationalsozialismus auf dem Dorf“

Geschlossene Bücher und aufgeschlagene Bücher und eine Lesebrille auf der linken Seite

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

9. November 2024

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Rosenheim – Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Nie wieder jetzt“ findet am Donnerstag, 14. November, ein Vortrag mit Lesung mit Dr. Maria Anna Willer mit dem Titel „Nationalsozialismus auf dem Dorf“ statt. Beginn ist um 19 Uhr im Katholischen Bildungswerk Rosenheim (Pettenkofer Straße 5). Der Eintritt ist frei.

Dr. Maria Anna Willer referiert  über die NS-Zeit in der Region. Grundlage des Vortrags der Kulturwissenschaftlerin sind die Forschungsergebnisse ihrer Dissertation, welche seit 2024 als Buch erhältlich ist. Inhaltlicher Schwerpunkt ist hierbei die Geschichte der NS-Zeit in der Region und vor allem in der Gemeinde Aschau im Chiemgau.

Strukturen und Prozesse der Ausgrenzung

Die zahlreichen Schicksale der Verfolgten des Nationalsozialismus sind faktenreich belegt, stehen aber im Spannungsfeld zur regionalen Erinnerungskultur nach 1945. Was bedeuten diese Spannungen heute? Maria Anna Willer untersucht Strukturen und Prozesse der Ausgrenzung in der Face-to-Face-Gesellschaft eines Dorfes am bayrischen Alpenrand zur Zeit der NS-Herrschaft und beleuchtet dessen Erinnerungskultur. In Anlehnung an Foucault beschreibt sie im Modell eines »Dispositivs der NS-Verfolgung« die engmaschigen Strukturen der Kontrolle und Überwachung sowie Widerstand und Hilfeleistungen als Kategorien der NS- Diktatur auf dem Dorf.
Grundlage der Forschungsarbeit waren zahlreiche Interviews mit Bewohnern der Region sowie der vergessene Teils eines Archivs auf dem Dachboden der alten Gemeindekanzlei. Während in den meisten Orten die NS-Unterlagen unmittelbar bei Kriegsende oder spätestens mit dem Ende der Aufbewahrungsfrist nach 30 Jahren vernichtet wurden, ist hier ein bemerkenswerter Aktenbestand erhalten geblieben.
Veranstalter ist die Geschichtenwerkstatt Rosenheim in Kooperation mit der Initiative Erinnerungskultur, Stolpersteine in Rosenheim und dem Kurt-Eisner-Verein und dauert von 12 bis 21 Uhr.  Weitere Informationen gibt es im Internet.
(Quelle: Geschichtenwerkstatt Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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